Synode beschließt Sollstellenpläne
Dr. Dorette Seibert bleibt Dekanin im Evangelischen Dekanat Vogelsberg
Fotos: Patricia Luft
12.11.2024 / ALSFELD -
Volles Haus! Am vergangenen Freitagabend erschienen zahlreiche Leute zum evangelischen Dekanat Vogelsberg im Dorfgemeinschaftshaus in Romrod-Zell. Dort fand die siebte Sitzung der zweiten Dekanatssynode statt. Hierzu schickten alle Kirchengemeinden ihre Vertreter, um wichtige Beschlüsse für die Evangelische Kirche im Vogelsberg zu treffen.
Erster Höhepunkt nach den Regularien war die Wiederwahl der Dekanin. Dr. Dorette Seibert, im Amt seit der Fusion im Jahr 2019, blickte in ihrer Ansprache auf die Herausforderungen und Erfolge der vergangenen fünf Jahre: Die Fusion im größten Flächendekanat der EKHN war mit Leben zu füllen und die Pandemie stellte alle Beteiligten in der Kirche und ihrer Verwaltung vor große Aufgaben, führte die Dekanin aus. Viele Dinge seien im Zusammenspiel aller Mitwirkenden gut gelungen und sie dankte allen, die dazu beigetragen hatten. Ihr Blick galt auch der Personalentwicklung unter den Pfarrerinnen und Pfarrern: 13 Ruhestandsversetzungen habe es bisher in ihrer Amtszeit gegeben, drei Wartestandsversetzungen und acht Stellenwechsel. Doch auch 16 neue Pfarrpersonen haben ihren Dienst im Dekanat aufgenommen: eine gute Perspektive, wie Seibert fand. Ein weiteres beherrschendes Thema sei seit Jahren und auch zukünftig die Kirchenentwicklung, die Transformation zu ekhn2030, auch im Vogelsberg. Hier sei man inzwischen auf einem guten Weg.
Die Dekanin betonte, dass trotz aller Herausforderungen und Aufgaben das Spirituelle, der Glaube, im Mittelpunkt stünden: "Wir können unsere Kraftquellen suchen und finden, unseren Glauben in Gottesdiensten erleben, Selbstwirksamkeit ermöglichen, uns in Netzwerken engagieren." Sie riet zum Mut, auch wenn man nicht genau wisse, was das Richtige sei. "Lassen Sie uns den Weg mit Gottvertrauen gehen und uns auch in verwirrenden Zeiten unter Gottes Verheißung stellen." Die Wahl wurde geleitet von Pröpstin Dr. Anke Spory. Dr. Dorette Seibert wurde mit 78 von 89 Stimmen wiedergewählt.
Eine Folge dieser Veränderung wird die Errichtung der Pfarrstellen im Dekanat sein, nicht mehr in Kirchengemeinden. Zusätzlich werden jedem Nachbarschaftsraum Anteile an Kirchenmusik und Gemeindepädagogik zugeordnet. Fast alle Kürzungen können im Rahmen von Ruhestandsversetzungen und Beendigungen des Probedienstes realisiert werden. Niemand müsse fürchten, seinen derzeitigen Platz in den Gemeinden aufgrund der Kürzungen zu verlieren. Darüber ist der Stellenanteil der Pädagogen leicht angestiegen. Die Synode folgte dem Beschlussvorschlag mit großer Mehrheit.
Luise Berroth, stellvertretende Dekanin und verantwortlich für den Bereich Jugendarbeit, stellte die evaluierte Konzeption dieses Arbeitsfeldes vor, die sich nun noch mehr an die Herausforderungen und Realitäten in den Nachbarschaftsräumen orientiert. Die Synode folgte mit viel Interesse und stimmte der Konzeption zu. Danach informierte Ralf Schnell von der Regionalverwaltung über eine Korrektur in der Eröffnungsbilanz des damals noch existierenden Dekanats Alsfeld im Jahr 2018. Aufgrund eines im Prüfbericht festgestellten Übertragungsfehlers musste diese Bilanz überarbeitet und jetzt noch einmal beschlossen werden.
Zu guter Letzt kam die Verabschiedung von Traudl Richtberg: Die Verwaltungsfachkraft geht nach 25 Jahren im Dekanat Ende des Jahres in den Ruhestand und nahm an der letzten von ihr mitorganisierten Synode teil. Ebenfalls verabschiedet wurde die Kirchengemeinde Nieder-Ohmen, die aus Gründen der sozialräumlichen Arbeit in den Nachbarschaftsräumen zum Anfang des nächsten Jahres in das Dekanat Gießener Land wechselt. Dessen Abordnung nahm aus den Händen der Dekanin ein symbolisches Puzzleteil mit den Umrissen der Kirchengemeinde entgegen.Seit zehn Jahren ist Präses Sylvia Bräuning ehrenamtlich in der Leitung des Dekanats aktiv – eine herausfordernde Aufgabe, für die ihr Stellvertreter Martin Reibeling eine schöne Laudatio geschrieben hatte. In seiner Abwesenheit wurde diese von Norbert Kelbassa, langjähriger ehemaliger Vorsitzender der MAV und jetzt noch ehrenamtlich im Dekanat aktiv, gehalten.