Museum im Vorwerk
Ausstellung Tier- und Landschaftsimpressionen eröffnet
Ausstellung Tier- und Landschaftsimpressionen im Museum Vorwerk eröffnet
Fotos: Dieter Graulich
01.10.2024 / ULRICHSTEIN -
Die letzte Ausstellung in diesem Jahr wurde jetzt im "Museum im Vorwerk" eröffnet. "Das sehr erfolgreiche Jahr 2024 verdient einen krönenden Abschluss mit den unglaublich realitätsgetreuen Bildern des international bekannten Jagd Malers Dieter Schiele", so Museumsleiterin Susanne Dützer-Zejewski in ihrer Begrüßung der rund 70 Gäste.
Darunter waren auch mit einem Steinkauz, einem Wüstenbussard und einem Sakerfalken der Falkner Veronika und Bernd Dietze und Sabine Fuchs vom Orden Deutscher Falknerei, Komturei Hessen, drei gefiederte Gäste.
Museumsleiterin Dützer-Zejewski zeigte sich erfreut, dass, das anstrengende Jahr mit dieser besonderen Veranstaltung zu Ende gehe. Die Besucherzahlen seien gegenüber dem Vorjahr noch einmal weit getoppt worden. Dank sagte sie dem Künstler für die vielen Bilder, die im Erdgeschoss sowie im 1. Stock präsentiert werden, sowie dem Bauhof der Stadt Ulrichstein für die Unterstützung beim Aufbau. Die Ausstellung steht unter dem Motto: "Tier- und Landschaftsim-pressionen" und ist noch bis zum 27. Oktober geöffnet.
Dank an Dieter Schiele kam auch von Bürgermeister Dr. Steffen Scharmann für die beeindruckenden Bilder nicht nur aus fernen Ländern, sondern auch aus der heimischen Region. Erfreut war Dr. Scharmann auch über die hohe Zahl der anwesenden Besucher, dies zeige das große Interesse an den Ausstellungen des Künstlers. Ausstellungen mit großen Besucherzahlen fanden unter anderem bereits in Frankfurt, Dortmund, Essen, Hannover und München statt. Auch im Ausland konnte Dieter Schiele seine Bilder erfolgreich ausstellen, so in Paris, Brüssel, Genf, Stockholm, Abu Dhabi und Riad.
Dieter Schiele ging in seinen Ausführungen auf die Jagdmalerei ein. Hier sei die Höhlenmalerei wohl die älteste Kunst, sie ist über 30 000 Jahre alt. Auf der ganzen Welt seien immer nur die Tiere so fantastisch in schwierigen Bewegungen und anatomisch absolut stimmig gemalt, der Mensch wurde ganz einfach in Strichmännchen mit Pfeil und Bogen oder Speer dargestellt. In der Malerei tat sich in Westeuropa in den Jahrzehntausenden überhaupt nichts, bis cirka 800 unserer Zeitrechnung in Klöstern und Burgen Fresken auftauchten, danach die Buchmalerei und erst im 15. -16. Jahrhundert richtige Bilder angefertigt wurden. Die Auftraggeber waren immer nur Fürsten, Könige oder die Kirche.
Den Tieren Bewegung geben
Erst im 16. Jahrhundert tauchten die ersten Stillleben mit erlegtem Wild und Vögeln auf. Sehr spät wurden dann Jagdszenen von dem Auftragsgeber verlangt. Die Malerei mit Tieren und Wild, wie wir es heute haben, kam erst im 18. und 19. Jahrhundert auf. Er selbst habe sich schon seit seiner Jugend der Tier- und Jagdmalerei verschrieben und machte Studien in den verschiedensten Zoos und Museen. Wichtig für ihn sei, den Tieren Bewegungen zu geben und ganz wichtig die axialen Drehungen, die ein Tier auf der Flucht vor seinen Feinden macht. Dies gebe den Bildern mehr Spannung und Lebendigkeit.
Er male genauso gerne das kleinste Vögelchen, das Wintergoldhähnchen, wie den majestätischen Adler oder die Haselmaus und kämpfende Hirsche. Er sei als Jäger, Falkner und Reiter immer in und mit der Natur und dort hole er sich auch seine Motive zum Malen. Seine Reisen nach Afrika seien für ihn ganz wichtig, um nicht nur die Tiere zu studieren, sondern auch die Natur und den Geruch in seinen Bildern wiederzugeben. Wenn er dort Elefanten oder Nashörner live male, sei er immer sehr, sehr nahe an den Tieren dran, um die Tiere in ihrem natürlichen Verhalten einzufangen und auf die Leinwand zu bannen.
Vor einigen Jahren habe er seinen Malstil geändert, um noch genauer zu malen, so sehe man auf seinen Leopardenbilder, dass er 100 000 Haare und Punkte und mehr darauf gemalt habe, um seine Bilder noch detailgetreuer und stimmiger aussehen zu lassen. Solche Bilder dauerten circa acht Monate oder bis über ein Jahr.
Die feierliche Ausstellungseröffnung wurde musikalisch von der Jagdhorngruppe "Halali 2006" unter der Leitung von Holger Schneider/Ulfa und drei Alphörnern "Der Ulfabachbläser" begleitet.
Das Museum im Vorwerk geht nach der Ausstellung, am 28. Oktober 2024 in die Winterpause, in der das Team an neuen Ideen und Konzepte arbeitet und das Museum für eine neue Saison umgestaltet wird. Museumsleiterin Dützer-Zejewski wies abschließend darauf hin, dass immer neue Mitglieder und Unterstützer gesucht würden, die sich mit neuen Ideen tatkräftig engagieren können. Näheres unter Info@museum-im-vorwerk.de . (gr) +++