Vorbild für Feuerwehren
Roboter rettet Einsatzkräfte: "Unterstützung, wo es für uns zu gefährlich ist"
Fotos: Erik Spiegel
01.10.2024 / HANAU -
"Mensch und Technik arbeiten hier zusammen" - so beschreibt Innenminister Prof. Dr. Roman Poseck (CDU) das Projekt des rund 220.000 Euro teuren Löschroboters in Hanau. "Es geht nicht ohne den Menschen, aber es geht heutzutage auch nicht mehr ohne die Technik", sagt Stadträtin und Feuerwehrdezernentin Isabelle Hemsley (CDU).
"Der Löschroboter dient als Unterstützung, wo es für uns zu gefährlich ist", so Amtsleiter der Hanauer Feuerwehr Hendrik Frese. Mit dem Löschroboter "Magirus Wolf R1" wird die Sicherheit der Bürger und der Einsatzkräfte gleichermaßen verbessert. Der "Wolf" ist jetzt nach monatelanger Testzeit einsatzfähig. Wie genau der Löschroboter funktioniert, wurde dem Innenminister und der Presse am Montag in einem abgebrannten Waldstück präsentiert.
Die erste Feuerwehr Deutschlands mit einsatzfähigem Roboter
"Wir sind heute besonders stolz darauf, modernste Brandbekämpfungstechnologie vorzustellen. Wir haben einen einsatzfähigen Roboter, der auch Löscharbeiten übernehmen kann und genau das zeigen wir. Zusätzlich gibt es eine Sondereinheit, die mit besonderen Fähigkeiten in Robotik im Projekt etabliert wird", erklärte Hemsley gegenüber OSTHESSEN|NEWS. Das Gerät ist Teil der neuen und hessenweit einzigartigen Sondereinheit 'Spezielle Fähigkeiten/Robotik', die am Montag ihren offiziellen Dienst aufnimmt. Innenminister Poseck beschrieb sein spezielles Interesse wie folgt: "Das Innenministerium ist für Brand- und Katastrophenschutz in Hessen zuständig. Ich habe mir jetzt das Projekt angeschaut, weil es Vorbildcharakter hat. Hier wird Pionierarbeit geleistet, deshalb nehme ich viele Ideen mit nach Wiesbaden." Die Feuerwehr Hanau ist nämlich eine der Ersten in Deutschland, die diesen Löschroboter nutzen und dient somit auch als Vorbild für weitere Feuerwehren.
"Er kann dahin, wo die Menschen nicht hin können"
"Beispielsweise bei Waldbränden auf Munitionsverdachtsflächen oder bei Tiefgaragenbränden von E-Autos kommt der Roboter zum Einsatz", sagte Frese. "Der Roboter bringt somit Abstand zwischen die Menschen und das gefährliche Geschehen", führte er weiter aus. Auch Hemsley betonte: "Der 'Wolf' kommt da zu Einsatz, wo es für unsere Einsatzkräfte zu gefährlich ist. Ein Beispiel wäre hier die starke Waldbrandbelastung im Jahr 2022, als wir nicht vordringen konnten und die Fläche großräumig abriegeln mussten." "Ich bin stolz auf die Feuerwehr, die ihre Zeit für das Allgemeinwohl investiert"
Werden dadurch Arbeitsplätze überflüssig? Ganz und gar nicht, eher im Gegenteil. So Poseck: "Es geht nicht darum, den Menschen zu ersetzen. Es geht um die Erleichterung und Steigerung der Leistungsfähigkeit der Feuerwehr." So wird auch in Zukunft auf tatkräftige und leistungsfähige Feuerwehrleute gesetzt. Außerdem: "Der Roboter wird von Menschen gelenkt", so Poseck. Frese verdeutlicht: "Das Gerät dient als Unterstützung. Weder die Einsatzkräfte noch der Roboter werden in Gefahrensituationen alleine vorgehen." Nicht nur die Idee des Löschroboters traf auf Zustimmung, sondern auch die tatsächliche Umsetzung: "Ich bin beeindruckt, was der Roboter kann und er ist wirklich eine wichtige Verstärkung der Feuerwehr." Aber auch die Feuerwehr erhielt ein Lob von der Stadträtin: "Ich bin stolz auf die Feuerwehr, die ihre Zeit für das Allgemeinwohl investiert und ich glaube fest daran, dass das Zusammenspiel von Mensch und Maschine funktioniert."