Verbesserte Verkehrsströme

Knapp 10 Millionen Euro Kosten, zwei Jahre Stress: Bronnzeller Kreisel fertig

Beim Durchschneiden des Bands am Donnerstag beim Bronnzeller Kreisel
Fotos: Marius Auth

27.09.2024 / FULDA - Das Großprojekt Bronnzeller Kreisel hat seit Ende Juni 2022 nicht nur die Nerven der Anwohner strapaziert: Täglich befahren Tausende den Verkehrsknotenpunkt, die umfangreichen Baumaßnahmen haben den Kreisel teils zum Nadelöhr für die Verkehrsströme werden lassen. Am Donnerstag wurden die Bauarbeiten offiziell fertiggestellt.



Verbesserung der Verkehrssicherheit und des Verkehrsflusses, das waren die Gründe für die Bauarbeiten am Bronnzeller Kreisel, wie sie den Fuldaern im Mai 2022 präsentiert wurden: 26.000 Quadratmeter Straßenbelag sollten erneuert beziehungsweise neu geschaffen werden, außerdem eine Ostrampe in Richtung Edelzell.

In insgesamt neun Abschnitten schritten die Arbeiten voran, gesperrte Zufahrten und umgeleitete Verkehrsströme führten teils zu Staus. Neben einer neuen Auf- und Abfahrtsrampe zur B27 wurden auch die Bestandsfahrbahnen der B 27, B 254 und der L 3307 ausgebaut sowie ein Regenrückhaltebecken und Lärmschutzwände errichtet.

"Straßenbauer haben Wort gehalten"

Die Bauabschnitte Eins bis Sechs wurden bis Ende 2023 umgesetzt: Dabei wurden die vorhandenen Bestandsfahrbahnen der B27, des Kreisverkehrsplatzes und der jeweiligen Anschlüsse erneuert sowie alle Entwässerungsanlagen neu hergestellt. Der Neubau einer Abscheideanlage zur Rückhaltung von wassergefährdenden Stoffen gehört ebenso dazu. Auch die Lärmschutzwand West sowie ein Großteil der Lärmschutzwand Ost konnten noch im Jahr 2023 errichtet werden. Der letzte noch zu erneuernde Teil der Bestandsfahrbahn der Bundesstraße sowie der Neubau der Ostrampe, um die verschiedenen Richtungsverkehre besser zu trennen, sowie der Rückbau der alten Ausfahrt mit Fertigstellung der Lärmschutzwand Ost wurden in den letzten neun Monaten umgesetzt.

Die Arbeiten an der Frankfurter Straße, die zum Gesamtprojekt gehörten, wurden bereits im Dezember 2022 beendet. "Die Straßenbauer haben Wort gehalten", freute sich Ulrich Hansel, Dezernent Planung und Bau Osthessen bei Hessen Mobil, deswegen am Donnerstag trotz strömendem Regen beim Bronnzeller Kreisel: 9,7 Millionen Euro hat das Großprojekt am Ende gekostet, auch der Zeitplan konnte eingehalten werden. 8,6 Millionen Euro wurden vom Bund, 1,1 Millionen Euro vom Land getragen. Neben der Erhöhung der Verkehrssicherheit steht die Verbesserung der Verkehrsströme: Gerade weil die Zufahrt von Süden in den Kreisel wegfällt und die neue Ostrampe den Verkehr entzerrt, sollen Staus vermieden werden können, ein deutlich erhöhtes Unfallgeschehen sowie Fahrbahnschäden hatten eine Sanierung ohnehin nötig gemacht. Bereits im Jahr 2004 waren die Planungen fürs Großprojekt aufgenommen worden.

"Unzureichender Lärmschutz"

Die Bedeutung des Verkehrsknotenpunkts für Osthessen stellte Fuldas Bürgermeister Dag Wehner (CDU) heraus: Hätte der Bronnzeller Kreisel bereits im Mittelalter existiert, wäre er das südliche Tor zur Stadt gewesen. Die Verkehre in und aus der Stadt heraus müssten reibungslos fließen. Bis dies abgeschlossen war, stand in den zurückliegenden zwei Jahren allerdings die Arbeit, vor allem des bauausführenden Unternehmens Bickhardt Bau aus Dipperz: "Die Bürger Bronnzells haben den Tag herbeigesehnt", gab Hansel zu. Hermann Bockmühl, der stellvertretende Ortsvorsteher von Bronnzell, bedankte sich am Donnerstag zwar für den Abschluss der Arbeiten, mahnte allerdings eine Geschwindigkeitsbegrenzung auf der B27 im Ortsbereich an: Der gebaute Lärmschutz, 195 Meter östlich und 185 Meter westlich, sei nur im unmittelbaren Bereich des Kreisels gebaut worden und gerade während der Nachtstunden unzureichend. Die Umbaumaßnahmen am Kreisel führten außerdem nicht zu einer Entlastung der Ortsdurchfahrt. (mau) +++

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