"Selig sind die Toten"
Grandioses Brahms-Requiem mit der Hersfelder Kantorei am Ewigkeitssonntag
Fotos: Christopher Göbel
25.11.2024 / BAD HERSFELD -
Das Deutsche Requiem von Johannes Brahms dürfte das meistgespielte Werk des Komponisten sein - sieht man einmal von "Guten Abend, gut' Nacht" und dem "Ungarischen Tanz Nummer 5" ab. Zugleich ist es sein größtes Werk, das für ein Konzert eines versierten Ensembles bedarf. Kantor Sebastian Bethge hatte mit dem Konzertchor der Hersfelder Kantorei und den Thüringer Symphonikern Saalfeld-Rudolstadt ein solches Ensemble zur Hand, als am Totensonntag "Ein deutsches Requiem" in der Bad Hersfelder Stadtkirche erklang.
Vom zarten Pianissimo bis zu donnernden Posaunen
Der Bass Michael Marz und die Sopranistin Annika Rioux interpretierten ihre Passagen mit viel Verve, aber auch Gefühl. Für den Solo-Sopran hat Brahms einen tröstenden, lyrischen Text gewählt, der vom Chor untermalt wird. Rioux sang mir klarer Stimme und nicht nur, weil sie auf der Kanzel stand, schwebten ihre Töne über dem Publikum. Bodenständiger Michael Marz, der mit der Ankündigung "Denn es wird die Posaune schallen" die an ein "Dies irae" von Verdi oder Mozart erinnernde, klangstarke und prächtige Chorpassage einläutete. Herausragende Ensemble-Leistung
Brahms siebter Satz greift thematisch den Anfang wieder auf und mit "Selig sind die Toten" sowie dem gruselig anmutenden "Ja, der Geist spricht" und dem Wissen, dass die Verstorbenen in Gott ihre Ruhe gefunden haben, endete das beeindruckende Konzert mit einem tröstlichen Pianissimo.