"Ein tolles Projekt für beide Seiten"

Schichtwechsel 2024: Ein Tag der Inklusion und des Austauschs

Viele positive Eindrücke und Perspektivenwechsel sammelten die Teilnehmenden des Projekts „Schichtwechsel“
Fotos: R+S Group GmbH

19.10.2024 / FULDA - "Schichtwechsel" - unter diesem Namen erleben die Teilnehmenden einen spannenden Perspektivwechsel. Diesen ganz besonderen Schichtwechsel gab es vergangene Woche bei der Scholl Energie- und Steuerungstechnik. Zwei Mitarbeiter des Fuldaer Unternehmens nahmen am Aktionstag für neue Perspektiven der Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen (BAG WfbM) teil.



Unter diesem Motto verbrachten die Elektroniker Manuel Henkel und Ali Mohammadi, einen Arbeitstag in den Werkstätten des Behinderten-Werks Main-Kinzig (BWMK) in Schlüchtern, während der BWMK-Mitarbeiter Niklas Jöckel sich die Arbeit bei Scholl ansah. "Ein tolles Projekt für beide Seiten – mit eindrucksvollen Erlebnissen und jede Menge Spaß", so Scholl-Geschäftsführer Sascha Schröder. Auch Dorothee Müller, Sprecherin der BWMK, äußerte sich positiv: "Der Aktionstag fördert nicht nur das gegenseitige Verständnis und die Inklusion, sondern regt auch dazu an, darüber nachzudenken, wie Arbeitsplätze inklusiver gestaltet werden können. Es ist entscheidend, Barrieren abzubauen und die Potenziale jedes Einzelnen zu erkennen."

Ein starkes Zeichen für mehr Inklusion setzen

"Schichtwechsel" ist eine bundesweite Initiative, die die Begegnung zwischen Werkstätten für Menschen mit Behinderung und Unternehmen des allgemeinen Arbeitsmarktes fördert. Und so fanden in ganz Deutschland Austauschaktionen statt, die Menschen aus verschiedenen Arbeitswelten zusammenbrachten und so ein starkes Zeichen für mehr Inklusion setzen.

Die Mitmach-Anfrage an Scholl kam vom 24-jährigen Niklas Jöckel selbst. Scholl nahm die Anfrage dankend an und entsandte im Gegenzug die beiden Elektroniker nach Schlüchtern. Insgesamt waren 22 Betriebe aus der Region rund um Schlüchtern und Hanau beteiligt, wobei Scholl als einziges Fuldaer Unternehmen hervorstach. In den Bergwinkel-Werkstätten des BWMK in Schlüchtern sind etwa 150 Menschen mit kognitiven Behinderungen beschäftigt. Die Arbeitsprozesse werden laut Dorothee Müller so gestaltet, dass alle Mitarbeitenden ihren Beitrag leisten können. Dies verdeutliche die besonderen Herausforderungen für inklusive Unternehmen.

Das Ziel bleibt eine zugänglichere und unterstützende Arbeitswelt

Die Rückmeldungen der Teilnehmenden waren laut Scholl-Geschäftsführer Sascha Schröder durchweg positiv. Niklas Jöckel unterstützte bei der Verdrahtung einer Montageplatte und erlebte, wie er trotz motorischer Schwierigkeiten tatkräftig unterstützt wurde. Ali Mohammadi und Manuel Henkel halfen bei der Montage von Dichtungen in Rohrverbindungen und waren beeindruckt von der positiven Arbeitsatmosphäre und der Professionalität der Mitarbeitenden im BWMK.

Der Aktionstag endete mit einer Abschlussveranstaltung in Schlüchtern, die den Beteiligten die Möglichkeit zum Austausch bot. Ein herzlicher Dank der Organisatoren ging an alle, die an diesem Tag mitgewirkt hatten, sei es durch persönlichen Einsatz oder Unterstützung. Die kontinuierliche Arbeit an einer zugänglicheren und unterstützenden Arbeitswelt bleibt gemeinsames Ziel. (mis/pm) +++

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