Sorge um Apothekenversorgung
MdL Jennifer Gießler informiert sich vor Ort - Aktuelle Lage im Blick
Foto: Privat
24.09.2024 / ALSFELD -
Ein klares Bekenntnis für den Erhalt bewährter Apothekenstrukturen gerade im ländlichen Raum geben die CDU-Politiker Jennifer Gießler und Stephan Paule ab. Die Landtagsabgeordnete und der Vogelsberger CDU-Kreistagsfraktionsvorsitzende, Bürgermeister Stephan Paule (Alsfeld), trafen sich in der Apotheke von Markus Bell am Marktplatz in Alsfeld, um sich über die aktuelle Versorgungslage und die Herausforderungen der Apotheken im ländlichen Raum zu informieren. Im Mittelpunkt des Gesprächs stand die drohende Verschärfung der Situation durch die geplante Apothekenreform des Bundesgesundheitsministers Lauterbach (SPD).
Diese sehen vor, Apotheken ohne fachliche Aufsicht zulassen zu können. "Die inhabergeführte Apotheke darf aber nicht aufgelöst werden. Sie ist ein unverzichtbarer Bestandteil unserer Gesundheitsversorgung und bietet eine persönliche und fachkundige Beratung, die durch keine Filiale ohne apothekerliche Aufsicht ersetzt werden kann", fassen Gießler und Paule das Ergebnis des Gespräches zusammen. Gießler betonte, wie wichtig eine wohnortnahe und verlässliche Arzneimittelversorgung für die Bürgerinnen und Bürger in ländlichen Regionen sei. "Gerade hier auf dem Land sind Apotheken mehr als nur eine Abgabestelle für Medikamente – sie sind Gesundheitsberatungsstellen, erste Anlaufpunkte für akute medizinische Fragen und oft auch persönliche Stützen für ältere und kranke Menschen. Ein Verlust der Apotheken vor Ort hätte dramatische Folgen für die gesamte Region", hob sie hervor.
"Unverzichtbarer Bestandteil"
Auch CDU-Kreistagsfraktionschef Stephan Paule schloss sich dieser Einschätzung an und hob die enge Verbundenheit der Apotheken mit der kommunalen Gesundheitsinfrastruktur hervor. "Die lokale Apotheke ist ein unverzichtbarer Bestandteil der medizinischen Grundversorgung im Vogelsberg. Ein gesundes Apothekenwesen sichert die medizinische Versorgungssicherheit und stärkt zugleich den ländlichen Raum. Diese Strukturen dürfen nicht durch falsche Reformen gefährdet werden", unterstrich Paule.Apotheker Markus Bell schilderte den Gästen aus erster Hand die alltäglichen Herausforderungen seiner Branche: steigende Kosten, immer komplexere bürokratische Anforderungen und Lieferengpässe bei Arzneimitteln belasten den Betrieb zunehmend. "Die geplante Apothekenreform von Minister Lauterbach wird die ohnehin schwierige Lage weiter verschärfen. Wir haben große Sorgen, dass insbesondere kleinere Apotheken auf dem Land diese Belastungen nicht mehr tragen können", kritisierte Bell.
Folgen der Reform
Gießler und Paule äußerten sich besorgt über die möglichen Folgen der Reform, die nach Ansicht vieler Experten eine Schwächung der flächendeckenden Versorgung nach sich ziehen könnte. "Es muss sichergestellt werden, dass Apotheken im ländlichen Raum auch zukünftig wirtschaftlich arbeiten können. Wir fordern den Bundesgesundheitsminister auf, die geplanten Änderungen zu überdenken und die Belange der ländlichen Regionen stärker zu berücksichtigen", erklärte Gießler und Paule. Das Fachgespräch mache deutlich, dass es dringend notwendig sei, die Apothekenversorgung in ländlichen Gebieten zu sichern und zu stärken. Gießler und Paule kündigten an, sich weiterhin auf allen politischen Ebenen für eine Verbesserung der Rahmenbedingungen für Apotheken einzusetzen. (pm/cdg) +++