Mehrere Gasflaschen auf den Gleisen
Zug kollidiert mit Wärmeanhänger - Mann stirbt nach medizinischem Notfall
Fotos: Rene Kunze
18.11.2024 / FULDA -
Zwei Alarmierungen gleichzeitig
Thomas Helmer, Leiter der Feuerwehr Fulda, schildert O|N gegenüber die Situation vor Ort im Detail: "Wir sind im Prinzip zu zwei Einsätzen alarmiert worden. Zunächst zu einem Bahnunfall, eine Form von Kollision eines Zuges mit einem Arbeitstrupp oder anderem Zug. Das war zu dem Zeitpunkt noch unklar. Auf Anfahrt wurde uns dann mitgeteilt, dass eine bewusstlose Person im Zug vorgefunden wurde. Beim Eintreffen haben sich beide Lagen dann bestätigt, die direkt aber nichts miteinander zu tun haben." "Absprachen haben sehr gut funktioniert"
Vor Ort wurde dann schnell mit der Bundespolizei und dem Bahn-Notfallmanager die Freigabe der Gleise abgesprochen. "Es hat überraschend gut und schnell funktioniert. Wir hatten Glück, dass sowohl Notfallmanager als auch die Bundespolizei schnell vor Ort waren. Die Freigabe war also schnell da, sodass wir ohne große Verzögerung zum Zug gelangen konnten. Hier haben die Absprachen sehr gut funktioniert - ohne die hätten wir nicht eingreifen können", betont Helmer. Der Rettungsdienst konnte sich so sofort um die bewusstlose Person kümmern. Dabei wurde er beim Transport aus dem Zug unter Reanimationsbedingungen in den Rettungswagen von der Feuerwehr unterstützt. Die bewusstlose Person wurde umgehend in ein nahegelegenes Klinikum gebracht. Nach unseren Informationen handelt es sich dabei um einen Mann. Die bewusstlose Person war wohl schon vor dem Zugunglück in einem medizinischen Notfall gewesen. Anscheinend ist sie jedoch erst beim Räumen des Zuges den Fahrgästen aufgefallen. Bestätigt ist dies zum jetzigen Zeitpunkt nicht. Die Ermittlungen dauern noch an. Leider verstarb der Mann trotz Reanimationsmaßnahmen.
Zwei Gasflaschen unter dem Zug
Weiterhin gibt der Feuerwehrchef einen Einblick in die Situation am Zug: "Parallel dazu wurde der Unfallbereich von uns kontrolliert. Unter dem Zug lagen zwei defekte Propangasflaschen. Hier hat die Bahn vorbildlich gehandelt und hat den betroffenen Zugbereich intern verschoben, sodass keine Gefahr für Fahrgäste bestanden hat. Vor Ort konnten wir dann auch keine Explosionsgefahr oder Explosionsatmosphären messen, sodass wir dann Stück für Stück den Einsatz abarbeiten konnten. Die Fahrgäste wurden dann gezielt aus dem Zug geführt. Eine Flasche mussten wir mit der Hand bergen, weil sie unter dem Zug festgesetzt war, die andere konnten wir durch ein Versetzen des Zuges sichern." Die Flaschen wurden in einen gesicherten Bereich gebracht und dort kontrolliert abgelassen. Insgesamt lagen wohl sieben Flaschen auf den Gleisen. Unser Blaulicht-Reporter vor Ort berichtet davon, dass bei einer das Ventil beschädigt war und Gas entwich. Bahnstrecke wieder freigegeben
Die Bahnstrecken in Richtung Frankfurt am Main und Würzburg wurde gegen 09:30 Uhr wieder freigegeben. Etwa 20 Fahrgäste wurden aus dem Zug evakuiert. Der Regionalexpress wurde im Frontbereich durch den Zusammenprall beschädigt. Die Schadenshöhe ist aktuell noch unbekannt. Die Feuerwehr war mit etwa 25 Einsatzkräften vor Ort. Von der Bundespolizei waren sechs Streifen aus Fulda, Gießen und Kassel im Einsatz. (ms) +++