Polizei, Zoll und BALM im Einsatz
Kleintransporter im Visier: Wenn es Nacht wird in der Logistikwelt
Fotos: Hans-Hubertus Braune
31.10.2024 / NIEDERAULA - Wenn es Nacht wird entlang der Autobahnen, dann kommen sie von überall her. Sternförmig steuern sie aus allen Teilen des Landes die Logistikzentren in der Mitte von Deutschland an. Niederaula im Landkreis Hersfeld-Rotenburg ist so eine zentrale Drehscheibe.
Die Rede ist von den Kleintransportern - oft auch Sprinter genannt. Sie sorgen für den Versand der Waren zwischen den Verteilzentren. Über Nacht wird die bestellte Ware geliefert. Das ist alles Wunsch von uns Verbrauchern - ob gewerblich oder privat. Noch dazu soll es möglichst günstig sein.
"Mit den Sprinterfahrern ins Gespräch kommen"
"Bei der Kontrolle am Montagabend nutzten wir natürlich die Gelegenheit, mit den Sprinterfahrern ins Gespräch zu kommen. Wir klärten sie über die Gefahren, die durch Verstöße, zum Beispiel gegen die Lenk- und Ruhezeiten entstehen, auf und sensibilisierten sie zu gegenseitiger Rücksichtnahme im Straßenverkehr. Um weiterhin für die Verkehrssicherheit zu sorgen, werden wir auch zukünftig zielgerichtete Kontrollen von Sprinterfahrzeugen durchführen", sagte Einsatzleiter Polizeihauptkommissar Johannes Mayer. Der Beamte war auch als Übersetzer ein gefragter Mann in der Nacht.Insgesamt wurden 143 Fahrzeuge und 147 Personen kontrolliert. Ziel war es, Sprinterfahrzeuge bis 3,5 Tonnen, die das Postgelände befahren, zu kontrollieren. Ein besonderes Augenmerk wurde auf die Überprüfung der Geeignetheit der Fahrzeugführer sowie des technischen Zustandes der Fahrzeuge gelegt. Darüber hinaus prüften die Kolleginnen und Kollegen die Einhaltung der Regularien im gewerblichen Güterverkehr.
Missachtungen von Lenk- und Ruhezeiten
Hierbei wurden hauptsächlich Verstöße gegen die Verordnung zur Durchführung des Fahrpersonalgesetzes festgestellt, unter die hauptsächlich Missachtungen der Lenk- und Ruhezeiten sowie Bestimmungen zu mitzuführenden Dokumenten fallen. Außerdem ermittelt die Finanzkontrolle Schwarzarbeit des Zolls nun wegen des Verdachts von Meldeverstößen gegen die Sozialversicherung, der Scheinselbstständigkeit und der illegalen Beschäftigung. Der eingesetzte Rauschgiftspürhund von Diensthundeführer Heiko Hummel durchsuchte insgesamt 21 Fahrzeuge. Mittels anschließend eingesetztem Röntgengerät konnte ausgeschlossen werden, dass sich in verdächtigen Versandeinheiten Betäubungsmittel befinden.Wir alle sollten daran denken, wenn wir auf unserem Computer die Sendungsverfolgung anklicken. Irgendwo da draußen fährt jemand unsere Ware durch die Gegend - bei Wind, Wetter und all den Gefahren der Straße. (Hans-Hubertus Braune) +++