Einzigartig in Deutschland

"Wissenschaft, die Wissen schafft": Biologikum Mittelhessen eröffnet

Am Donnerstag wurde das neue Biologikum Mittelhessen in Neu-Ulrichstein bei Homberg (Ohm) im Vogelsbergkreis feierlich eröffnet.
Fotos: Henrik Schmitt

15.11.2024 / HOMBERG (OHM) - Ein großer Meilenstein für die Wissenschaft in Hessen: Am Donnerstag wurde das neue Biologikum Mittelhessen in Neu-Ulrichstein bei Homberg (Ohm) im Vogelsbergkreis feierlich eröffnet. Das Gebäude bildet damit den perfekten Abschluss des Trios mit dem Mathematikum in Gießen und dem Chemikum in Marburg.



Das Biologikum schließt in Mittelhessen eine Lücke. Es handelt sich um eine Mitmach-Forschungsstätte, die vor allem Schüler und Studenten ansprechen soll. Hier können die Besucher selbst zu Wissenschaftlern werden und mit Experimenten die Umwelt auf wissenschaftliche Art wahrnehmen. Das Motto der Bildungsstätte lautet: "Wissenschaft, die Wissen schafft." Der wissenschaftliche Direktor ist der bekannte Astrophysiker Prof. Dr. Harald Lesch: "Das Biologikum ist in Deutschland einzigartig". Dort würde man Prozesse behandeln, die beschreiben, wie die Lebewesen in einem System miteinander leben.

"Ein großer Tag"

Mit den Worten "Für uns ist es heute ein großer Tag" begrüßte Prof. Dr. Klaus Peter Ebke, wissenschaftlicher Leiter des FNU Forschungszentrum Neu-Ulrichstein in Homberg (Ohm), die zahlreichen geladenen Gäste, die zur Eröffnung gekommen waren. Nachfolgend erklärte er die Funktionen des Biologikums. "Wir untersuchen im Bereich der Umweltforschung die Wirkungen der Chemikalien auf die Umwelt oder auch im Zusammenhang mit dem Klimawandel."

Als einer der Ehrengäste nahm auch der Regierungspräsident des Regierungsbezirks Gießen, Dr. Christoph Ullrich, an der Eröffnung teil. Da der Politiker selbst auf dem Land aufgewachsen ist, freute er sich besonders über die Errichtung einer derartigen Einrichtung. "Sie setzen ein klares Zeichen. Bildung und Wissenschaft gehören nicht nur in die Metropolen, sondern auch in die ländlichen Regionen", sagte er. Er dankte den Verantwortlichen und ergänzte: "Mittelhessen bekommt ein neues Aushängeschild im Bereich der Wissenschaften."

Perfekt für den Vogelsberg

Die neue Bildungsstätte stellt für die Politiker des Vogelbergkreises einen wichtigen Meilenstein dar. Bei der Eröffnung waren sie zahlreich vertreten. Landrat des Vogelsbergkreises Dr. Jens Mischak richtete einige Worte an die Gäste. Er betonte die Wichtigkeit der Institution für die Vulkanregion. "Es ist der Auftakt für eine Einrichtung, die wie keine andere in unsere Region passt." Er erklärte nachfolgend: "Im Vogelsberg haben wir eine große Verbundenheit zu Natur und Landschaft."

Die Bildungsstätte soll Schülern, Studenten aber auch interessierten Laien Biologie auf einer anderen Ebene näherbringen. "Es ist ein ganz, ganz tolles Bildungsangebot", sagte die Bürgermeisterin der Stadt Homberg (Ohm), Simke Ried. "Der Anspruch des Biologikums wird es sein, Wissenschaft zu kommunizieren und allen zugänglich zu machen. So kann das Wissen vor Ort erst wirksam gemacht werden", ergänzte sie.

Ein wichtiger Kooperationspartner für das Biologikum stellt die Justus-Liebig-Universität Gießen dar. Vizepräsident der Universität, Prof. Dr. Martin Kramer, berichtete den Gästen über diese und warf einen Blick in die Zukunft. "Wir werden die Kooperation vertiefen", verkündete er. Für die Universitäten sei es besonders wichtig, in die Schulen zu gehen, um die Schüler für ein Studium an einer regionalen Universität zu begeistern.

Ein wichtiger Ort für Lernende

Wer sich mit dem Mehrwert des Biologikums für die Schüler besonders gut auskennt, ist der Direktor der Ohmtalschule, Carsten Röhrscheid. "Das Lehrbuch endlich mal zur Seite zu legen und praktisch zu arbeiten, das tritt hier in den Vordergrund." Das anwendungsorientierte Lernen begeistere die Schüler immer wieder. "Freude und Begeisterung, das ist es, was die Lernatmosphäre hier ausmacht."

Nach den Begrüßungsreden folgte ein ausführlicher Rundgang durch das Biologikum. Geführt wurde dieser von der didaktischen Direktorin der Einrichtung, Dr. Ann-Kathrin Lörracher. An verschiedenen Stationen erklärten Schüler der umliegenden Schulen und Studenten diverse Experimente und Versuche. Ein spannender Rundgang, der die Gäste zum Staunen brachte. (Katharina Geppert) +++

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