Der Erfolg hält an

Das Integrationsprojekt Fri:Da kann die Erwartungen mehr als erfüllen

Wolfram Latsch (Geschäftsführer AWO), Sarah Heitz (Abteilungsleitung Familienbildung AWO), Helene Arnreich (Fachdienst Kommunaler Arbeitsmarkt), Rebecca Schad (Integrationsbüro LK Fulda) und Larissa Wiegand (Zuwanderung LK Fulda). Katharina Hartmann (Stadtteilkoordinatorin Stadt Fulda) Laura Groß (Projektkoordinatorin AWO)
Foto: Arbeiterwohlfahrt Kreisverbandes Fulda

22.11.2024 / FULDA - Fri:Da ist ein Integrationsprojekt des Arbeiterwohlfahrt Kreisverbandes Fulda, das im März 2024 erfolgreich gestartet ist. Es wird durch den Asyl- und Migrationsfonds (AMIF) sowie die Stadt Fulda unterstützt und finanziert. In dem Projekt sind acht Mitarbeiterinnen der AWO im Einsatz, die einen Beitrag zur erfolgreichen Integration von Drittstaatlerinnen in Fulda leisten.



Wie hat sich das Projekt seit dem Start entwickelt? Konnte die anfängliche Euphorie gehalten werden? Gibt es weiterhin Teilnehmerinnen, die das Projekt besuchen? Das Projekt ist lebendiger denn je und die Begeisterung ist weiterhin deutlich spürbar. Es gibt bereits eine Liste mit Frauen, die nur darauf warten, dass ein Platz für sie frei wird, denn mit 25 aktiven Frauen ist die Gruppe aktuell voll. "Wir haben nicht von Beginn an mit solch einem Zulauf gerechnet", berichtet die Projektkoordinatorin Laura Groß. Mittlerweile finden sogar drei Kursgruppen parallel statt, um die unterschiedlichen Niveaus besser bedienen und fördern zu können. "Zu sehen, wie sich die Frauen ungeachtet ihrer Herkunft miteinander verstehen, sich organisieren und beraten, helfen und unterstützen, sei wunderbar", berichtet Groß. Bis zum aktuellen Zeitpunkt haben verschiedene Workshops stattgefunden: Es gab einen Tanzworkshop, Aufklärungsveranstaltungen rund um die notwendigsten Versicherungen sowie zum Thema gesunde Ernährung und außerdem war die Verbraucherzentrale zu Gast im Projekt. Ein Höhepunkt war der Besuch der Bibliothek am Heinrich-v.-Bibra-Platz, deren Angebot bis dahin nur wenigen Frauen bekannt war, aber umso größeren Anklang fand. Die neuen Leseausweise für die Frauen gingen sprichwörtlich weg wie warme Semmeln.

Zukunftsorientierte Workshops und Vernetzung

In Zukunft ist ein Behauptungsworkshop für Frauen sowie gemeinsames Kochen geplant. Darüber hinaus steht für das letzte Quartal 2024 ein Workshop mit Donum Vitae über Frauengesundheit an. Das Projekt Fri:Da ist im Stadtteil Ostend u.a. durch den Stadtteilarbeitskreis mit anderen Einrichtungen vernetzt und wird von anderen Akteuren zunehmend beworben. Die Schule und auch die Kitas in der Nachbarschaft bewerben das Projekt und wenden sich auch mit Interessentinnen zusammen an die Projektkoordinatorin um "ihre” Frauen anzumelden. "Wir hoffen natürlich, dass der Spirit erhalten bleibt und dafür werden wir alles geben", so Groß.

Neue Interessentinnen seien herzlich willkommen und werden gerne auf die Warteliste aufgenommen. Bis zum Einstieg wird durch die Projektkoordinatorin enger Kontakt zu den Frauen gehalten und auch um die Zeit nach dem Projekt wird sich intensiv gekümmert. Um nachhaltige Lösungen für die weiterführende und später auch berufliche Integration der Frauen zu finden, wird versucht, die Frauen in weitere Programme und Integrationsmaßnahmen zu vermitteln. Es gibt dabei schon erste Erfolge hinsichtlich Anschlussangeboten wie zum Beispiel zertifizierte Sprachkursangebote oder dem Programm Job Flow (ebenfalls ein Projekt der AWO). Damit die Frauen nach erfolgreichem Abschluss lückenlos in weitere Programme vermittelt werden, fanden jüngst auch Gespräche mit dem Kreisjobcenter statt.

Erfolgreiche Kooperation und lebendiger Treffpunkt

Die knappen Raumkapazitäten am Gallasiniring, aus welcher sich die Kooperation mit dem FSV Germania Fulda und der Nutzung der Germanenklause ergab, erwies sich als voller Erfolg. Hier ist genug Platz für die drei parallelen Kursgruppen sowie die Kinderbetreuung, welche an schönen Tagen den Rasen und die Weitsprunggrube draußen nutzen kann.

Die Germanenklause entwickelt sich zudem zu einem lebendigen Treffpunkt, wo neben Workshops auch kulturelle Abende und Gemeinschaftsveranstaltungen stattfinden. Diese Aktivitäten fördern nicht nur das Gemeinschaftsgefühl, sondern bieten auch eine Plattform für den interkulturellen Austausch. Die positive Resonanz von Teilnehmerinnen und Partnerorganisationen motiviert das Team, weiterhin kreative Programme zu entwickeln, die auf die Bedürfnisse der Frauen und Familien im Stadtteil zugeschnitten sind. Dabei steht die Förderung von Selbstbewusstsein und Unabhängigkeit im Vordergrund. In der Zukunft sind weitere Projekte geplant, die das Netzwerk im Stadtteil stärken und neue Perspektiven und Denkweisen für die Bewohner:innen eröffnen. Auch die Einbindung von Ehrenamtlichen spielt eine wichtige Rolle, um die Vielfalt der Angebote zu bereichern und individuelle Unterstützung zu gewährleisten. Das Projekt Fri:Da bleibt eine wichtige Säule im sozialen Gefüge des Stadtteils und trägt dazu bei, dass Frauen selbstbestimmt und gestärkt ihren eigenen Weg gehen können. Die kontinuierliche Entwicklung und Anpassung der Programme zeigen das Engagement aller Beteiligten, den sozialen Zusammenhalt und die Chancengleichheit zu fördern. (ms/pm) +++

Von links nach rechts

Wolfram Latsch (Geschäftsführer AWO)

Sarah Heitz (Abteilungsleitung Familienbildung AWO)

Helene Arnreich (Fachdienst Kommunaler Arbeitsmarkt)

Rebecca Schad (Integrationsbüro LK Fulda)

Larissa Wiegand (Zuwanderung LK Fulda)

Katharina Hartmann (Stadtteilkoordinatorin Stadt Fulda)

Laura Groß (Projektkoordinatorin AWO)

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