Bürokratie gefährdet das Land
Treffen bei der MIT: Die Mammutaufgabe von Minister Manfred Pentz (CDU)
Fotos: Hans-Hubertus Braune
24.09.2024 / BAD HERSFELD - "Die Leute sind genervt", sagt Manfred Pentz. Der 44-jährige Christdemokrat meint damit unter anderem die allgemeine Entwicklung, die Unsicherheiten und die Bürokratie. In Deutschland wird alles in Gesetze, Verordnungen und Richtlinien gepresst.
Das Gefühl vieler Menschen: Der Staat misstraut uns, will uns überwachen und regulieren. Daraus resultiert zudem eine gewisse Angst in den Behörden. Vorgaben werden peinlich genau umgesetzt, um bloß keine Fehler zu machen und womöglich haftbar gemacht zu werden. Es ist ein tückischer Kreislauf, welcher Deutschland massiv lähmt.
Bürokratiemelder ist online
Der hessische Minister für den Bund, Europa, Internationales und Entbürokratisierung weilte auf Einladung der Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) Hersfeld-Rotenburg zu einem Treffen mit örtlichen Managern und Politikern im Wortreich. Das Mitmach-Museum kann durchaus als Symbol dienen. Denn Mitmachen ist auch der Ansatz von Pentz. Seit einigen Wochen ist der Bürokratiemelder im Internet freigeschaltet und wird von Unternehmern, Behörden und natürlich vielen Bürgern reichlich genutzt. Die Listen sind lang. "Wir wollen konkrete Beispiele", sagt Pentz. Er hört zu, nickt und gibt direkte Antworten."Es muss von Europa ernst genommen werden"
Mit Stracke und Lullusfeuer nach Brüssel
Derweil sammelt die MIT die Anregungen ihrer Mitglieder zum Bürokratieabbau. Diese werden sortiert und auf Plausibilität geprüft. Was individuell sinnfrei erscheint, kann im Gesamtkontext durchaus seine Berechtigung haben. Es darf jedoch keinen Bremsklotz darstellen. MIT-Landesgeschäftsführer Tobias Binder stellte den Bürokratie-Radar der Vereinigung vor.
Jetzt wird es darauf ankommen, dass die Entbürokratisierung Tempo aufnimmt. Manfred Pentz hat eine große Aufgabe angepackt. Auch sein Feuer wird nötig sein, damit die genervten Menschen nicht vollends das Vertrauen in den Standort Deutschland verlieren. (Hans-Hubertus Braune) +++