"Große Fußstapfen"

Peter Klug als Bürgermeister vereidigt: "Hier ist Zukunft, bin froh, dabei zu sein"

Bei der Vereidigung: Peter Klug (rechts) mit Friedrich Meister, dem Vorsitzenden der Gemeindevertreter
Fotos: Marius Auth

01.10.2024 / BAD SALZSCHLIRF - Am Montagabend war der Kulturkessel in Bad Salzschlirf zur Gemeindevertretersitzung ungewohnt gut gefüllt mit Bürgermeistern aus osthessischen Kommunen: Die Verabschiedung von Bürgermeister Matthias Kübel (CDU) und die Ernennung und Vereidigung von Peter Klug (Freie Wählerliste Bad Salzschlirf) zum neuen Bürgermeister des Kurorts wollte sich niemand entgehen lassen - genau wie die Würdigung der Verdienste Kübels, dem bescheinigt wurde, das "Schiff Bad Salzschlirf" souverän auch durch unsichere Fahrwasser gesteuert zu haben.



Das Vertrauen der Menschen gewinnen und bewahren, zuhören, vermitteln, gestalten und dabei immer das Gemeinwohl im Blick haben - bereit sein, die Herausforderungen des Kurorts anzunehmen und gemeinsam an der Zukunft bauen: Das wünschte sich Friedrich Meister, der Vorsitzende der Gemeindevertreter am Abend vom "Neuen". Klug hatte sich am 9. Juni mit knapp 60 Prozent gegen Kübel durchgesetzt, für den am Abend zwölf Jahre Amtszeit zu Ende gingen. Die Arbeit, die der Vorgänger geleistet hat, würdigte Klug und sprach von großen Fußstapfen, in die er nun zu treten habe.

"Gemeinsam in die Zukunft fliegen"

Die Wahlkampfquerelen streifte Klug mit einem Churchill-Zitat: "Wenn wir einen Streit zwischen Vergangenheit und Gegenwart beginnen, werden wir finden, dass wir die Zukunft verloren haben." Sach- und zielorientiert müsse man die gemeinsame Zukunft gestalten und aus den Gegebenheiten in Bad Salzschlirf das Beste machen. "Ich bin nicht nachtragend - lassen Sie uns gemeinsam bei Null anfangen und in die Zukunft fliegen!", lautete das versöhnliche Angebot an die Vertreter der Fraktionen. Yvonne Engel-Lochhaas und Dr. David Post von der Freien Wählerliste Bad Salzschlirf wünschten sich Klug als Kapitän auf dem Schlirf-Schiff, der Probleme erkennen und Wege zum Ziel planen soll.

Wilhelm Hartmann, der für den Kreisverband der Freien Wähler sprach, sah den Erfolg seiner Partei im Kurort als Auftakt: "Hier ist die Zukunft - da bin ich froh, dabei zu sein. Das Daumendrücken der Freien Wähler-Familie hat Wirkung gezeigt und 60 Prozent der Stimmen erringen helfen - zur Bundestagswahl und bei der Kommunalwahl gehen wir von größerer politischer Verantwortung aus." Herbert Post, der Erste Beigeordnete, blickte in einer Präsentation auf zwölf Jahre Amtszeit Kübels zurück: Nach der Konsolidierung der Gemeindefinanzen habe der Badehof aus der Insolvenz geführt werden müssen, Kinderbetreuungsplätze geschaffen werden müssen, die Schließung der Aquasalis-Therme habe einen großen Rückschlag für die Gemeinde bedeutet.

"Es gibt einfachere Ämter"

Bürgermeister im kleinen Bad Salzschlirf zu sein, das sei eine besondere Herausforderung, nicht nur wegen der schmalen finanziellen Ausstattung und der besonderen Lage: "Es gibt einfachere Ämter", gab Landrat Bernd Woide (CDU) am Abend zu bedenken - manches sei einfach nicht zu realisieren und "viele der Herausforderungen schüttelt man am Abend nicht einfach mit dem Anzug aus", so Woide. Die Herausforderungen würden auch nicht leichter in den nächsten Jahren, übergab Woide den Staffelstab an den Nachfolger.

Kübel selbst beschrieb die zwölf Jahre als Bürgermeister als "unglaublich intensive Zeit, herausfordernd und bereichernd." Er habe viel Herzblut in seinen Heimatort investiert, allerdings gebe es keine erfüllendere Aufgabe, als das Leben der Bürger positiv zu beeinflussen. Die Weiterentwicklung der Gewerbe- und Neubaugebiete sowie die Sicherung von insgesamt 12,5 Millionen Euro für den Kurort sah Kübel als Meilensteine seines politischen Wirkens. Auch Wilhelm Krüger, der Vorsitzende der SPD-Fraktion, zollte seinen Respekt: "Ein verdienter Kapitän verlässt die Kommandobrücke, ein neuer kommt." (mau) +++

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