Hünfelder SV - SC Hanau 4:2 (1:1)

Kaiser-Verletzung überschattet spektakulären HSV-Sieg

Der Hünfelder SV hat sein Heimspiel am Samstag gewonnen
Archivbild: O|N/Bernd Vogt

03.11.2024 / HÜNFELD - Der Hünfelder SV hat ein in vielerlei Hinsicht denkwürdiges Spiel gegen den Hanauer SC mit 4:2 (1:1) gewonnen und sich somit etwas Luft im Hessenliga-Abstiegskampf verschafft.



Doch das Ergebnis interessierte die HSV-Anhänger nur am Rande, denn Keeper Benedikt Kaiser blieb nach einem Zusammenprall mit Abwehrchef Marcel Dücker nach 37 Minuten verletzt liegen und musste vom Rettungswagen abgeholt werden. Kaiser hat sich eine höchstwahrscheinlich schwere Verletzung am rechten Schulterapparat zugezogen. Nicht die erste Verletzung für Kaiser in diesem Bereich.

Schiedsrichter Manuel Winkler (TSV Landau) reagierte darauf recht unkonventionell: Er entschied gemeinsam mit den Teams die Pause vorzuziehen. Nach langer Unterbrechung, spielten die Teams die verbleibenden acht Minuten der ersten Halbzeit zu Ende, machten dann lediglich einen Seitenwechsel, um anschließend Halbzeit zwei über die Bühne zu bringen. Für Kaiser stand sodann Sommerneuzugang Jannis Maul zwischen den Pfosten, der bereits zu Beginn der Saison mehrfach das HSV-Tor hütete.

Und ab der Sekunde als Maul den Platz betrat, wurde es wild auf der Rhönkampfbahn. Bis dahin hatte es noch torlos gestanden, doch noch vor der 30-sekündigen Halbzeitpause fielen zwei Tore: Hanaus Spielertrainer Abassin Alikhil versenkte einen Freistoß direkt, Maximilian Fröhlich antwortete prompt mit einem Kopfballtreffer nach Uth-Eckball. Und nach der Pause nahm das Spiel noch mehr Fahrt auf: Der gerade eingewechselte Kevin Krieger verwandelte einen Foulelfmeter, den Vincent Köhler an Marcel Trägler verursacht hatte, nun aber glich der Gast durch einen Abstauber von Ronaldo Dos Santos aus. Der HSV war aber das bessere Team und drängte intensiv auf den Dreier, der durch ein Eigentor zustandekam: Kriegers scharfe Hereingabe fälschte Hanaus Robert Kazmierczak unglücklich ins eigene Tor ab. In der Nachspielzeit belohnte sich schließlich noch der starke Trägler mit dem Treffer zum 4:2-Endstand.

Bis zur Verletzungsunterbrechung hatte es ein paar wenige Aufreger gegeben: Zweimal, weil Winkler nach vermeintlichen Foulspielen jeweils für den HSV entschied. Erst als Leon Zöll im Zweikampf das Bein gegen Ryu Aso stehen ließ und es keinen Elfmeter gab (3.), dann als Kaiser weit vor seinem Tor gegen Ahmet Dogan viel Gegner und wenig Ball spielte. Er war letzter Mann und hätte Winkler gepfiffen, Kaiser hätte wegen Notbremse vom Platz fliegen müssen (8.)jo. Im Nachhinein hätte Kaiser diesen Platzverweis wohl gerne in Kauf genommen (8.). Die größte Hanau-Chance vereitelte aber Innenverteidiger Nils Witte dank einer beherzten Grätsche gegen Loris Weiss (16.). Hünfeld hatte durch Marcel Trägler (6.), Maxim Bevz (8.) und zweimal Maximilian Fröhlich (14., 25.) insgesamt vier aussichtsreiche Gelegenheiten.

Die Statistik:

Hünfelder SV: Kaiser (38. Maul); Vogler (74. Müller), Dücker, Witte, Zöll – Zentgraf, Kocak (61. Krieger) – Bevz (82. Mulaj), Uth (88. Gadermann), Fröhlich – Trägler.

SC 1960 Hanau: Samarelli; Köhler (67. Amiri), Jourdan, Karakus, Ataka – Kazmierczak (87. Heidenreich), Alikhil – Aso (77. Parker), Dos Santos, Dogan – Weiss.

Schiedsrichter: Manuel Winkler (TSV Landau).

Zuschauer: 350.

Tore: 0:1 Abassin Alikhil (45.+2), 1:1 Maximilian Fröhlich (45.+2), 2:1 Kevin Krieger (65., Foulelfmeter), 2:2 Ronaldo Dos Santos (73.), 3:2 Robert Kazmierczak (83., Eigentor), 4:2 Marcel Trägler (90.+1). (Johannes Götze) +++

Hinweis:
Dieser Artikel ist zuerst auf torgranate.de erschienen.

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