DOSB-Vorstandvorsitzender im O|N-Interview

Nachwuchssport und Herausforderungen: "Ich will wissen, wo der Schuh drückt"

Bei einer Partie Poolbillard probierte sich der DOSB-Vorstandsvorsitzende, Torsten Burmester, einmal selbst aus.
Fotos: Julia Schuchardt

04.11.2024 / FULDA - Welche Rolle spielt Sport für Kinder und Jugendliche? Wie ist es möglich, den Nachwuchssport in Deutschland weiter voranzubringen? Welche Themen und Herausforderungen sind gerade aktuell? Das und viel mehr hat der Vorstandsvorsitzende des Deutschen Olympischen Sportverbandes (DOSB), Torsten Burmester, in einem exklusiven OSTHESSEN|NEWS-Interview verraten.

Am Freitagabend war der 61-Jährige zu Gast bei der Sportgemeinschaft Johannesberg, um sich über die Arbeit des zweitgrößten Vereins im Landkreis Fulda zu informieren. Während eines Rundgangs trat er in den direkten Kontakt mit verschiedensten Mitgliedern und durfte sich beim Poolbillard auch einmal selbst ausprobieren.

"Ich möchte wissen, wo der Schuh drückt"

Seit dem 1. Februar 2022 ist Torsten Burmester nun Vorstandschef des DOSB. Die Organisation vertritt rund 28,8 Millionen Mitglieder in über 87.000 Sportvereinen und stellt damit die größte Bürgerbewegung Deutschlands dar. "Als Vorsitzender kümmere ich mich um die Rahmenbedingungen für den organisierten Sport in unserem Land. Es macht auf der einen Seite unglaublich viel Spaß, auf der anderen Seite ist es aber auch eine Herausforderung. Es bedarf jede Menge Kommunikation in Richtung der Verbände sowie auch in Richtung der Politik", informierte der 61-Jährige. Am Freitag stattete er Vereinen aus der Region einen Besuch ab, unter anderem der SG Johannesberg. Die Sportgemeinschaft bietet verschiedenste Abteilungen an - etwa American Football, Basketball, Fußball, Leichtathletik, Tennis, Tischtennis, Volleyball und Poolbillard – und hat sich damit einen echten Namen gemacht. "Ich möchte wissen, wo der Schuh drückt. Das Wichtigste ist, dass es den Vereinen gut geht und der Sport in Deutschland weiterwächst", so Burmester gegenüber O|N. Er betonte zudem, wie essenziell es sei, Kinder und Jugendliche zu unterstützen, um diese in den Nachwuchssport zu bringen.

Olympische Spiele in Deutschland? "Natürlich haben wir gute Hoffnungen"

In der Funktion als Vorstandschef des DOSB war der 61-Jährige während der Entsendung der deutschen Olympischen Mannschaft 2024 in Paris dabei. Mit rund zwölf gewonnenen Gold-Medaillen, 13 Silber-Medaillen und acht Bronze-Medaillen landete das Team auf Platz 10 – das schlechteste Ergebnis seit der Wiedervereinigung. Trotz allem konstatierte Burmester als Fazit: "Wir hatten großartige Spiele und hervorragende Sportstätten. Es waren unglaubliche Bilder aus Paris, wir hatten eine sympathische Mannschaft und haben für unsere Verhältnisse als Top 10 super abgeschnitten." Ein großes Ziel, welches die DOSB aktuell beschäftigt, ist wohl die künftige Ausrichtung der Olympischen Spiele 2036 und 2040. "Diese wollen wir nach Deutschland holen. Wir haben gute Hoffnungen, denn wir sind immer noch eine starke Nation und haben sowohl die Kraft als auch die Möglichkeit, die Spiele hier in unserem Land auszutragen", berichtete der Vorstandschef im Interview abschließend. (js)+++

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