Katzenschutzverordnungen dringend nötig

"Einfangen - Kastrieren - Freilassen" reicht nicht aus

Der Hersfelder Tierschutzverein und das Hersfelder Tierheim setzen sich mit Nachdruck für eine Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für fortpflanzungsfähige Katzenfreigänger in allen Städten und Gemeinden des Kreises Hersfeld-Rotenburg ein.
Archivfoto: O|N/Carina Jirsch

05.11.2024 / KREIS HEF-ROF - Der Hersfelder Tierschutzverein und das Hersfelder Tierheim drängen mit Nachdruck auf die Einführung einer Kastrations-, Kennzeichnungs- und Registrierungspflicht für fortpflanzungsfähige freilaufende Katzen in allen Städten und Gemeinden des Kreises Hersfeld-Rotenburg. In anderen Regionen wurden Katzenschutzverordnungen bereits erfolgreich eingeführt, darunter Alheim, Alsfeld, Haunetal, Homberg (Efze), Kassel, Kirchheim, Melsungen, Neukirchen und Rotenburg an der Fulda. Auch die Stadt Frankfurt am Main hat vor Kurzem eine Katzenschutzverordnung mit sofortiger Wirkung verabschiedet.



Um die unkontrollierte Vermehrung der streunenden Katzen zu verhindern, setzen der Hersfelder Tierschutzverein e.V. und andere im Kreis aktive Organisationen auf die Maßnahme "Einfangen - Kastrieren - Freilassen". Die Katzen werden behutsam eingefangen, kastriert oder sterilisiert und anschließend entweder freigelassen oder vermittelt. Darüber hinaus wird durch kontinuierliche Öffentlichkeitsarbeit versucht, das Katzenleid in der Region zu verringern.

Trotz dieser Maßnahmen steigen die Zahlen der Fundkatzen im Kreis Hersfeld-Rotenburg weiterhin exponentiell an. Aktuelle Erhebungen des Hersfelder Tierheims und anderer privater Tierschutzvereine im Kreis zeigen ein alarmierendes Bild: Die bisherigen Bemühungen reichen nicht aus, um die Zuwanderung und Vermehrung von fortpflanzungsfähigen Katzen zu kontrollieren. Ein Großteil dieser Katzen stammt aus der Population der in Besitz befindlichen, jedoch unkontrolliert freilaufenden Hauskatzen.

Um der unkontrollierten Vermehrung und dem damit verbundenen Tierleid nachhaltig entgegenzuwirken, fordern wir die baldige Einführung verbindlicher Katzenschutzverordnungen für alle Kommunen im Landkreis. Die ehrenamtlichen Helfer und Tierschutzvereine stoßen mittlerweile an ihre Belastungsgrenzen und können die zweimal bis dreimal im Jahr auftretenden "Katzenschwemmen" kaum noch bewältigen. Die Versorgung der oft kranken Fundkatzen erfordert erhebliche zeitliche und finanzielle Ressourcen, medizinische Betreuung und manchmal auch Quarantänebedingungen. Insbesondere junge Kätzchen müssen behutsam an den Menschen gewöhnt werden, was ebenfalls viel Aufwand bedeutet.

Weniger Fundkatzen - weniger Tierleid und Kosten für die Kommunen

Der akute Personalmangel, fehlende finanzielle Mittel und räumliche Engpässe im Hersfelder Tierheim erschweren die Lage zusätzlich. Als vertraglich verpflichteter Tierschutzverein müssen wir neben den Katzen auch allen anderen Fundtieren gerecht werden, die wir aufnehmen. Weniger Fundkatzen bedeutet weniger Tierleid und eine dringend notwendige Entlastung der Tierschutzorganisationen im Kreis Hersfeld-Rotenburg. Auch die Kommunen werden finanziell entlastet, da geringere Fundtierkosten zu erwarten wären.

Der Handlungsbedarf ist groß, und wir appellieren an alle Entscheidungsträger und Beteiligten, dringend zusammenzuarbeiten und den Weg für Katzenschutzverordnungen im Kreis Hersfeld-Rotenburg zu ebnen. (ms/pm) +++

Die Versorgung der oft kranken Fundkatzen erfordert erhebliche zeitliche und finanzielle Ressourcen, medizinische Betreuung und manchmal auch Quarantänebedingungen. Insbesondere junge Kätzchen müssen behutsam an den Menschen gewöhnt werden, was ebenfalls viel Aufwand bedeutet.
Symbolfoto: Pixabay

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