6. Fuldaer Hackathon fulminant gestartet
Rekordbeteiligung und jede Menge Nervenkitzel in Halle 8
Vielleicht wird der sechsjährige Bruno Brähler ja der Steve Jobs von Deutschland? Der Anfang ist gemacht, denn der Sohn von Sebastian Brähler (Geschäftsführer und Projektleiter des Fuldaer Startups kaleidos:code) erkundet hier schon mal die Welt der Videogames. Von links: Sascha Kurth (Gründer und leitender Systemarchitekt von kaleidos:code), Sebastian Brähler, Bruno Brähler, Michele Drabiniok (UX/UI -Designer) und Florian Albinger (Region Fulda).
Fotos: Mediennetzwerk Hessen/Mirko Luis
27.10.2024 / FULDA -
Aufregung, Nervenkitzel und jede Menge frische Ideen: Der 6. Fuldaer Hackathon ist eröffnet. Zwischen Pizza-Kartons und dem summenden Geräusch von Laptops stellen sich die Teilnehmer vor – junge Talente, die ihre Kreativität in 25 Stunden entfalten wollen.
"Der Startschuss zum 6. Fuldaer Hackathon in Halle 8 der Hochschule Fulda hätte nicht besser ausfallen können. Die Halle ist wieder voll, das freut uns sehr", verkündet Christian Vey, Geschäftsführer des TechHub Region Fulda, sichtlich stolz, mit Blick auf die volle Halle und begeisterte Gesichter.
Die hohe Teilnehmerzahl spiegelt sich in elf engagierten Teams wider – so viele wie noch nie zuvor. Unter ihnen sind erstmals auch mehrere Premieren-Teilnehmer aus der Region, darunter das Team von Mess- und Regeltechnik-Spezialist JUMO. Ebenso dabei sind Teams der Ferdinand-Braun-Schule sowie von der Hochschule Fulda. Darüber hinaus bereichern überregionale und sogar internationale Teilnehmer das Event zusätzlich: Aus Städten wie Mannheim, Kassel und Hamburg reisten innovative Köpfe an. Sogar Studierende aus Kanada und den USA sind mit von der Partie.
Vey zufolge findet n diesem Jahr der Hackathon erstmals unter dem Dach des TechHub Region Fulda statt. Hierbei handelt es sich um ein Netzwerk, in dem die regionale Tech-Branche zusammenkommt und die Möglichkeit bietet, Ideen auszutauschen, Ressourcen zu bündeln und gemeinsam Lösungen zu erarbeiten. Zu den knapp 70 Mitgliedern gehören Weltmarktführer aus der Industrie, kleine und mittelgroße Unternehmen, Startups, Wissenschaftler und Freiberufler.
Wie in den vorangegangenen Jahren verwandelt sich Halle 8 der Hochschule Fulda in ein pulsierendes Zentrum für kreative Köpfe aus der IT-Welt. Aufregung liegt in der Luft, während die Teilnehmer die letzten Vorbereitungen treffen. Unter ihnen ist Simon Hügel, Mechanikentwickler, IT-Spezialist und leidenschaftlicher Programmierer bei JUMO in Fulda. Für ihn ist es das Debüt – ein Schritt ins Ungewisse, der von Neugier und Aufregung geprägt ist. "Wir treten hier als Team von JUMO an", erklärt der 26-Jährige. "Ein paar Freunde und Kollegen haben mir den Tipp gegeben, und hier bin ich nun!"
Das Thema des Hackathons: Vernetztes Wissen. Eine Welt, in der Hügel nicht nur beruflich, sondern auch privat eine Rolle spielt. "Ich komme aus der Mechanik und habe mir das Programmieren als Hobby angeeignet", sagt er mit einem breiten Lächeln. Diese Mischung aus handwerklichem Können und digitalem Verständnis könnte der Schlüssel zum Erfolg für sein Team sein. Simon ist sichtlich gespannt. "Wir kennen das Thema schon ein bisschen und haben uns einige Gedanken gemacht. Die Nacht wird lang – eine Stunde länger, um genau zu sein", schmunzelt er mit Blick auf die bevorstehende Umstellung auf die Winterzeit. Der Hackathon ist für ihn wie für die anderen 100 Teilnehmer nicht nur eine Herausforderung, sondern auch eine Gelegenheit, die eigene Leidenschaft für Technik und Teamarbeit weiterzuentwickeln.
Dieser Hackathon bringe Kreativität, Innovation und gemeinschaftliches Arbeiten zusammen – Aspekte, die in der heutigen digitalen Welt von größter Bedeutung seien, betonte Prof. Dr. Jörg Kreiker, Vizepräsident für Lehre, Studium und Digitalisierung der Hochschule Fulda, zur Eröffnung. Er ist überzeugt: "Die Nutzung von Künstlicher Intelligenz als Assistent ist beim Programmieren mittlerweile ein ganz natürlicher Prozess. Die Ideen kommen nach wie vor von den Menschen – nur halt ein bisschen inspiriert durch KI." Kreiker betont: "Unsere Studierenden, besonders aus den Bereichen Informatik, Elektrotechnik und sogar Lebensmitteltechnologie, profitieren immens von solcherart Events." Die Teilnahme sei für viele ein Sprungbrett in ihre berufliche Zukunft.
Bereits bei der Vorstellung der Challenges, dem Teambuilding und den ersten Ideenpitchs am Vormittag zeigte sich, dass es die Aufgabenstellungen und Impulse, die an die Teams kommuniziert wurden, in sich haben. "Wir möchten eine Lösung finden, die es uns ermöglicht, alle relevanten Daten und Informationen effizient zu speichern und weiterzugeben, um den Wissenstransfer zwischen den Jahrgängen zu erleichtern", sagte Nele Vogel aus Fulda, hessische Landesschulsprecherin, die gemeinsam mit Anne Will, ebenfalls im Bereich der Schülervertretung tätig, auf die Bühne trat. "Eine solche Plattform könnte zum Beispiel ein internes Wiki oder eine Datenbank sein, die spezifisch für die Schülervertretung entwickelt wird. Hier könnten alle Dokumente, Protokolle, Gesetze und hilfreiche Hinweise zentral gesammelt werden."
"Feuerwehr ist Zukunft, Feuerwehr ist Sicherheit!"
Seine eindringliche Botschaft machte deutlich, wie wichtig der Wissenstransfer in der Feuerwehr ist. "Wir müssen dringend Schulungen und Fortbildungen fördern, um neue Führungskräfte zu gewinnen, die bereit sind, ihr Wissen weiterzugeben", betonte Vogler. Er teilte eine besorgniserregende Statistik: Nur 370 Führungskräfte stehen den Einsatzkräften zur Verfügung. "Im Durchschnitt bleiben sie acht Jahre in ihren Funktionen. Danach geht wertvolles Wissen verloren – und wir haben oft die gleichen Fragen zu Zuschüssen, Ausschreibungen oder Förderungen", erläuterte er und generierte ein nachdrückliches Nicken beim Publikum. Erfreulich: Einige Teams des diesjährigen Hackathons wollen sich des Themas annehmen und eine Idee entwickeln, auf welche Weise dieser Wissenstransfer vonstattengehen kann.
Der Hackathon, der ursprünglich auf eine Initiative des Fuldaer Kreistags zurückgeht, hat sich in den letzten Jahren kontinuierlich weiterentwickelt und gewachsen. Schon beim ersten Hackathon, organisiert von der Region, der Hochschule und Unternehmen wie EDAG, war die Basis einer erfolgreichen Zusammenarbeit gelegt. Auf die Gewinner-Teams, die am Sonntagnachmittag gekürt werden, warten attraktive Preisgelder. Der erste Platz, gesponsert von Edag, wird mit 2.000 Euro prämiert. Der zweite Platz, gesponsert vom TechHub Region Fulda, erhält 1250 Euro, und der dritte Platz, gesponsert vom Klinikum Fulda, wird mit 750 Euro honoriert. (Mirko Luis) +++