Machbarkeitsstudie
Haunetal, Kirchheim, Niederaula und Breitenbach wollen Kräfte bündeln
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09.10.2024 / REGION HEF-ROF - Zumindest hinter den Kulissen könnten die Gemeindeverwaltungen aus Haunetal, Kirchheim, Niederaula, Breitenbach schon bald ihre Kräfte bündeln. So regt es jedenfalls die über 200 Seiten starke Machbarkeitsstudie "Vertiefte interkommunale Zusammenarbeit der Kommunen Haunetal, Kirchheim, Niederaula und Breitenbach" an.
Kommunalparlamente müssen zustimmen
"Bis dahin ist es noch ein gutes Stück Weg", betont Bürgermeister Lübeck und weist auch im Namen seiner drei Amtskollegen auf die nun erforderliche breite Diskussion innerhalb der kommunalen Gremien hin. Diesen wurde das Werk jetzt im Rahmen einer Informationsveranstaltung in Niederjossa vorgestellt. Nur mit Zustimmung der Kommunalparlamente könne die interkommunale Zusammenarbeit vertieft werden. "Kann interkommunale Zusammenarbeit uns helfen, aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen wie Fachkräftemangel, Klima- und Umweltschutz, demografischer Wandel oder Digitalisierung zugleich wirtschaftlich und bürgernah zu meistern?" Diese Frage habe, so erinnert Bürgermeister Rohrbach, die vier Kommunen im Jahr 2022 veranlasst, beim Land Hessen Fördermittel zu beantragen, um Chancen und Risiken unterschiedlicher Varianten interkommunaler Zusammenarbeit ausloten zu lassen.Strategische Herausforderungen
Carmen Möller und Thomas Fiedler kommen zum Schluss, dass einige Querschnittsthemen wie finanzwirtschaftliche Aufgaben und Kasse sowie Personalmanagement durchaus kurzfristig gemeindeübergreifend aus einer Hand erledigt werden sollten. Auch die strategischen Herausforderungen des Fachkräftemangels und der damit verbundene Wissensverlust verlangen nach einer Bündelung der Kräfte insbesondere im Bereich der Aus-, Fort- und Weiterbildung, sind sich die Berater einig. Dies lasse sich auch am Personalmanagement verdeutlichen. So könne mit wachsender Organisationsgröße eine Spezialisierung des Personals ebenso ermöglicht werden wie eine bessere Vertretungsregelung. "Ohne strategische Kooperation beim Ringen um neues Personal", so Thomas Fiedler, "machen sich die benachbarten Kommunen als Konkurrenten auf dem Arbeitsmarkt das Leben zusätzlich schwer."Es gibt auch Risiken
Während öffentlich-rechtliche Vereinbarungen für die Vereinbarung einzelner Aufgaben in IKZ genutzt werden, bietet ein Gemeindeverwaltungsverband den Rechtsrahmen dafür, dass eine Vielzahl von gemeindlichen Aufgaben gemeinsam erledigt werden kann. Ein solcher Verband kann dabei als Dienstleister für die Gemeinden oder direkt gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern tätig werden. Wie so oft im Leben und der Betriebswirtschaft gibt es neben Vorteilen aber auch das ein oder andere Risiko. Auch dafür sensibilisiert die Studie und erwähnt sowohl den Gründungsaufwand (Transaktionskosten) wie auch das Risiko, dass Leistungen des Verbandes von der Umsatzsteuer erfasst werden und damit teurer werden könnten. Die Studie zeigt gleichzeitig auch auf, dass bei öffentlich-rechtlichen Vereinbarungen immer eine Kommune für eine oder mehrere andere Kommunen tätig wird, wohingegen im Rechtsrahmen Gemeindeverwaltungsverband durch die Entsendung von Verbandsmitgliedern aus den kommunalen Reihen Augenhöhe gegeben ist.