Förderpreis für mutige Journalistin
Große Ehre für Osthessin: Deutscher Fernsehpreis für Sophie von der Tann (32)
Foto: picture alliance/dpa | Rolf Vennenbernd
26.09.2024 / KÖLN - Große Ehre und vor allem auch eine verdiente Auszeichnung für Sophie von der Tann: Die 32-jährige Journalistin aus Tann (Rhön, Landkreis Fulda) hat den Förderpreis des Deutschen Fernsehpreises erhalten. Von der Tann berichtet regelmäßig über die Krisensituation im Nahen Osten.
"Der Preis ist eine Auszeichnung für Sophie von der Tann wie für das gesamte Team des Studios Tel Aviv, das in diesem herausfordernden Berichterstattungsgebiet großartige Arbeit leistet. Von den klassischen Nachrichten bis zu frischen Formaten wie dem Podcast 'Lost in Nahost' für ein junges Publikum zeigt sich die ganze Vielfalt und Qualität, für die der BR und der öffentlich-rechtliche Rundfunk insgesamt in seiner Berichterstattung steht", sagt die BR-Intendantin Dr. Katja Wildermuth.
Die Journalistin berichtet seit dem Jahr 2021 als Korrespondentin des Bayerischen Rundfunks mit ihrem Team aus dem ARD-Studio Tel Aviv über Israel und den Nahen Osten. Regelmäßig nimmt sie die Fernsehzuschauer mit in den Nachrichtensendungen der ARD und berichtet, wie Moderatorin Jessy Wellmer sagt "professionell, authentisch und empathisch" aus der Krisenregion. Die Live-Schalten bewegen viele Menschen.
"Ist das jetzt eine Schalte?"
Die Auszeichnung erhielt Sophie von der Tann passend während einer Schalte. Im Vorfeld der Tagesthemen wurde die Übertragung sozusagen geprobt. Tagesthemen-Moderatorin Jessy Wellmer überraschte Sophie von der Tann. Sie müsse "immer nur über neues Leid und kaum was Positives berichten. Vielleicht tut es da mal gut, wenn wir mal eine gute Nachricht für Dich haben", moderiert Wellmer. "Du bist mutig, professionell, hast jede Menge Expertise und trotzdem hinterfragst Du immer wieder. Das ist nicht nur die Meinung Deiner Kolleginnen und Kollegen, sondern auch der Jury des Deutschen Fernsehpreises", sagt Wellmer. Völlig überrascht nimmt von der Tann den Preis von ihrem Team im Studio Tel Aviv entgegen. "Ist das jetzt eine Schalte?", fragt sie freudestrahlend. "Ja, das ist es", sagt Wellmer aus dem Studio in Hamburg."Ich fühle mich enorm geehrt, diesen Preis entgegennehmen zu dürfen und ich sehe ihn als Anerkennung für unsere Arbeit als gesamtes Team an. Ich bin sehr dankbar dafür, dass wir uns im Korrespondententeam so sehr gegenseitig unterstützen. Und ohne die Unterstützung von unseren lokalen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Israel, dem Westjordanland und ganz besonders in Gaza wäre unsere Arbeit gar nicht möglich. Dort riskieren palästinensische Journalisten jeden Tag ihr Leben, um für uns zu recherchieren und zu drehen, weil wir seit fast einem Jahr weder von Israel noch von Ägypten aus nach Gaza reindürfen. All diesen Ortskräften gebührt die Anerkennung durch diesen Preis ganz besonders", sagt Sophie von der Tann über ihre Auszeichnung. (Hans-Hubertus Braune) +++