Wegen 56.000 Euro?
Einsatzkräfte frustriert: Parlament fordert Sparzwang bei Feuerwehr-Neubau
Fotos: Philipp Apel
25.09.2024 / RONSHAUSEN - Kindergarten, Feuerwehr, Infrastruktur: Die kommunalen Aufgaben sind vielfältig und oftmals mit hohen Kosten verbunden. In Zeiten knapper Kassen nehmen die Diskussionen in den Gemeindeparlamenten zu. Was ist nötig? Wo kann man einsparen? Müssen die freiwilligen Leistungen wirklich sein?
Auf der Strecke bleiben dabei oftmals die Bürger. Auf der einen Seite müssen sie über die Steuern und Abgaben tiefer in die Taschen greifen, auf der anderen Seite wird an der Attraktivität der Kommune gespart. In der Gemeinde Ronshausen im Landkreis Hersfeld-Rotenburg geht es aktuell um den Bau eines neuen Feuerwehrgerätehauses.
Feuchtigkeit sorgt für zusätzliche Kosten
Nach viel Gezerre wurde zumindest die Grundstücksfrage geklärt. Allerdings waren zunächst weiteren Ausgaben von rund 500.000 Euro nötig. Inzwischen können die Ausgaben wohl auf rund 300.000 Euro reduziert werden. Das Areal sei feucht. Die entsprechenden Ausbesserungen werden so geplant, um das Wasser so abzuleiten, dass auch die Anwohner davon profitieren können, um das feuchte Areal "In der Aue" trocken zu bekommen.Kein Vereinsraum, kein Sportraum
Das reicht der Politik nicht, der Rotstift wurde angesetzt: Inzwischen haben die Gemeindevertreter jedoch beschlossen, die Kosten für das neue Feuerwehrgerätehaus auf fünf Millionen Euro zu deckeln. Der Architekt erklärte, dass dies nicht umsetzbar sei. Der Geldtopf wurde um 500.000 Euro erhöht. Die Feuerwehrkommission tagte erneut, um gemeinsam mit dem Bürgermeister und dem Architekten nach Einsparpotenzialen zu suchen. Es wurde auf vieles verzichtet, da der Feuerwehr das Wohl der Bürger am Herzen liege. Der Sportraum wurde gestrichen, ebenso der Vereinsraum. Die Waschhalle soll gemeinsam mit dem Bauhof genutzt werden, also Synergieeffekte geschaffen werden. Ein vorgeschlagener Waschplatz macht gerade im Winter wohl weniger Sinn. Ein angedachter Aufzug in das Obergeschoss fällt weg. Die Küche wurde verkleinert. Auch der Außenbereich wird minimalistisch geplant.Was ist das Ehrenamt noch wert?
Letztlich geht es auch darum, wie das Ehrenamt unterstützt wird. Die Einsatzkräfte stellen sich an 365 Tagen im Jahr zu jeder Tages- und Nachtzeit für die Gemeinde zur Verfügung. Bei den Verantwortlichen der Feuerwehr sorgt das Beharren der Politik für Frust. Sie haben nach eigenen Angaben schon eingespart, wo es nur geht. Geben und nehmen scheint hier aus dem Gleichgewicht zu geraten. Es besteht keine Pflicht, sich ehrenamtlich zu engagieren. Für die Kommunen ist der Brandschutz und die "Allgemeine Hilfe" jedoch eine Pflichtaufgabe.
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