Bildungs-Visionär hat die Region geprägt!

Trauer um Chef von Bildungsunternehmen: Prof. Dr. Lothar Jordan († 71) ist tot

Trauer um Bildungs-Pionier Prof. Dr. Lothar Jordan († 71).
Archivfotos: O|N

02.11.2024 / FULDA - Fuldas Bildungs-Pionier ist tot! Die Region trauert um Professor Dr. Lothar Jordan, Vorstandsvorsitzender und Inhaber des Bildungsunternehmens Dr. Jordan in Fulda sowie Dozent an der Privaten Berufsakademie Fulda. Der 71-Jährige starb am 31. Oktober 2024 nach langer schwerer Krankheit in seiner Heimatstadt, wie sein Umfeld gegenüber OSTHESSEN|NEWS bestätigte.



Der Inhaber und Direktor des gleichnamigen Bildungsunternehmens Dr. Jordan, hat das Bildungsunternehmen seit 1985 als Vorstand, Direktor und Inhaber - vielen in den Anfangsjahren noch als "Handelsschule Herrmann" bekannt - geleitet. Seit 1989 war er gleichzeitig auch Direktor und Inhaber der inlingua Sprachschule Fulda und hat im Jahr 2000 die Private Berufsakademie Fulda – University of Cooperative Education gGmbH - etabliert, ebenso auch die Synapsis-Dr. Jordan e.K., Fulda. Der Dipl.-Betriebswirt und Dipl.-Handelslehrer promovierte im Jahr 2000 zum Dr. rer. pol und erhielt 2011 die Verleihung der Bezeichnung "Professor" vom Land Hessen für die Private Berufsakademie Fulda. Prof. Dr. Jordan leitete an der Universität Flensburg Haupt- und Doktorandenseminare zum Thema "Mittelstand und "Bildungsökonomie", er war Dozent an der Fachschule für Betriebswirtschaft und bis zuletzt Dozent der Privaten Berufsakademie Fulda.

Gründer und Visionär

Über regionale Grenzen hinaus als Bildungsvisionär bekannt, wurden zahlreiche Interviews mit ihm zu den Themen "Bildung", "Bildungsökonomie" und "Privatschulwesen" veröffentlicht. Beruflich hatte Dr. Jordan stets ambitioniert die Weiterentwicklung der Privatschule vorangetrieben. Seine Vision des "lebenslangen Lernens" verwirklichte er durch die Etablierung des schulischen Bildungskanons, beginnend mit der Privaten Grundschule seit 2010, mit heute 208 Schülerinnen und Schülern, mit der Einrichtung einer Mittelstufe seit 2006, mit aktuell 299 Schülern.

Neben der Fachoberschule wurde unter Mitwirkung des verstorbenen Direktors Peter Vater das Berufliche Gymnasium mit heute 98 Schüler etabliert. Ein ganz besonderes Alleinstellungsmerkmal, das bundesweit in den Medien als vorbildlich hervorgehoben wurde, ist der eingeführte Glücksunterricht in allen Klassen des Bildungsunternehmens zu nennen. Hier konnte Prof. Dr. Fritz-Schubert vom Fritz-Schubert-Institut für Persönlichkeitsentwicklung in Heidelberg als pädagogischer Leiter und Leiter der Oberstufe gewonnen werden. Unter dem Tenor "Enjoy teaching – Enjoy learning" findet unter anderem regelmäßig die bundesweite Lehrerfortbildung zum Glücksunterricht am Bildungsunternehmen statt.

Stipendien für besonders engagierte Schülerinnen und Schüler

Politisch engagierte sich der Pädagoge über einige Jahre hinweg im Stadtparlament in der CWE-Fraktion. Geprägt war das Engagement des gebürtigen Fuldaers auch durch zahlreiche Ehrenämter wie beispielsweise als bestellter Gutachter für Weiterbildungseinrichtungen von Weiterbildung Hessen e.V., Vorsitzender des Beiratsausschusses von "Weiterbildung Hessen", Vorsitzender des Berufsbildungsausschusses der IHK Fulda, Mitglied der IHK-Vollversammlung Fulda und Mitglied des wissenschaftlichen Beirats des Profibundesligavereins "Fraport Skyliners". Ursprünglich als "Netzwerk Hauptschule" unter Beteilung von Prof. Dr. Jordan, Peter Vater und AGV-Geschäftsführer Manfred Baumann gegründet, erfolgte aufgrund der großen Nachfrage 2012 die Umbenennung in "Netzwerk Schulen". Alljährlich hat Dr. Jordan hier großzügige Stipendien für besonders engagierte Schülerinnen und Schüler vergeben.

Zeitlebens sportlich aktiv als Skiläufer und Tennisspieler fungierte Dr. Jordan als 2. Vorsitzender des Tennis-Clubs Grün-Weiß Fulda. Die Schulgemeinde mit aktuell 155 Mitarbeitern sowie 676 Schülerinnen und Schülern trauert um ihren Chef und Direktor. Es steht außer Frage, dass Prof. Dr. Lothar Jordan die Bildungslandschaft in der Region Fulda entscheidend geprägt hat. Seine Ehefrau Monika Jordan wird das Bildungsunternehmen ganz im Sinne und Geiste des Verstorbenen weiterführen. Obwohl er selbst kinderlos geblieben ist, betonte er immer wieder, dass seine Schüler all seine Kinder seien.

Der Verlust von Lothar Jordan ist menschlich, aber auch unternehmerisch und gesellschaftlich groß. Der 71-Jährige stand bis zuletzt an der Spitze der Bildungseinrichtung mit über 160 Mitarbeitern, die er gemeinsam mit dem stellvertretenden Vorstandsvorsitzenden Prof. Dr. Wolfgang Dippel sowie seiner Ehefrau Monika Jordan, ebenfalls Vorstandsmitglied, führte. (mau/cps) +++

X