Finanzminister Lorz stellt vor
Hessens Haushalt 2025: bewusst konsolidieren, gezielt investieren
Symbolbild: O|N/Christopher Göbel
26.11.2024 / WIESBADEN -
Finanzminister Professor Dr. R. Alexander Lorz (CDU) stellte den Entwurf der Landesregierung für den Haushalt 2025 vor. Die Regierung investiert gezielt in Bildung, Innere Sicherheit, Hessens Wirtschaft sowie den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Angesichts der wirtschaftlichen Schwäche Deutschlands brechen Steuereinahmen weg. Daher wird auch kräftig gespart. Hessen muss zudem 3,6 Milliarden Euro zugunsten ärmerer Bundesländer abgeben. Die Neuverschuldung sinkt auf 670 Millionen Euro. Die Schuldenbremse wird eingehalten.
Haushalt steht für Inhalte der christlich-sozialen Koaltion
"Eine immense Belastung bleibt der Finanzkraftausgleich zugunsten ärmerer Bundesländer: Fast 3,6 Milliarden Euro wird Hessen dafür 2025 voraussichtlich abgeben müssen. Der Haushalt 2025 löst aber auch ein, wofür die christlich-soziale Koalition einsteht: Investitionen in Bildung, Innere Sicherheit, Wirtschaft und sozialen Zusammenhalt sowie in Hessens Kommunen", ergänzte Lorz weiter.Wachstumsfeindliche Wirtschaftspolitik ist nicht mehr leistbar
Wir werden uns nicht mehr alles leisten können. Was wir uns auf keinen Fall mehr leisten können, ist eine wachstumsfeindliche Wirtschaftspolitik. Ich hoffe sehr, dass die nächste Bundesregierung schnell handlungsfähig und handlungswillig ist. Auch davon hängt ab, wie schnell wir in Hessen die größere Handlungsfreiheit der vergangenen Jahre zurückerlangen."Hessen sieht Investitionen von 3,3 Milliarden Euro vor. Dies liegt auf dem Niveau des laufenden Jahres, rechnet man 2024 den einmaligen Sondereffekt einer Zwei-Milliarden-Investition für die Landesbank Helaba heraus, und deutlich über dem Investitionsniveau der vergangenen Jahre. Der Kommunale Finanzausgleich überschreitet erstmals die 7-Milliarden-Marke: 7,131 Milliarden Euro.
Zur Stärkung der hessischen Wirtschaft werden das Hessengeld fortgeführt und der Hessenfonds mit einem Gesamtvolumen von einer Milliarde Euro auf die Schiene gesetzt. Im Bildungsbereich werden zusätzlich 370 Stellen für das Startchancenprogramm sowie 1.800 Stellen wegen der deutlich wachsenden Schülerzahlen zur Verfügung gestellt. Die Hochschulbudgets werden auf rund 2,3 Milliarden Euro vereinbarungsgemäß weiter gesteigert. Für die Innere Sicherheit werden insgesamt 100 zusätzliche Stellen bei den Staatsanwaltschaften mobilisiert.
Wo spart Hessen?
Die allgemeine Rücklage des Gesamthaushalts wird mit rund 500 Millionen Euro fast vollständig aufgelöst. Die Baurücklagen bei den Hochschulen werden mit 475 Millionen Euro zur temporären Entlastung des Haushalts 2025 verwendet. Sie werden in späteren Jahren wieder für konkrete Bau- und Instandhaltungsmaßnahmen der Hochschulen eingesetzt. Die Ausgaben für Flüchtlinge können aufgrund rückläufiger Zugangszahlen um rund 200 Millionen Euro reduziert werden. Sie bleiben mit 1,15 Milliarden Euro aber auf hohem Niveau.
Die zweite Besoldungserhöhung von 5,5 Prozent für Hessens Beamtinnen und Beamte wird vom 1. August auf den 1. Dezember 2025 verschoben. Hierdurch werden im Haushalt 2025 rund 180 Millionen Euro gespart. Alle Ressorts haben zudem fachspezifische Konsolidierungsbeiträge erbracht. Vorgenommen wurde ein Mix aus Einnahmeverbesserungen (zum Beispiel Rückflüsse aus Förderprogrammen), der Hebung von Effizienz- und Einsparpotentialen in allen Verwaltungsbereichen sowie Reduzierungen bei den Förderprogrammen.
Warum dürfen neue Schulden gemacht werden?
Die Schuldenbremse ist kein Schuldenstopp. Brechen Steuereinnahmen aufgrund der konjunkturell schlechten Lage ein, dürfen diese durch neue Schulden aufgefangen werden. Dies ist aktuell der Fall. Hessen dürfte 2025 gemäß der Schuldenbremse 694 Millionen Euro neue Schulden machen. Um einen Sicherheitsabstand zu dieser Grenze einzuhalten, liegt die Neuverschuldung bei 670 Millionen Euro.
Wie geht es weiter?
Finanzminister Lorz hat den vom Hessischen Kabinett beschlossenen Entwurf des Haushalts 2024 vorgestellt. Er wird ihn am 11. Dezember in den Hessischen Landtag einbringen. Dieser wird den Haushalt in drei Lesungen beraten und voraussichtlich im März verabschieden. (pm/kku)+++