Eröffnung im Dompfarrzentrum

Bischofskonferenz gestartet: "Diese Themen müssen uns wachrütteln"

Die Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Fulda hat begonnen.
Fotos: Martin Engel

23.09.2024 / FULDA - Am Montag ist die Deutsche Bischofskonferenz in Fulda gestartet - rund 61 Mitglieder nehmen bis zum 26. September daran teil. In einer Pressesitzung im Dompfarrzentrum stellte der Vorsitzende, Bischof Dr. Georg Bätzing, am Nachmittag verschiedene Themenschwerpunkte der kommenden Beratungen vor und beantwortete Fragen der hiesigen Medienvertreter.



Zur Erklärung: Die Deutsche Bischofskonferenz ist der Zusammenschluss von katholischen Bischöfen aller Diözesen in Deutschland und tagt immer an wechselnden Orten. Aufgaben sind unter anderem die Förderung gemeinsamer seelsorglicher Aufgaben, die gegenseitige Beratung sowie die Koordinierung der kirchlichen Arbeit.

Entwicklung der weltpolitischen Lage

"Wichtige Themenschwerpunkte und Gesprächsgegenstand für unsere Konferenz sind etwa die Zukunft der Demokratie in Deutschland und die allgemeine weltpolitische Lage. Genau 31 Monate ist es nun her, dass der Angriffskrieg von Russland auf die Ukraine gestartet ist. Die Menschen, die dort ihr Leben gelassen haben, sind in unseren Gedanken und Gebeten", sagte Bätzing zu Beginn seiner Rede. Nachfolgend thematisierte der Vorsitzende den Nahost-Konflikt und betonte, dass die kriegerischen Zustände endlich aufhören müssen. Er teilte mit, dass Patriarch Kardinal Pierbattista Pizzaballa OFM, lateinischer Patriarch von Jerusalem, während der Bischofskonferenz vor Ort sein wird und über die Zustände in Israel und am Gaza-Streifen aus erster Hand berichtet.

"Der Bedarf an Seelsorge wird immer größer"

Zweiter Themenschwerpunkt: die Synodalität und Verbundenheit zur katholischen Kirche. Dabei werden die Bischöfe über statistische Daten und wohl "erschreckende Wahrnehmungen" zum Thema Kirchenbindung und Kirchenzugehörigkeit diskutieren. Ein weiterer relevanter Punkt wird zudem die Aufklärung und Aufarbeitung sein: "Die Aufgaben sind noch nicht erledigt. Wir wollen das Thema Aufklärung auf breitere Füße stellen und haben dafür drei verschiedene Gremien geschaffen, auf die wir nun setzen." Unter anderem wären das: eine bischöfliche Fachgruppe, ein Betroffenenbeirat sowie ein Sachverständigenrat bestehend aus externen Mitgliedern. Dritter wichtiger Themenschwerpunkt: Polizeiseelsorge. "Die Gefährdung und der Druck als Polizist sind groß. Der Bedarf an Seelsorge wird immer größer und darüber müssen wir reden", so Bischof Dr. Bätzing.

In der Konferenz werden die Mitglieder aber auch auf positive Ereignisse und Erlebnisse zurückblicken, etwa die Ministrantenwallfahrt Ende Juli. "Über 36.000 Ministranten haben die Straßen Roms mit Gebet, Gesang und freundlichem Lachen erfüllt. Es war eine wunderbare Zeit", blickte der Vorsitzende zurück.

Dauerthema Kirchenaustritt

Im Nachgang hatten die Medienvertreter die Möglichkeit, noch einige Fragen zu stellen. Thema war unter anderem die Landtagswahl in Brandenburg: "Wir werden uns mit der Frage der Demokratie in unserem Land austauschen und Meinungen und Einschätzungen der Bischöfe aus den östlichen Diözesen hören", antwortete er. Relevant wird unter anderem auch das Dauerthema Kirchenaustritt sein: "Das kann uns nicht einfach unbesorgt lassen, das muss uns wachrütteln. Es ist ein Thema, welches in ganz Europa zur Sprache kommt", sagte Bätzing abschließend. (Julia Schuchardt) +++

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