Kompostierung eingestellt
Bisheriger Kompostplatz: Ab sofort nur noch eine Annahmestelle für Grünabfälle
Fotos: Gemeinde Künzell
16.10.2024 / KÜNZELL -
Künzell hat es geschafft: Durch die Änderung auf eine Grünabfallsammelstelle konnte die drohende Einzelaufzeichnung der Ablieferungen am Eingang vermieden werden - es gibt keinen zusätzlichen Rückstau.
Das meldet jetzt die Gemeinde Künzell. Anfang des Jahres 2024 erhielt die Verwaltung der Gemeinde Künzell nach einer Begehung und Prüfung des Kompostplatzes am Lanneshofweg durch die Außenstelle Bad Hersfeld des Regierungspräsidiums Kassel (RP) eine Mitteilung, dass sowohl Eingang als auch Ausgang der Grünabfälle genau dokumentiert werden müssen. Nach mehreren internen Gesprächen und Abstimmungen mit den Sachbearbeitern des Regierungspräsidiums kam die Gemeinde sehr schnell zu dem Ergebnis, die Auflagen für eine Grünabfallkompostierung mit einer weiterhin kostenfreien Herausgabe von Kompost an die Bürgerschaft nicht erfüllen zu können. Entsprechend wurde die Kompostierung eingestellt und das vorhandene Kompostmaterial letztmalig im Juni 2024 abgegeben.
Neues Vorgehen
Nach weiteren Gesprächen bezüglich der rechtlichen Stellung des Sammelplatzes wurde nun ein neues Vorgehen vom Gemeindevorstand der Gemeinde Künzell in Übereinstimmung mit dem Landkreis Fulda beschlossen: Ab dem 15.10.2024 wird die bekannte Einrichtung am Lanneshofweg nur noch zur Annahme von Grünabfällen ohne weitere Behandlungsschritte dienen. Somit entfällt die angekündigte genaue Erfassung von angeliefertem Grüngut und die entsprechende Dokumentation, die bis zur endgültigen Klärung ausgesetzt war. Transporte bis nach Thüringen
"Als Fazit konnten wir mit Unterstützung des Landkreises Fulda die bürgerfreundliche Abgabe von Grünschnitt aus privaten Haushalten ohne Einzelregistrierung und größere Staus bei der Einfahrt erhalten. Zudem muss das abgelieferte Material nicht mehr in dafür ausgerüsteten Anlagen verbrannt werden, sondern die Nährstoffe können dem Naturkreislauf wieder zugeführt werden. Leider müssen dazu allerdings Transportwege bis nach Thüringen zurückgelegt werden. Die ehemalige Herstellung von nicht qualitäts- und gütegeprüftem Kompost durch die Kompostierung vor Ort erschien zwar sinnvoller, war aber bedauerlicherweise mit der aktuellen Gesetzeslage durch sehr hohe Anforderungen an Betrieb, Überwachung und Ausrüstung solcher Anlagen nicht in Einklang zu bringen", so die Gemeinde.Künzell hofft für die Zukunft zur Aufrechterhaltung ortsnaher Lösungen im Sinne des Klima- und Ressourcenschutzes auf eine Entbürokratisierung und Lockerung der Abfallgesetze durch den Bundesgesetzgeber. Werden kleine Anlagen zur ausschließlichen Kompostierung vergleichsweise geringer Mengen an Grünabfällen weiterhin wie Großanlagen für alle Arten von Bioabfällen behandelt, können diese nicht wirtschaftlich betrieben werden und müssen den Betrieb einstellen. Die Hoffnung, den bisherigen Service der Bürger ortsnah in Künzell anbieten zu können, bleibt bestehen. (mis/pm) +++