Concert Band Fulda goes to Space

Musikalische Reise durch den Kosmos: "A Sky Full Of Stars"

Musikalische Reise durch den Kosmos: "A Sky Full Of Stars"
Fotos: Privat

15.11.2024 / FULDA - Am Samstag veranstaltete die Concert Band Fulda vor knapp 400 Konzertbesuchern im Festsaal der Orangerie ihr traditionelles Jahreskonzert. Unter dem Motto "Space" nahmen die 45 Musikerinnen und Musiker die Konzertgäste auf eine Reise durch den Kosmos und präsentierten thematisch bezogene Originalkompositionen, Musical-Arrangements und Filmmusik.



Bereits beim Betreten des Konzertsaals versetzten galaktische Deckenprojektionen die Konzertbesucher in die Atmosphäre, sie würden selbst im Weltraum stehen. Dies wurde durch den ersten Vorsitzenden Karsten Bech auch bei der einleitenden Begrüßung der Konzertbesucher und Ehrengäste verdeutlicht. Bereits mit dem Eröffnungswerk "Journey Through The Stratosphere" von Rossano Galante legte das sinfonische Blasorchester unter der Leitung seines Dirigenten Stefano Corino einen raketenhaften Start hin und gab zugleich eine Kostprobe seiner hervorragenden Qualität und des technischen Könnens. Als Solisten traten auch gleich Darline Bug & Lea Ressel (Klarinette), Lukas Walsch (Oboe) und Christine Ludwig (Englischhorn) in den Vordergrund.

ISS

Vor dem zweiten Werk begrüßten die beiden Moderatoren David Sander und Jonas Klug die Konzertgäste und umrahmten informativ und witzig alle musikalischen Werke des Abends, die zusätzlich durch eine aufwendige Präsentation optisch sehr wirksam unterstützt wurden. Nach dem Start auf der Erde bahnte sich das Orchester durch die verschiedenen Schichten der Erdatmosphäre den Weg in den Weltraum und machte auch gleich einen Halt an der internationalen Station ISS. Den sechsmonatigen Aufenthalt eines Astronauten, der dort auch Saxophon spielte, faszinierte den Komponisten Otto M. Schwarz so sehr, dass er daraus die Komposition "Music From Space" schuf. Diese außergewöhnlichen Klänge wurden vom Orchester sehr authentisch interpretiert und brachte den Saxophonisten Lukas Ludwig solistisch zum Glänzen.

Die weitere Reise führte das Orchester und deren Gäste auch an Planeten vorbei. Die Suite von Gustav Holst durfte selbstverständlich nicht im Repertoire des Abends fehlen, woraus das Orchester die drei Sätze "Mars", "Venus" und "Jupiter" mit großer dynamischer Bandbreite, einfühlsam und mit großem Klangspektrum darbot und im zweiten Satz Lilly Sander & Alina Genzler (Flöte) solistisch hervortreten ließ.

Klarinettenquartett

Da die Concert Band Fulda im Jahresverlauf auch in kleineren Ensembles musiziert, präsentierte sich dieses Jahr als erstes Ensemble ein Klarinettenquartett. Leigh Madlene Mehler, Darline Bug, Stefano Corino und Sara Schaum interpretierten ein jazzig inspiriertes Arrangement von Frank Sinatras Mondlandungshit "Fly Me To The Moon" und ernteten dafür sehr großen Beifall. Auch bei der folgenden Komposition "Astro Suite" von Eric Swiggers gelang es dem Orchester sehr gut, die vier Sternzeichen "Jungfrau", "Zwillinge", "Fische" und "Schütze" musikalisch zu beschreiben.

Bevor die Musiker für das Auftanken ihrer Rakete eine Pause einlegten, reisten sie mit den Zuhörern in das Marvel-Universum und vertonten in "Soundtrack Highlights From Guardians Of The Galaxy" einige Hits aus dem Mixtape, der ein zentraler Aspekt der aktuellen Filmtrilogie ist. Neben dem Solisten Leon Weinrich (Trompete) hat das Orchester verdeutlicht, dass es neben klassischen Kompositionen gekonnt und eindrucksvoll auch populäre Musik interpretieren kann.

Mit "Supernova" von Thierry Deleruyelle eröffnete das Orchester fulminant die zweite Konzerthälfte und demonstrierte seine unheimliche Spielfreude. Dies wurde auch beim zweiten Werk "Celtic Flutes" von Kurt Gäble sehr deutlich, bei dem das Orchester die Sterndeutung im Zeitalter der Kelten thematisierte. Traditionell steht bei jedem Jahreskonzert der Concert Band Fulda ein Instrument solistisch im Fokus. Beim diesjährigen Konzert fiel die Wahl auf die Flöte. Das Duo Pauline Schreiber und Annamaria Beck präsentierten sich technisch sehr versiert als Solistinnen und ernteten für ihre Darbietung lange anhaltenden, frenetischen Applaus. Im Anschluss daran präsentierte das Orchester Trévor Rabins Musik zum Film "Armageddon". Die Abwendung der Vernichtung der Menschheit durch einen aus dem All heranrasenden Asteroiden wurde vom Orchester dramatisch und packend dargeboten.

"A Sky Full Of Stars"

Mit einem Arrangement von Coldplays "A Sky Full Of Stars" leiteten die Schlagwerker des Orchesters den Übergang zum populären Teil des Abends ein. Solistisch präsentierten Kilian Blume, Fedora Wehner, Marcus Weigand, Konrad Kaffanke, Daniel Alles und Hagen Pfaff den Klangreichtum, den neben Schlagzeug und Perkussionsinstrumenten Marimbaphon, Vibraphon, Xylophon und Glockenspiel zu bieten haben und im Orchester selten solistisch zu hören sind. Mit "Selections From Starlight Express" steuerte das Orchester sein Raumschiff nochmal in das Universum der Musicals. Mit den schönsten Melodien des Musicals wurde der Traum eines kleinen Jungen über eine Weltmeisterschaft der Züge und einen leuchtenden Kometen in den Mittelpunkt gestellt. Jonas Klug (Trompete), Paul Schäfer (Bariton) und Kaja Möller (Saxophon) glänzten mit ihren Instrumenten bei der Interpretation des Gesangslinien aus dem Musical.

Zum Abschluss des Konzertabends landete das Orchester nicht nur sein Raumschiff, sondern auch nochmal einen musikalischen Höhepunkt, bei dem alle Star Wars-Fans auf Ihre Kosten kamen. Bereits die Anmoderation mit völlig abgedunkeltem Saal und Leuchtschwert ließ die Herzen derer höherschlagen. Kraftvoll, mit großer dynamischer Bandbreite intonierte das Orchester John Williams "Star Wars Saga" und man hatte sofort den Eindruck, dass sich die Musikerinnen und Musiker ganz besonders diese Darbietung gefreut haben. Euphorisch und enthusiastisch beendeten die Musiker mit diesem Arrangement einen musikalisch sehr hochwertigen und zugleich kurzweiligen Konzertabend, bei dem es mit dem Schlussakkord keinen Konzertbesucher mehr auf den Sitzplätzen hielt.

Nach minutenlangem Applaus und Standing Ovations kam das Orchester mit der "Cantina Band" von John Williams dem Wunsch einer Zugabe nach. Mit einer kleinen Comedy-Einlage und einzelnen Solo-Einlagen verabschiedete sich die Concert Band Fulda nach weiterem langem Applaus von der Bühne und seinem Publikum. (nia/pm) +++

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