Nachhaltig und sozialer gestalten
Grüne Haushaltsanträge für 2025 – Ein zukunftsfähiges Fulda gestalten
Foto: Walter Rammler
10.11.2024 / FULDA -
Die Stadtfraktion Bündnis 90/Die Grünen hat ihre Haushaltsanträge für 2025 eingereicht. "Ziel ist es, Fulda nachhaltiger und sozialer zu gestalten. Es besteht in vielen Bereichen Handlungsbedarf", erklärt die Fraktionsvorsitzende Silvia Brünnel.
Sozialpolitik: Ein starkes Netz für Fulda
"Wir brauchen gezielte soziale Projekte, um Familien zu stärken und den Schutz vor Gewalt zu verbessern", so Brünnel. 2023 ist die Zahl der Betroffenen von Häuslicher Gewalt um 6 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. Die Grünen fordern deshalb unter anderem das Projekt "StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt". "Wir wollen Menschen in den einzelnen Stadtteilen stärken und dazu ermächtigen, aktiv gegen Partnerschaftsgewalt vorzugehen", so Marie-Louise Puls. Zudem fordern sie eine Koordinierungsstelle zur Umsetzung der Istanbul-Konvention, um lokale Akteure besser zu vernetzen und Frauen sowie Kinder besser vor Gewalt zu schützen.
Ein weiterer Antrag zielt darauf ab, naturnahe Spielplätze und Schulhöfe zu schaffen, um Kindern in Fulda mehr Raum für Umweltbildung, Kreativität und Bewegung zu bieten. "Mit naturnah gestalteten Flächen könnten wir ein grüneres, lebendigeres Fulda schaffen und fördern zugleich die Biodiversität im urbanen Raum," betont Aylin Hunold. Durch ein Pilotprojekt mit Blühwiesen, Insektenhotels und heimischen Pflanzen könnten kindgerechte Naturerfahrungen direkt in der Stadt ermöglicht werden.
"Das ehemalige Minigolfareal wiederbeleben wäre eine echte Bereicherung für Fulda. Es gibt bereits eine Interessengruppe, die hier ein Gartencafé etablieren möchte mit Angeboten für Jung und Alt", erklärt Brünnel. Zur Unterstützung dieser innovativen Idee hat die Fraktion einen entsprechenden Haushaltsantrag eingereicht. Außerdem wurde ein Berichtsantrag zum Skaterpark in Fulda gestellt. "Die Jugendlichen warten sehnsüchtig auf den Skatepark. Dieser sollte bereits zur Landesgartenschau 2023 fertiggestellt sein. Es wird Zeit, dass hier endlich etwas passiert", so Hashem Savoji.
Sport und Mobilität: Moderne Infrastruktur für die Zukunft
Für das Sportstadion Johannisau beantragen die Grünen eine möglichst klimafreundliche Rasenheizung. "Ein modernes zukunftsfähiges Stadion ist ein wirtschaftlicher Gewinn für Fulda", betont Knut Heiland. Die Umgestaltung der Friedrichstraße ist ein langjähriges Herzensanliegen von Ernst Sporer. Deshalb liegt auch dazu ein Antrag vor. "Wir setzen uns seit Jahren dafür ein, dass die Friedrichstraße endlich zur Fußgängerzone wird. Mittlerweile stehen auch die Anwohnenden und Geschäftsinhabenden einer solchen Idee zunehmend positiv gegenüber", erklärt Sporer und blickt gespannt auf die diesjährigen Beratungen.
Umwelt und Klimaschutz: Grüne Ideen für eine nachhaltige Zukunft
Im Bereich Umwelt- und Klimaschutz fordert die Fraktion eine Vielzahl von Maßnahmen: von Dachbegrünung über Baumpatenschaften bis hin zum Förderprogramm für Regenwasserzisternen. "Durch die Speicherung von Regenwasser können wir Überflutungen reduzieren und wertvolles Trinkwasser sparen", erklärt Ralf Schneider.
Auch die Förderung von E-Mobilität soll vorangetrieben werden: Die Grünen fordern Ladesäulen in der Innenstadt und eine Parkgebührenbefreiung für Elektroautos während des Ladevorgangs. Der grüne Stadtverordnete Steffen Pichl setzt sich für eine Erweiterung des öffentlichen Carsharing-Angebots ein: "Die steigende Nachfrage zeigt, dass Bürger*innen bereit sind, nachhaltige Mobilitätsangebote zu nutzen. Wir müssen das Angebot konsequent ausbauen."
Ein weiterer Antrag zielt darauf ab, einen Klimaschutzrat in Fulda zu etablieren, um die Umsetzung der Klimaziele bürgernah und effektiv zu gestalten. Volker Büchel erklärt: "Ein Klimaschutzrat bringt die unterschiedlichen Akteure zusammen, um gemeinsam die besten Lösungen für ein klimafreundliches Fuldas zu erarbeiten."
Digitale Infrastruktur und Inklusion: Barrierefreie Angebote für alle
Die Grünen setzen sich für den Ausbau der digitalen Infrastruktur ein, um Familien flexible Zugänge zu Beratungs- und Bildungsangeboten zu ermöglichen. "Digitale Angebote sind eine unverzichtbare Ressource für Familien in unserer Region", so Aylin Hunold. Zudem fordert die Fraktion die Einführung eines Gebärdensprach-Avatars auf der städtischen Website, um die Inklusion gehörloser und schwerhöriger Bürger*innen zu fördern: "Der Avatar schafft eine barrierefreie Kommunikationsbrücke", erklärt Marie-Louise Puls.
Wohnen: Housing First und sozialer Wohnungsbau
Die Grünen betonen die Bedeutung von kommunalem Wohnungsbau, um bezahlbaren Wohnraum zu sichern. "Mit kommunalem Wohnungsbau können wir gegen Verdrängung vorgehen und für Geringverdienende, Studierende und Familien eine lebenswerte Stadt schaffen", so Brünnel. Zudem fordert die Fraktion die Einführung des "Housing First". "Das Housing First-Modell" bietet obdachlosen Menschen sofortigen Zugang zu sicherem Wohnraum – bedingungslos und menschenwürdig. Es stärkt ihre soziale Teilhabe und schafft eine stabile Grundlage für neue Lebensperspektiven. Durch Housing First können wir Akuthilfen reduzieren und so städtische Ressourcen langfristig entlasten. Niemand soll in unserer Gesellschaft vergessen werden", erklärt Marie-Louise Puls.
Mit ihren Haushaltsanträgen setzen die Grünen auf nachhaltige, soziale und digitale Innovationen, um Fulda fit für die Zukunft zu machen. Die Fraktion fordert mehr Investitionen in Klima-, Familien- und Infrastrukturprojekte, um die Lebensqualität in der Stadt zu steigern und gleichzeitig die ökologischen und sozialen Herausforderungen anzugehen. (pm)+++