Zur Ehre des Schutzpatrons aller Jäger
Feierliche Hubertusmesse mit Jägerschlag in der Stadtpfarrkirche zelebriert
Als Höhepunkt der Hubertusmesse wurden die Teilnehmer des vergangenen Jungjägerkurses offiziell und feierlich zu Jägern geschlagen",
Alle Fotos: Martin Engel
26.10.2024 / FULDA -
Jäger in ganz Deutschland und in Teilen Europas gedenken am Freitag, dem alljährlichen Hubertustag, ihres Schutzpatrons Sankt Hubertus, Pfalzgraf von Burgund. Er wird als Begründer einer nachhaltigen und waidgerechten Jagd angesehen. Anlässlich des Hubertustages haben die Jagdvereine in Hessen zur jährlichen Hubertusmesse eingeladen. So auch die Jäger- und Gebrauchshundevereinigung (JGV) Rhön-Vogelsberg, deren Hubertusmesse mit anschließendem Jägerschlag am Freitagabend um 18.30 Uhr in der Stadtpfarrkirche Fulda stattfand.
Der Überlieferung nach war Hubertus als junger Edelmann ein zügelloser Jäger, der die Erlegung des Wildes als Selbstzweck sah. Weder christliche Feiertage noch ethische Grundsätze hinderten den Jäger, seiner Leidenschaft hemmungslos nachzugehen. Nachdem seine Frau gestorben war, ging er als Einsiedler in die Wälder der Ardennen, um dort über seine Trauer hinwegzukommen und ernährte sich ausschließlich durch die Jagd. Eine Begegnung mit einem Hirsch, der ein leuchtendes Kreuz zwischen seinen Geweihstangen trug, bekehrte ihn und ließ ihn erkennen, dass die Jagd nicht allein dem Selbstzweck dient, sondern ein Dienst an der Natur mit weitreichender Verantwortung ist. Diese "Achtung vor dem Geschöpf" ging als Waidgerechtigkeit in die Verhaltensgrundsätze der Jägerschaft ein. Der Heiliggesprochene wird meist mit Jagdhund und Jagdhorn kniend vor dem "Hubertushirsch" dargestellt, bewaffnet mit Schwert und Spieß.
Stadtpfarrer Stefan Buß sagte in seiner Predigt zu der versammelten Jägerschaft: "Heute feiern wir die Hubertusmesse, eine besondere Gelegenheit, uns zu besinnen und darüber nachzudenken, was es bedeutet, Jäger zu sein – und das nicht nur im wörtlichen, sondern auch im übertragenen Sinn. Die Jagd ist tief in der Geschichte der Menschheit verwurzelt. Sie war einst überlebenswichtig, doch heute ist sie weit mehr als das: Sie ist Ausdruck einer besonderen Beziehung zwischen Mensch und Natur. Und genau diese Beziehung fordert Verantwortung, Achtung und Dankbarkeit. Der heilige Hubertus, dessen Namenstag wir feiern, ist ein besonderes Beispiel für diese Verantwortung.
Die Hubertusmesse bietet uns allen die Möglichkeit, innezuhalten und uns zu fragen: Wie gehen wir mit der uns anvertrauten Schöpfung um? Handeln wir wirklich in ihrem Sinne? Achten wir das Leben, das uns umgibt, mit der gebotenen Ehrfurcht? Die Jagd gibt uns die Gelegenheit, diese Fragen ganz konkret zu beantworten. Sie fordert uns auf, in Einklang mit der Natur zu handeln, nicht gegen sie."
Hubertusmessen werden Anfang November von Jagdhornbläsern begleitet und in feierlich geschmückten Kirchen gehalten. "Bei uns in Fulda begleiteten uns sowohl das Bläsercorps der JGV Rhön-Vogelsberg als auch das Parforcehorn-Corps Hoher Vogelsberg, während Ehrendomkapitular Stadtpfarrer Stefan Buß als Zelebrant durch die Messe führte. Im Anschluss wurden die Teilnehmer des vergangenen Jungjägerkurses offiziell und feierlich zu Jägern geschlagen", freut sich Dr. Rudolf Leinweber, Vorsitzender der JGV Rhön-Vogelsberg und Vizepräsident des Hessischen Landesjagdverbandes. (ci/pm)+++