Würdigung des 100-jährigen Jubiläums

Freiwillige Feuerwehr Ulrichstein erhält Ehrenplakette Hessen

Beim abschließenden Festkommers anlässlich des 100-jährigen Jubiläums überreichte Landrat Dr. Jens Mischak (rechts), die hohe Auszeichnung an Vorsitzenden und Wehrführer Arno Dietz (mitte). Auch Stadtbrandinspektor Andreas Hädicke (links) war dabei.
Fotos: Dieter Graulich

23.09.2024 / ULRICHSTEIN - Mit der Verleihung der Ehrenplakette hat das Land Hessen jetzt die langjährigen Verdienste der Freiwilligen Feuerwehr Ulrichstein gewürdigt. Beim abschließenden Festkommers anlässlich des 100-jährigen Jubiläums überreichte Landrat Dr. Jens Mischak, in Vertretung von Hessens Innenminister Prof. Dr. Roman Poseck, die hohe Auszeichnung an Vorsitzenden und Wehrführer Arno Dietz. In der vollbesetzten Stadthalle hob er die hohe Einsatzbereitschaft und das große Engagement der Ulrichsteiner Feuerwehr für die Sicherheit der Stadt und die Gemeinschaft hervor.



"Was die Feuerwehr in dieser Zeit geleistet hat, kann nicht hoch genug gewürdigt werden. Ob bei Bränden, Unfällen oder Naturereignissen, die Feuerwehr Ulrichstein war immer da und einsatzbereit", so Dr. Mischak und bezeichnete die Feuerwehren insgesamt als die wichtigste und segensreiche Bürgerinitiative, die wir in unserem Land hätten. Die Feuerwehren seien aber nicht nur "Retter in der Not", sondern auch die Stützen unserer Gesellschaft. Feste, Veranstaltungen und die Arbeit mit der Jugend seien fester Bestandteil eines Feuerwehrvereins: "Ihr lebt die Werte des Miteinanders und zeigt, was es bedeutet, füreinander da zu sein!".

Jubiläen als Gelegenheit, den Wert der Freiwilligen Feuerwehr angemessen zu würdigen

Ein Jubiläum sei auch der Moment, innezuhalten und dankbar zurückzublicken auf die Gründer. Dr. Mischak erinnerte an den Brand des Birxsche Haus und der Kirche am 13. September 1924, der Anlass für die Gründung der Freiwilligen Feuerwehr am 2. November des gleichen Jahres war. Abschließend hob Dr. Mischak hervor, dass Jubiläen Gelegenheiten bieten würden, den Wert der Freiwilligen Feuerwehren angemessen zu würdigen, da ihr Dienst oft unbemerkt von der Öffentlichkeit geschehe.

Vorsitzender und Wehrführer Arno Dietz hatte bei seiner Begrüßung darauf hingewiesen, dass die Feierlichkeiten zum 100-jährigen Jubiläum bereits Anfang April mit einer Pflanzaktion von 500 Bäumen Vogelkirsche, Douglasie und Eichen begonnen hatten. Ein weiterer Glanzpunkt war im Rahmen des 673. Ulrichsteiner Jakobimarktes der Festzug mit etwa 600 Teilnehmern. Der Festkommers bilde nun den Abschluss der Feierlichkeiten.

Breitschaft und Engagement in Freiwilligen Feuerwehren nimmt ab

Nach dem Vortrag der Chronik gab es großen Beifall. Es folgte die Bambinigruppe, die kundtat, warum sie in der Feuerwehr seien und was sie von ihr erwarte. Interessant und sehenswert dann die Darbietungen der Jugendfeuerwehr, die zunächst bei einer Modenschau die Entwicklung ihrer Dienstbekleidung demonstrierte und später zeigte, was man auf der Landesfeuerwehrschule lernte, es aber oft nicht so in der eigenen Gruppe wiedergeben könne.

Lang war dann die Liste der Grußworte, die Stadtbrandinspektor Andreas Hädicke begann. Er machte auf die Sorgen und Nöte der Feuerwehren aufmerksam, da die Bereitschaft und das Engagement für das Ehrenamt in den Freiwilligen Feuerwehren deutlich abgenommen habe. Viele schrecken die allgemein ständig neuen Vorgaben ab, da diese in der heutigen Zeit nicht mehr so einfach mit dem beruflichen Dasein verbunden werden könnten. Gerade für Führungskräfte seien die ständig wachsenden Verwaltungsaufgaben nicht einfach. Hier sei die Landespolitik gefordert, Lösungen zu präsentieren, um den Regulierungswahn zu verringern. Die beiden anwesenden Landtagsabgeordneten Jennifer Gießler (CDU) und Maximilian Ziegler (SPD) bat er, dies mit auf den Weg nach Wiesbaden zu nehmen.

Verantwortungsbewusste und engagierte Führungskräfte

Bürgermeister Dr. Steffen Scharmann zeigte sich erfreut, dass die Feuerwehr nach 100 Jahren noch bestehe. Dies sei ein Zeichen dafür, dass sie in all diesen Jahren durch verantwortungsbewusste und engagierte Führungskräfte und Kameraden/innen getragen wurde: "Jeder von ihnen hat einen Beitrag geleistet, um die Gefahrenabwehr für die Bürgerinnen und Bürger sicherzustellen!".

Dank für die wichtige und wertvolle Arbeit zollte Pfarrerin Antje Armstroff der Jubiläumswehr. Sie habe erst aus dem Bericht über die Chronik davon erfahren, dass die Kirche bei dem Brand in 1924 mit ein Anlass für die Gründung der Wehr gewesen sei. Grußworte kamen auch vom Udo Henke/SV "Chattia" und von Rudolf Appel/VHC Zweigverein Ulrichstein, die beide für die gute Zusammenarbeit dankten.

Grußworte und selbstverständlich einige Fässchen Bier

Dem Reigen der Grußwortredner schlossen sich dann die beiden Landtagsabgeordneten an und versprachen, die Bedenken von Stadtbrandinspektor Hädicke in ihren Fraktionen zur Sprache zu bringen. Seitens der Feuerwehren hatten die Stadtteilfeuerwehren, als "die acht Geschwister", Glückwünsche und ein Präsent überbracht, wie auch die Feuerwehren aus Schlitz und Lauterbach.

Arno Dietz hatte in der Chronik über die vielen Sitzungen, Übungen und sonstige Anlässe berichtet, bei denen es früher immer ein Fässchen Bier gegeben hatte und so gab es bei den Grußwortrednern auch einige Fässchen Bier. So hatten Ute und Frederike Grimm vom Karnevalsverein Mullstaa gleich zwei Fässchen Gerstensaft für den Jubiläumsverein. Dr. von dem Borne erinnerte an die Anfänge des Rettungswesens im Bereich Ulrichstein. So meist die Feuerwehr früher am Einsatzort gewesen, als der Rettungsdienst.

Im Verlauf des Kommers gab es auch zahlreiche Ehrungen. Ausführlicher Bericht folgt. (Dieter Graulich) +++

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