"Band der Erinnerung"

Netzwerk hessischer Regionen setzt erfolgreiche Zusammenarbeit fort

Treffen der Leader-Regionen auf der Wasserkuppe.
Foto: Privat

03.10.2024 / POPPENHAUSEN (WAKU) - Im Radom auf Hessens höchsten Berg – der Wasserkuppe – trafen sich bei strahlendem Sonnenschein und weiter Sicht mehr als 40 Vertreter von Vereinen, Initiativen und Einrichtungen der LEADER-Regionen Werra-Meißner, Hersfeld-Rotenburg und der Rhön.



Sie alle verbindet das Thema der Erinnerungskultur ent-lang der ehemaligen deutsch-deutschen Grenze, dem heutigen Grünen Band. Dazu gehört die Arbeit an der Grenzgeschichte des Kalten Kriegs und den vielfältigen politischen und persönlichen Erfahrungen, die mit der Trennung, aber auch der Wiedervereinigung Deutschlands verbunden sind.

Das Netzwerk traf sich an einem geschichtsträchtigen Ort des Kalten Krieges: dem Radom auf der Wasser-kuppe, dem mit 950 m höchsten Berg Hessens. Dort berichtete Heike Herzog-Best (Geschäftsführerin Ra-dom) zunächst über die Herausforderungen des Erhalts und des Betriebs des Radoms, aber auch über dessen vielfältige Funktionen. Das Radom ist anerkannte Landmarke und Wahrzeichen der Rhön, als Kulturdenkmal, Aussichtsplattform und Ort verschiedenster Veranstaltungen. Die militärische Geschichte von Wasserkuppe und Radom zu Zeiten des Kalten Krieges wurde von Gästeführer Kai Ulrich umrissen. Ein Diorama und die Ausstellung geben Einblick in die Arbeit der westlichen Militärs und die technischen Standards der Luftraumüberwachung, mit denen bis Ende des letzten Jahrtausends auf der Wasserkuppe als militärischem Sperrgebiet gearbeitet wurde. Ein akustisches Klangerlebnis bot Frank Tischer mit seiner Musik und sphärischen Klängen in der Kuppelhalle des Radoms, die mit ihren 18,6 Metern Durchmesser und einem 16-fachen Echo überzeugt.

Fachlicher Austausch

Anschließend ging es zum fachlichen Austausch, organisiert von den LEADER-Regionalmanagerinnen Sigrid Wetterau (Hersfeld-Rotenburg), Sabine Wilke (Werra-Meißner) und Ute Raband (Rhön). Um das Netzwerk und die vielfältigen kulturgeschichtlichen Einrichtungen und Aktivitäten der hessischen Grenzgeschichte wahrnehmbarer zu machen, wurde eine digitale Karte vorgestellt, die bekannte Angebote der Erinnerungskultur entlang des Grünen Bands aufgezeigt. Anliegen ist es, die Karte als erstes gemeinsames Netzwerk-projekt weiter zu vervollständigen und für gemeinsame Projekte zu nutzen.

Daneben wurde die Diskussion einer zeitgemäßen Vermittlung der deutsch-deutschen Grenzgeschichte und Erinnerungskultur fortgeführt. Dabei beschäftigt das Netzwerk besonders die Frage, wie man vor allem Kin-der und Jugendliche für diesen Teil der deutsch-deutschen Geschichte interessiert. Aber auch die gesell-schaftspolitische Herausforderung, die mit einem bundes- und europaweit beobachtbaren politischem Rechtsruck verbunden ist und die Werte der Demokratie und der Freiheit in Frage stellt. Eingebracht und diskutiert wurden aktuelle gute Beispiele digitaler Projekte. Einig ist sich das Netzwerk "Grünes Band als Band der Erinnerung" darin, gemeinsam an einem digitalen Jugendprojekt weiterzuarbeiten.

Vereine, Institutionen und Freiwillige, die beim Netzwerk Erinnerungskultur mitmachen möchten, können in ihrer LEADER-Region Kontakt aufnehmen:



Foto: O|N - Archiv / Carina Jirsch

X