Tag der Nachhaltigkeit

Wie nachhaltig geht es im Vogelsberg zu? Zahlreiche positive Beispiele

Tag der Nachhaltigkeit im Vogelsberg.
Fotos: Vulkanregion Vogelsberg

26.09.2024 / REGION VB - Am 26. September findet zum achten Mal der Hessische Tag der Nachhaltigkeit statt. Auch im Vogelsberg gibt es einige Nachhaltigkeits-Projekte. Schon 1957 wurde der Naturschutzpark Hoher Vogelsberg (heute Naturpark Vulkanregion Vogelsberg) gegründet und hat sich der Aufgabe des Naturschutzes verpflichtet.



Als einer der ältesten Naturparke Deutschlands ist es den Akteuren bis heute ein Anliegen, die Öffentlichkeit für die Nachhaltigkeitsthemen rund um den Naturschutz zu sensibilisieren. Besonders greifbar wird die wertvolle Aufklärungsarbeit in der kostenlos zugänglichen Naturerlebnisausstellung auf dem Hoherodskopf, die sich im Infozentrum befindet.

Seit Juli 2024 gibt die Klimabildungslandschaft Vogelsberg. Durch gezielte Informationsarbeit, Bewusstseinsbildung und die Förderung von Kooperationen, soll ein nachhaltiger Wandel in der Region Vogelsberg bewirkt werden, um ein breites Bewusstsein für nachhaltiges Handeln zu schaffen. Insbesondere im Bereich nachhaltiger Ernährung und nachhaltigem Tourismus kann Klimaschutz vorangetrieben werden, indem Akteure, Initiativen und Experten miteinander vernetzt sind. Auch das Wissen zu vorhandenen Förder- und Bildungsangeboten sowie das Durchführen von Veranstaltungen und Fortbildungen sowie Nachhaltigkeits-Zertifizierungen sind wichtige Bausteine.

Zertifizierung als "Nachhaltiges Reiseziel"

Durch die Zertifizierung als "Nachhaltiges Reiseziel" hat sich die Vulkanregion Vogelsberg bereits in großen Teilen der Nachhaltigkeit verpflichtet. Das Zusammenspiel von regionalen Akteuren aus Tourismus, Gastronomie und Hotellerie, regionalen Erzeugern und Lebensmittelhandwerk ist hier von Bedeutung, aber auch die Regionalmarke "Vogelsberg Original" und der Vogelsbergkreis arbeiten hier eng zusammen. Die Entwicklung vorhandener und neuer Angebote geht hier stets weiter und immer mehr Akteure vernetzen sich.

Im Jahre 2019 wurde ein erster Wettbewerb ausgerufen, bei dem 50 Produzentinnen und Produzenten mit über 120 regionalen Erzeugnissen von einer unabhängigen Jury ausgewählt wurden, ihre Erzeugnisse mit der Regionalmarke "Vogelsberg Original" kennzeichnen zu dürfen. Dabei verfolgt die Regionalmarke "Vogelsberg Original" neben der Erhöhung der Bekanntheit der Region und der Stärkung des Images der Region Vogelsberg auch die Förderung regionaler Produkte, den Aufbau neuer Produkte und die Vermarktung innerhalb und außerhalb der Region sowie den Aufbau regionaler Wertschöpfungsketten unter dem Kriterium kurzer Wege, was der Nachhaltigkeit und dem Klimaschutz dient. Mittlerweile ist "Vogelsberg Original" längst eine etablierte Erfolgsgeschichte mit zahlreichen hochwertigen Produkten, die auf Regionalmärkten, bei ausgewählten Verkaufsstellen und über die Website www.vogelsberg-original.de zu erwerben sind.

Nachhaltige Gastronomie

Auch die Gastronomen von "Der Vulkan kocht!®" setzen auf Nachhaltigkeit, wenn sie die Gerichte ihrer Teller mit guten Zutaten der Region kreieren. Hand in Hand mit regionalen Erzeugern und auf kurzen Wegen kommen so beste Zutaten auf den Tisch, was man auch schmeckt. Das eng vernetzte Handeln von regionaler Gastronomie, Landwirten und Erzeugern stärkt die Region Vogelsberg, nicht zuletzt im Erhalt von Arbeitsplätzen.

Und wie stark Naturschutz und Gastronomie miteinander verbunden sind, sieht man am Vogelsberger Roten Höhenvieh. Das schon bei den Kelten als Dreinnutzentier beliebte Rind stand kurz vor dem Aussterben. Als Milchlieferant wurde es einst von leistungsstärkeren Zuchtrassen abgehängt und als Zugtier diente es mit der Technisierung aus. Doch besonders würzige Geschmack der heute meist in Muttertierhaltung auf den Vogelsberger Bergmähwiesen lebenden rötlichen Rinderrasse ist nach wie vor besonders. Das wiederentdeckte Interesse der regionalen Gastromonen von "Der Vulkan kocht!®" an diesem Fleisch wurde in Gesprächen mit regionalen Landwirten zu einer Zusammenarbeit gefestigt. Für die Region und die Nachhaltigkeit ist das eine gute Nachricht, denn neben dem Erhalt einer gefährdeten Rasse durch Zucht, ist auch die Haltungsform als landschaftspflegende Herde auf den schwer zugänglichen Weiden in den Vogelsberger Höhenlagen ein wichtiger Beitrag zum Erhalt des Ökosystems Bergwiese.

Vogelsberger Bergmähwiesen

Die Vogelsberger Bergmähwiesen sind hessenweit die größten Flächen dieser Art und stehen unter besonderem Schutz seitens des Bundes. Die wertvollen Flächen bringen artenreiche Pflanzen hervor, die wiederum Nahrung und Heimat für eine Vielzahl von Insekten und anderen Tieren sind. Ein einzigartiges Ökosystem, dessen Wert von hoher Bedeutung ist. Der Erhalt und Förderung wird durch das Naturschutzgroßprojekt in enger Zusammenarbeit mit den regionalen Landwirten bewerkstelligt. Und eben hier kommt auch wieder neben Schafen das Rote Vogelsberger Höhenvieh zum Tragen, dass durch die Beweidung Verbuschung verhindert und den ungehinderten Wuchs der seltenen Pflanzen ermöglicht. Ein durch und durch nachhaltiges Projekt. Aktuell stehen die Vogelsberger Bergmähwiesen im Wettbewerb der Heinz-Sielmann-Stiftung und des Deutschen Wanderverbandes zur Wahl des "Naturwunder des Jahres 2024" an einem Wanderweg. Noch bis zum 3. Oktober kann unter www.sielmann-stiftung.de/naturwunder für die Vogelsberger Bergmähwiesen und damit für den nachhaltigen Erhalt der Region Vogelsberg abgestimmt werden.

Erlebbar wird der ökologische Wert der Vogelsberger Bergmähwiesen entlang des neun Kilometer langen Bergmähwiesen-Pfades bei Grebenhain-Herchenhain. Auf der Strecke stehen acht Infostelen zu Themen wie "Vulkane & Böden", "Bäche & Flüsse", "Artenvielfalt & Bedrohung" oder "Mahd & Beweidung". Per QR-Code und Smartphone können weiterführende Infos abgerufen werden. Parallel dazu ist der knapp vier Kilometer lange Familien-Pfad, der jüngst mit QR-Codes ergänzt wurde, um Kindern- und Jugendlichen via Smartphone und Audioguide die Schätze dieses ökologisch wertvollen Naturraumes näher zu bringen. So wird spielerisch und leicht wichtiges Wissen Erhaltung des eigenen Lebensraumes weitergegeben und eine neue Generation für das sensible Thema der Nachhaltigkeit geschult. (pm/cdg)

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