Tag des Handwerks

Die Arbeit am Bau: Ein Job mit Zukunft und Chancen

Das Handwerk gehört zu den ältesten Berufen der Menschheit und geht bis auf die Steinzeit zurück, heute ist es in den Augen vieler nur noch ein zweitrangiges Gewerbe - dabei ist es so attraktiv wie in den letzten hundert Jahren nicht mehr. Am Samstag ist Tag des Handwerks.
Fotos: Rene Kunze

21.09.2024 / FULDA - Das Handwerk gehört zu den ältesten Tätigkeiten der Menschheit und geht bis auf die Steinzeit zurück, heute ist es in den Augen vieler nur noch ein zweitrangiges Gewerbe - dabei ist es so attraktiv und gut bezahlt wie lange nicht mehr. Am Samstag ist Tag des Handwerks. Wir haben das zum Anlass genommen, uns bei Handwerksbetrieben in der Region umzuhören.



Gesprochen haben wir mit Alexander und Markus Günther von Günther Bau und Mike Weider von Weider Erdarbeiten. Im OSTHESSEN|NEWS-Gespräch erzählen sie, warum Handwerk begeistert, von den vielen Möglichkeiten, sich zu entwickeln und von dem tollen Gefühl, etwas geschaffen und geschafft zu haben.

"Das Handwerk hat über Jahrhunderte unser Land geprägt, es aufgebaut und Fortschritt gebracht. Ohne das Handwerk geht es nicht voran", sagt Alexander Günther. Er und sein Bruder Markus leiten den Familienbetrieb, über Generationen sind sie dem Handwerk verschrieben. "Man schafft Werte, man erhält sie", erklärt Markus Günther die Leidenschaft. Beide beobachten - jedes Jahr werden es weniger Lehrlinge. "Als ich noch an der Ferdinand-Braun-Schule war, waren es 90 Maurer im Jahrgang. In diesem Jahr waren es bloß noch 16". Eine Verknappung, die Chancen birgt.

"Ein Bauleiter verdient heute mehr als viele Akademiker"

"Man hat heute ganz viele Möglichkeiten im Handwerk, von der Ausbildung, über die Meister-, Techniker- und Fachoberschulen bis hin zum Bachelor- und Masterstudium", sagt Alexander Günther. Hinzu kommen gute Gehälter, bereits während der Lehre und wer sich weitere Qualifikationen erarbeitet, dem sind beim Einkommen keine Grenzen gesetzt. "Ein Bauleiter verdient heute mehr als viele Akademiker", erklärt er. Zum Arbeitskräftemangel tragen die wenigen Neuanfänger und die Auswirkungen des demografischen Wandels bei.

"Man sieht am Abend, was man am Tag geschafft hat"

"Das Tolle am Handwerk ist, dass man am Abend sieht, was man den Tag über geschafft hat", findet Mike Weider. Seit er als Maurer gelernt habe, seien Großbaustellen seine Faszination. "Fachkräftemangel ist ein absolutes Thema", berichtet er. Dabei wünscht er sich Hilfe vom Staat. Der soll - wenn es nach ihm geht - Steuererleichterungen für seine Mitarbeiter schaffen, damit vom Gehalt mehr hängen bleibt. Dennoch sei das Gehalt im Handwerk gut. "Wer sich anstrengt, verdient auch entsprechend", so Weider.

Das Handwerk hat auch weiterhin Zukunft, soviel steht fest. Im Bau ändern sich die Herausforderungen - etwa vom Neubau zur Sanierung - doch die Perspektiven sind top. (Moritz Bindewald) +++

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