Grundsteinlegung in der Brand-Ruine

Filialneubau schreitet voran: Hier soll ein Schmuckstück für den Ort entstehen

Sieben Monate ist es jetzt her, dass das Bankgebäude in Eiterfeld (Landkreis Fulda) nach einer Automatensprengung, die das Gebäude in Flammen setzte, komplett zerstört worden war. Jetzt schreitet der Wiederaufbau voran.
Fotos: Moritz Bindewald

28.09.2024 / EITERFELD - "Wir werden wohl noch in diesem Jahr einen kleinen Schritt zur Normalität zurückgehen können", sagt Walter Mengel, Vorstandssprecher der VR-Bank NordRhön. Sieben Monate ist es jetzt her, dass das Bankgebäude in Eiterfeld (Landkreis Fulda) nach einer Automatensprengung, die das Gebäude in Flammen setzte, komplett zerstört worden war. Jetzt schreitet der Wiederaufbau voran.



"Es war ein schrecklicher Moment", erinnert sich Mengel an den Morgen nach dem Brand. Doch man habe nach dem Schock nach vorne geblickt. Von allen Seiten sei Hilfe angeboten worden, etwa von der Gemeinde, aber auch dem Mitbewerber Sparkasse. "Unsere Kunden konnten fast sofort deren Automaten mitnutzen und dank der Gemeinde konnten wir schnell eine provisorische Filiale nur wenige Meter entfernt im 'Alten Amtsgericht' einrichten".

Lehre aus der Katastrophe: Automaten werden künftig außerhalb des Gebäudes stehen

Am Freitag wurde nun der Grundstein für den Wiederaufbau der Filiale am gewohnten Ort gelegt. Den Bau koordiniert Manfred Röder für die Bank-Genossenschaft. "Noch im November dieses Jahres werden wohl die neuen Geldautomaten samt SB-Technik geliefert", sagt Mengel. Man habe aber aus der Katastrophe gelernt. Die Automaten werden künftig außerhalb des Gebäudes stehen. "Ich möchte noch einmal betonen: Unsere Automaten waren abgesichert und die Täter haben nichts erbeuten können".

Wenn dann der Neubau abgeschlossen ist, sollen die Kunden wie gewohnt im Erdgeschoss ihre Bank finden. Auf 92 Quadratmetern soll hier dann das tägliche Geschäft abgewickelt werden. Im Obergeschoss entstehen drei Wohnungen, das noch erhaltene Untergeschoss soll die Haustechnik, Sanitärräume und eine Schließfachanlage mit über 600 Fächern beherbergen. Auch jetzt noch lassen sich hier Spuren des Schreckenstages sehen. Im Tresor-Raum riecht es nach Rauch.

Bauziel Mitte 2025: Wiederaufbau läuft "einigermaßen" nach Plan

"Alles in allem läuft das Projekt Wiederaufbau einigermaßen nach Plan. Wenn alle an einem Strang ziehen, ist es denke ich realistisch, dass wir unser Bauziel Mitte 2025 erreichen", bilanziert Mengel den Baufortschritt. Er gesteht dennoch ein: "Ein wenig Glück gehört aber auch dazu". Bürgermeisterin Dana Hauke brachte ihre Dankbarkeit zum Ausdruck, dass die VR-Bank der Gemeinde treu bleibt. "Ich freue mich, dass wir mit Ihnen auch weiterhin einen starken Partner an unserer Seite haben. Das ist wichtig für uns", erklärte sie. Auch die geplanten Wohnungen begrüße die Gemeinde.

Jetzt Bürgermeister a.D. Hermann-Josef Scheich erinnert sich noch gut an den Brand. Das Gefühl, das ihn mit Blick auf die Baustelle überkomme, sei aber nun endlich nicht mehr der Schrecken, den der Platz nach der Verwüstung ausstrahlte. "Es ist ein angenehmes, ein gutes Gefühl. Vor allem, weil ich auch morgens um 5 Uhr hier stehen und sehen musste, wie dieses wirklich schöne Gebäude zum Raub der Flammen wurde. Jetzt zu wissen, dass hier wieder so ein Schmuckstück entsteht, wieder in der Ortsmitte, das passt", erklärt er im OSTHESSEN|NEWS-Gespräch. Erst mit der klaffenden Lücke im Kern von Eiterfeld sei deutlich geworden, welche zentrale Rolle die Bank hier habe.

Der Grundstein ist gelegt. Noch im November sollen die Automaten hier wieder aufgestellt werden. Im Sommer 2025 soll der Bau vollendet sein, dann will die VR-Bank hier wieder ihre Kunden in gewohnter Form begrüßen können. (Moritz Bindewald) +++

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