Jubiläumsabend im Technologiepark

50 Jahre FFT: Vom regionalen Innovator zum Global Player

FFT-Verantwortliche und Ehrengäste beim Jubiläumsabend im Hallenschiff von FFT im Technologiepark Fulda
Alle Fotos: Martin Engel

09.11.2024 / FULDA - Im Jahr 1974 gründen Horst Eckard, Bruno Frey und Gerhard Faust das Unternehmen Faust Fertigungstechnik in Mücke (Vogelsbergkreis). Schweißanlagen und Mechanisierungssysteme für die Automobilindustrie sind die Spezialität damals. 50 Jahre später werden weltweit hochkomplexe Produktionsanlagen für die Automobil- und Luftfahrtindustrie gebaut. Zur Jubiläumsfeier am Freitagabend im Technologiepark Fulda wurde nicht nur die Unternehmensgeschichte beleuchtet, sondern auch ein Ausblick in die technologische Zukunft made in Fulda gegeben.



Der heutige Hauptstandort in Fulda wurde im Jahr 2000 gebaut, vorher waren die Kapazitäten in Mücke bereits knapp geworden, Großaufträge von Automobilherstellern sowie weitere Standorte in Schmalkalden, Mexiko und Spanien zeigten die große Nachfrage nach dem damaligen Kernprodukt: Unter anderem die Fertigungslinie für den VW Käfer wurde bei FFT gebaut. Die vollautomatischen FFT-Anlagen werden bis heute auf die Bedürfnisse der Industriekunden zugeschnitten und ermöglichen eine intelligente Produktion.

Interesse aus dem Ausland

Im Jahr 2003 wurde das Unternehmen in "FFT EDAG Produktionssysteme GmbH & Co. KG" umbenannt und 2004 durch die EDAG AG übernommen. Damit wechselte auch der Hauptsitz von Mücke nach Fulda. 2014 folgte die Umbenennung in den heutigen Namen "FFT Produktionssysteme GmbH & Co. KG" und die Verdopplung der Mitarbeiterkapazität mit der Erweiterung des Projektbüros in Fulda auf 700 Arbeitsplätze. Der verstärkte Einstieg in die Luftfahrtindustrie und die erste Mensch-Roboter-Kollaboration im Automobilbau bringt nicht nur ein breiteres Portfolio, sondern auch Interesse aus dem Ausland: Nachdem Unternehmer Lutz Helmig bereits 2006 die EDAG und damit deren Tochtergesellschaft FFT übernommen hatte, ging FFT im Jahr 2018 an das chinesische Konglomerat Fosun.

Zum Jubiläumsabend war deshalb auch Edwin Zhang, der Vorsitzende von Easun Technology, der Tochtergesellschaft von Fosun, die FFT erworben hat, aus China gekommen. Seit FFT Teil der Fosun-Familie geworden ist, habe man große Fortschritte gemacht und neue Märkte erschlossen. Vor allem die Milliarden-Auftragsmarke im Jahr 2023 diente dafür als Anhaltspunkt. Die Konzentration aufs Kerngeschäft Automatisierung verbinde man bei FFT mit einer schon traditionellen Zukunftsorientiertheit: Produktionssysteme im Bereich Elektromobilität würden auf Effizienz getrimmt, nicht zuletzt um dem Nachhaltigkeitsgedanken gerecht zu werden. FFT habe seit der Akquise durch Fosun die nötige Transformation durchlaufen und eine ausgesprochene Anpassungsfähigkeit und Resilienz bewiesen, so Zhang.

"Von Mücke in die Welt"

Inzwischen beschäftigt FFT weltweit 2.900 Mitarbeiter, davon mehr als 40 Prozent im Ausland. "Von Mücke aus mit Mut und Zuversicht den Weg in die Welt gewagt, im Vertrauen auf die eigene Kompetenz und Innovationsfreude", lobte Fuldas Oberbürgermeister Dr. Heiko Wingenfeld (CDU). Die Barockstadt biete nicht zuletzt durch die zentrale Lage in Deutschland ideale Rahmenbedingungen für Unternehmen mit Ambitionen. "Hier ist die Technologie entwickelt worden", erinnerte Landrat Bernd Woide (CDU). FFT sei ein gutes Beispiel für die Mentalität, mit der Transformation gelinge. Nicht nur die Beziehung zwischen Europa und den USA, sondern auch die zu China sei wichtig, FFT ein gutes Beispiel für deutsch-chinesische Kooperation und ein Beitrag zum friedlichen Miteinander von Ländern, erklärte Dr. Christian Gebhardt, Präsident der IHK Fulda. (mau) +++

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