Swipen wie bei Tinder
Matchen, Chatten, Karriere eintüten: Firmenkontaktmesse analog und digital
Fotos: Rene Kunze
13.11.2024 / FULDA -
Die Firmenkontaktmesse an der Hochschule Fulda bringt seit 2011 Studierende und regionale Unternehmen zusammen. In diesem Jahr können die Zukunftsfachkräfte swipen wie bei Tinder, um ihre neuen Arbeitgeber kennenzulernen.
Mohamed Fuzail studiert "Global Software Development" an der Hochschule Fulda. Der 23-Jährige kommt aus Kalkutta in Indien, ist erst seit Kurzem in Deutschland, hat sich aber bewusst fürs Studium in der Provinz entschieden - so gut sei der Ruf des Studiengangs an der Hochschule deutschlandweit. Obwohl die Lebenshaltungskosten im Landkreis wesentlich niedriger sind als etwa im Rhein-Main-Gebiet, will Fuzail nach dem Studienabschluss eher in die Großstadt: "Da sind die attraktiven Arbeitgeber. Ich will zu Siemens oder SAP - hier kenne ich keine Unternehmen, bei denen die Weiterentwicklungsmöglichkeiten so groß sind."
Digitaler Tag am Freitag
56 Aussteller zeigen am Mittwoch und Donnerstag, was die Region an Ausbildungsberufen zu bieten hat - dazu kommt ein digitaler Tag am Freitag, an dem Studierende und Unternehmen sich mit der App "talentefinder" kennenlernen können: "Das ist wie bei Tinder, mit Swipen, wenn man Interesse hat. Dann verabreden sich die Personen zum Chat, so können die Einzelheiten genauer besprochen werden", erklärt Sabrina Dörr von der Hochschule Fulda. Um vor Ort auf sich aufmerksam zu machen, werden an den Ständen nicht nur Süßigkeiten geboten, sondern regelrechte Spielstationen - die Fachkräfte sind begehrt. Am Mittwoch liegt der Schwerpunkt auf IT-Berufen, am Donnerstag eher im sozialen Bereichen.Der Bewerbungsmappencheck und das professionelle Fotoshooting gehören inzwischen auch zur Firmenkontaktmesse. "Genau wie die regelmäßige Präsenz der Unternehmen hier - wer Studierende für sich gewinnen will, muss immer wieder im Bewusstsein der potenziellen Fachkräfte aufscheinen", erklärt Dörr. Vom Praktikum im ersten Semester bis zum Berufseinstieg, heute gerne auch in Form des Dualen Studiums, reichen die Optionen, welche die Arbeitgeber bei der Firmenkontaktmesse anbieten. Lara-Sophie Ganß aus Bad Salzschlirf hat sich fürs Duale Studium der Sozialen Arbeit an der Hochschule Fulda entschieden und durchläuft währenddessen die verschiedenen Fachdienste ihres künftigen Arbeitgebers.
Flexibilität bei der Ausbildung
"Ich bin gerade im Jugendamt, dann beim Fachdienst Zuwanderung, aber allein die verschiedenen Abteilungen des Jugendamts sind schon hochinteressant. Ich will definitiv beim Landkreis Fulda bleiben", so Ganß. Ausbildungsleiter Sascha Rühl steht daneben und freut sich: "Neben der Sicherheit, die im öffentlichen Dienst geboten wird, spielt auch die Flexibilität bei der Ausbildung eine wichtige Rolle. Wir bieten neben dem klassischen Verwaltungsfachangestellten und dem Studium im gehobenen Dienst auch Bereiche, die man in einer Kreisverwaltung vielleicht nicht erwarten würde: Fachinformatik oder Bauingenieurwesen etwa."