Auf den Spuren ihrer Vorfahren
Nachkommen der Familie Kupfer besuchen Schmalnau
Foto: Privat
03.11.2024 / EBERSBURG (RHÖN) -
Im Mai 2023 wurden in Schmalnau Stolpersteine für 16 ermordete jüdische Mitbürger verlegt. Zu dieser feierlichen Zeremonie kamen 24 Nachkommen der Familien Kupfer und Tannenwald aus den USA, England, Südafrika und Israel, um ihrer Vorfahren und Verwandten zu gedenken.
Unter den Gästen befand sich auch Meyer Wisnovitz, Arzt in Eilat, Israel, der, beeindruckt von dieser Erfahrung, seine 86-jährige Mutter Doreen Badash überzeugen konnte, zum ersten Mal nach Deutschland zu kommen. Sie war die dritte Tochter von Hermann und Bertha Kupfer, denen noch 1937 zusammen mit zwei Töchtern von Brückenau aus die Flucht nach Südafrika gelang. Doreen wurde dort 1938 geboren und ist die letzte Überlebende dieser Generation. Erstaunlich ist, dass sie noch immer die deutsche Sprache beherrscht, die sie durch die Gespräche von Mutter und Großmutter erlernte. Begleitet wurde sie von ihrer in Sydney/Australien lebenden Tochter Sandi und ihrer Schwiegertochter Rina aus Eilat.
Unter der Führung von Herrn Ortsvorsteher Daniel Kreis und Frau Brigitte Füller-Jerwin, die den Kontakt zu den jüdischen Familien unterhält, folgten die Gäste den Stolpersteinen und betrachteten das immer noch bestehende Kupfer-Haus in der Hauptstraße, Stammhaus der beiden großen Kupferfamilien. Nach einem typisch deutschen Kaffeetrinken mit Rhöner Schmierkuchen und lebhaften Gesprächen und Informationsaustausch, folgte der Besuch des jüdischen Friedhofs in Weyhers, wo 11 direkte Vorfahren und Verwandte der Familie Kupfer beerdigt liegen. Für die kommenden Tage standen Besuche der Umgebung, der Stadt Fulda und des Konzentrationslagers Buchenwald auf dem Programm. Der Rückflug nach Israel beendete am 27. Oktober den eindrucksvollen und bewegenden Besuch. (ms/pm) +++