Menschen, die mit Visionen vorangegangen sind
Herzlichen Glückwunsch! Knüll feierte 30. Geburtstag seines "Fanclubs"
Fotos: Verein zur Regionalentwicklung im Knüllgebiet e.V.
19.11.2024 / HOMBERG (EFZE) -
30 Jahre Einsatz für die Region! Der Verein zur Regionalentwicklung im Knüllgebiet feierte am Freitag sein 30-jähriges Bestehen im Wildpark Knüll. Zahlreiche lokale Akteure kamen zusammen, um auf die drei Jahrzehnte für die Region zurückzublicken. Geprägt war diese von erfolgreicher Entwicklungsarbeit.
Auch der Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat, Michael Ruhl, nahm an der Geburtstagsfeier teil – und brachte ein Geschenk mit.
Rund 350 umgesetzte Projekte in 30 Jahren
Kein Geburtstag ohne Ständchen: Beim 30. Geburtstag des Vereins zur Regionalentwicklung im Knüllgebiet kam das vom Liedermacher Hans-Heinrich Conradi aus Oberaula. Er besang eine "Zeitreise" und regte damit treffend zum Erinnern an. Das tat Walter Glänzer, Vorsitzender des Vereins zur Regionalentwicklung: "Schon im Jahr 1994 bei der Gründung des Vereins als 'Fanclub der Region' wurde festgelegt, dass der Einfluss des Vereins in der Region 'nicht zu gering' sein solle. Mit rund 350 geförderten Projekten in drei Jahrzehnten sind wir dieser Verpflichtung nachgekommen."Für die erfolgreiche Arbeit des Vereins steht symbolisch auch der Ort der Geburtstagsfeier – der Wildpark Knüll. Von der engen Verbindung zum Regionalverein habe der Wildpark stets profitiert, lobte Dr. Wolfgang Fröhlich, Leiter des Naturzentrums Wildpark Knüll: "Einige Gehege, wie zum Beispiel unsere Bären-Wolfs-WG, der Frühlingshof oder auch das Naturentdeckerhaus wurden durch den Regionalverein mit LEADER-Mitteln gefördert."
Verein entscheidet über Fördermittelvergabe
Der Verein zur Regionalentwicklung im Knüllgebiet e. V. setzt sich unter anderem für die Förderung von Wirtschaft, Tourismus und Naturschutz in der Region Knüll ein. Der Förderausschuss im Verein kann entscheiden, welche Projekte mit Mitteln aus dem LEADER-Programm gefördert werden. Das Akronym "LEADER" steht für "Liaison entre actions de développement de l'économie rurale" und heißt zu Deutsch so viel wie "Verbindung zwischen Aktionen zur Entwicklung der ländlichen Wirtschaft". "Sinnvolle Mittelvergabe braucht Menschen mit Ortskenntnis"
Dies würdigte auch Michael Ruhl, Staatssekretär im Hessischen Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt, Weinbau, Forsten, Jagd und Heimat, der bei der Feierstunde im Wildpark zu Gast war: "Es braucht Menschen, die in der Region verwurzelt sind, die Ortskenntnisse haben und die entscheiden können, wo und für welche Projekte Mittel sinnvoll eingesetzt werden können." 500 Euro für künftige Vereinsarbeit
Die Entwicklung des ländlichen Raumes liege ihm auch ganz persönlich am Herzen, sagte der aus dem hohen Vogelsberg stammende Michael Ruhl. Er betonte: "Der ländliche Raum in Hessen ist nicht nur nicht wegzudenken, sondern Herzstück des Landes. Die Mehrheit der hessischen Bevölkerung lebt nicht in Frankfurt, sondern auf dem Land – und für sie wollen wir gleichwertige Lebensverhältnisse erreichen." Für diesen Weg brauche es Organisationen wie den Verein zur Regionalentwicklung, so Staatssekretär Ruhl. Als Dank für das Engagement brauchte er ein kleines Geburtstagsgeschenk mit – einen Förderbescheid über 500 Euro für die Vereinsarbeit. "Entscheidend ist, dass man was tut"
Im Rahmen der Feierstunde stellten drei engagierte Visionäre aus dem Knüll ihre Projekte und die Motivation dahinter vor: Dietrich Habbishaw von den Teppichmanufaktur Teja Habbishaw aus Rückersfeld, Dietmar Groß vom Biohof Groß aus Mühlhausen und Bärbel Kleem, die die "Regionale Küche" im Knüllwald ins Leben gerufen hat. Ihren Antrieb würdigte Walter Glänzer, Vorsitzender des Vereins für Regionalentwicklung: "Das sind Menschen, die mit Visionen vorangegangen sind und die ihre Ideen allen Widerständen zum Trotz verfolgt haben. Obwohl die Bedingungen andernorts vielleicht besser gewesen wären, haben sie sich zur Region bekannt und den Knüll durch ihre Arbeit ein Stück lebenswerter gemacht." Dietmar Groß, der auch dem Vorstand des Regionalvereins angehört, fasste treffend zusammen: "Wir brauchen Menschen, die für Regionalentwicklung brennen und die da sind, wenn Ideen auf den Boden kommen. Entscheidend ist, dass man was tut. Und dafür ist der Regionalverein seit 30 Jahren eine Heimat." (mis/pm) +++