Tag der Deutschen Einheit
Familientag auf "Point Alpha": "Zukunft hat der Mensch des Friedens"
Fotos: Point Alpha
04.10.2024 / GEISA/RASDORF -
Der 3. Oktober ist der wichtigste Feiertag in Deutschland, weil er an ein großartiges Ereignis erinnert: die Wiedervereinigung. "Bei der Friedlichen Revolution haben viele Menschen auf den Psalm ‚Zukunft hat der Mensch des Friedens‘ vertraut und sie wurden nicht enttäuscht", hob Dr. Ulrich Neymeyr am "Tag der Deutschen Einheit" hervor.
Hat wirklich der Mensch des Friedens Zukunft und nicht derjenige, der radikal nur seine eigenen Interessen verfolgt, der göttliche und menschliche Gesetze missachtet und der sogar bereit ist, seine Interessen mit Gewalt durchzusetzen? "Gott steht auf der Seite der Gerechten und Friedfertigen sowie auf der Seite derer, die nach irdischen Maßstäben – wie Arme, Trauernde oder Verfolgte - nicht gerade glücklich sind", fasst Dr. Neymeyr seine Antwort zusammen. Auch die Friedenstifter hätten häufig kein leichtes Schicksal und er verwies dabei auf Mahatma Gandhi und Martin Luther King, die die Früchte ihrer Arbeit selbst nie haben ernten können. Von daher müsse der Mensch des Friedens die Zukunftsperspektiven auch über die eigene Lebenszeit hinausdenken. Dies gelte auch im Hinblick auf den ökologischen Frieden mit der Natur.
Geduld vom Volk gefordert
Für Frieden sei vom Volk Geduld gefordert. Am 3. Oktober seien Menschen aus zwei Systemen zusammengekommen. Dass da nicht alles von heute auf morgen gehe, sei verständlich. "Es braucht dafür Verständnis und Kenntnis. Es braucht Wohlwollen und Sympathie. Es braucht Freude an der Gemeinsamkeit und Freude an der Verschiedenheit – auch an den unterschiedlichen Mentalitäten und Dialekten", führte der Bischof auf Point Alpha im Bezug auf eine wirkliche Vollendung der Einheit aus. Startschuss für den Familientag
Eingangs hatte Benedikt Stock die Besucher in der vollbesetzten Fahrzeughalle begrüßt, darunter die Stiftungsratsmitglieder – Geisas Bürgermeisterin Manuela Henkel, der Bundestagsabgeordnete Christian Hirte sowie der erste Vorsitzende des Fördervereins Point Alpha, Raymond Walk. Der Geschäftsführende Vorstand der Point Alpha Stiftung stellte noch einmal die Bedeutung für 34 Jahre Deutsche Einheit heraus und zollte den Mitwirkenden und den vielen Helfer seinen Dank für deren Unterstützung. Der Erlös aus der Kollekte ist für den Hospizneubau in Bad Salzungen. Im Anschluss fiel am authentischen Geschichtsort der Startschuss für einen bunten Familientag. Im US Camp öffneten die Buden und Stände für einen kleinen Rhöner Regionalitäten-Markt. Die Standbetreiber hatten unterschiedliche Produkte im Angebot. Leckere Spezialitäten sowie Getränke servierte die Freiwillige Feuerwehr Geisa. Die Stadtkapelle Geisa und der Musikverein Motzlar zeichneten sich für die musikalischen Klänge verantwortlich. Auch die Kinder hatten jede Menge Spaß mit den Spielen vom Sportbund des Wartburgkreises. Die Resonanz war erfreulich, Leute aus allen Teilen der Republik nutzen am "Tag der Deutschen Einheit" die Möglichkeit, um in den musealen Ausstellungen im Haus auf der Grenze, in den US-Baracken, auf dem "Weg der Hoffnung" und an den Grenzsperranlagen einen Einblick in die jüngere deutsche Vergangenheit zu erhalten. Viele Geschichts-Interessierte schlossen sich dafür einer der Führungen an, die stündlich von den Point-Alpha-Gästebegleitern angeboten wurden.