"Pfötchenrettung" vermittelt Katzen
Kein Spielzeug, sondern Kuschelfreund: "Wir wollen tolle Zukunft ermöglichen"
Fotos: Carina Jirsch
18.11.2024 / EICHENZELL - "Katzen sind weder Geschenke noch Spielzeug" - genau diese Meinung vertritt Marco Arnold, Erster Vorsitzender des Tierschutzvereins "Pfötchenrettung". "Man bekommt bei uns auch zu Weihnachten eine Katze, wenn da nicht gerade im Hintergrund steht, dass da kleine Kinder sind, die das Lebewesen als Spielzeug betrachten."
Jungen Katzen wird eine bessere Zukunft ermöglicht
Genauer beschreibt er die Arbeit seines Vereins wie folgt: "Wir vermitteln Katzen, die bei uns als junge oder kranke Katzen abgegeben werden. Sie werden dann von uns aufgezogen, von Tierärzten behandelt und auf unsere Pflegestellen verteilt. Auch bei uns leben einige Pflegekätzchen." So klar ist auch die Hoffnung: "Wir hoffen natürlich, dass alle Katzen, die bei uns als Notfälle abgegeben werden, ein glückliches Leben führen, auch wenn sie die ein oder andere Krankheit hatten oder ein Handicap haben." Kastrationsgesetz als gute Richtung gegen Krankheiten und Überpopulation
Besonders Krankheiten stehen hier im Fokus. Zwei der Pflegegäste litten unter Parvovirose. "Das ist die Katzenseuche, sehr ansteckend und mit hoher Mortalitätsrate. Bei unbehandelten Katzen kommt es zu einer Sterberate von mehr als 90 Prozent. Die Seuche nimmt wieder zu, auch durch die wachsende Katzenpopulation werden diese Krankheiten weitergegeben." So ist auch klar: Es gibt zu viele Katzen, auch ohne Zuhause. Eine Veränderung ist allerdings nicht wirklich in Sicht. Keine Veränderung, aber trotzdem ein Lichtblick
Eine Veränderung ist allerdings nicht in Sicht. "Aufgrund der Aussagen der Bürgermeister und Ordnungsbehörden hier in der Stadt ist es sehr schwer, das Gesetz durchzubringen und wird teilweise sogar blockiert und boykottiert." Doch das ist leider nicht alles: "Dieses Jahr war Katzensterben besonders schlimm. Dafür sind verschiedene Krankheiten und ähnliches verantwortlich." Einen Lichtblick gibt es trotzdem. "Wir erhalten Unterstützung durch Tierärzte der Umgebung, sei es mit Rabatten für Kastrationen oder die Möglichkeit, jederzeit anzurufen." "Wir haben intuitiv unseren Fragenkatalog, den wir abarbeiten"
"Die kommenden Tierarztkosten sind häufig auch ein Grund, warum Katzen, oft auch nach Weihnachten, wieder abgegeben werden. Deshalb wollen wir, dass sich die interessierten Leute bei uns vorstellen. Wir haben intuitiv unseren Fragenkatalog, den wir abarbeiten: Ob sie sich das genau überlegt haben, ob sie wissen, dass es noch Folgekosten gibt und wie das Leben der Katze aussieht."Doch nicht nur die potenziellen Besitzer müssen bestimmte Grundvoraussetzungen erfüllen, sondern auch die Katzen. So sagte Arnold: "Bei uns gehen alle Katzen tierärztlich gecheckt weg, geimpft und auf jeden Fall entwurmt und gechipt. Wenn sie schon länger da sind und schon älter sind, kastrieren wir auch, bei den ganz jungen warten wir lieber. Wir kümmern uns allgemein eher um die kleineren Katzen. Für ältere Katzen ist 'Verantwortung Leben' in Hosenfeld die Anlaufstelle."