Vorstoß scheitert erneut

Vorerst keine Fußgängerzone in der Friedrichstraße

Vorerst keine Fußgängerzone in der Friedrichstraße.
Archivfoto: ON/Laura Struppe

04.10.2024 / FULDA - Die Friedrichstraße bleibt vorerst weiterhin für Autos geöffnet. Ein erneuter Antrag der Grünen, unterstützt von der SPD-Fraktion, die Straße in eine Fußgängerzone umzuwandeln, scheiterte am Dienstagabend im Bauausschuss der Stadt. Die Mehrheitsfraktionen CDU und FDP stimmten geschlossen gegen diesen langjährigen Wunsch.



Seit Jahrzehnten setzt sich die grüne Fraktion dafür ein, eine der prächtigsten Straßen in der Fuldaer Innenstadt autofrei zu gestalten. Stadtverordneter Ernst Sporer, der dieses Anliegen seit mehr als 30 Jahren verfolgt, gab sich kämpferisch: "Steter Tropfen höhlt den Stein", erklärte er. Es sei wichtig, das Thema regelmäßig auf die Tagesordnung zu setzen, zumal die Friedrichstraße ohnehin im Laufe des Jahres immer wieder aufgrund von Veranstaltungen wie Weihnachtsmarkt und Straßenfestival für den Autoverkehr gesperrt werde. Im aktuellen Grünen-Antrag heißt es konkret, neben der Umwandlung in eine Fußgängerzone sei eine grundlegende Neugestaltung dringend erforderlich, insbesondere mit Blick auf Fußgänger und Barrierefreiheit. Poller und Parkplätze müssten entfernt werden, um "Aufenthalts- und Sozialraum" zu gewinnen. "Ziel sollte sein, die Friedrichstraße zum Hessentag 2026 als Fußgängerzone einzuweihen."

Stadtbaurat Daniel Schreiner (parteilos) betonte, dass der Magistrat eine Umgestaltung der Straße nur in Erwägung ziehe, wenn es dafür einen klaren politischen Beschluss gebe. Er bestätigte, dass die Straße sanierungsbedürftig sei. So sollen die schwarzen Pflastersteine gegen geschnittene Steine ausgetauscht werden. Schreiner erklärte jedoch, dass die Sanierung aufgrund von Lieferverzögerungen erst im kommenden Frühjahr starten könne.

Ernst Sporer zeigte sich trotz der Ablehnung optimistisch. Er habe den Eindruck, dass sich "die Mehrheitsfraktion in den vergangenen Jahren bei diesem Thema schon ein ganzes Stück bewegt" habe. Dabei spielte er auf die wachsende Offenheit für das Thema auch in den Reihen der CDU an. Sollte es aber weiterhin am Widerstand gegen einen Grünen-Antrag scheitern, bot Sporer scherzhaft an, dass die Grünen ihren Antrag künftig ablehnen könnten, um so eine Zustimmung der CDU zu ermöglichen.

Unterstützung erhielt Sporer auch von Dr. Thomas Bobke (SPD), der betonte, dass eine temporäre Sperrung der Straße während der sommerlichen Veranstaltungszeit reibungslos funktioniert habe. Dennoch blieben CDU und FDP bei ihrer ablehnenden Haltung. Peter Bleuel von der CDU betonte, dass allen daran gelegen sei, das Bestmögliche für alle Beteiligten zu erreichen und dass man stets den Dialog mit den ansässigen Unternehmern suche. Diese hätten der Idee einer Fußgängerzone bislang kritisch gegenübergestanden, aber auch er mache beispielsweise bei Hotel und Bar Platzhirsch einen "Wandel" aus.

Obwohl der Antrag erneut abgelehnt wurde, ist damit eines klar: Die Diskussion um die Zukunft der Friedrichstraße wird die Stadtverordneten auch in Zukunft nicht loslassen. (Sabrina Mehler) +++

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