125 Jahre Deutscher Forstverein
Minister Ingmar Jung (CDU) bei Staatsempfang: "Ohne Förster geht es nicht"
Fotos: Carina Jirsch
20.09.2024 / EICHENZELL -
Zum 125-jährigen Bestehen des Deutschen Forstvereins tagt der Verein seit Mittwoch in Fulda und in der Region. Die bundesweit größte Forsttagung besuchen traditionell über 1.000 Teilnehmende aus öffentlichen und privaten Forstverwaltungen, Wissenschaft, Ausbildung, Forstpolitik, Betrieben, Naturschutz und andere Waldinteressierte. Am Donnerstagabend wurde ein Staatsempfang mit rund 200 Gästen auf Schloss Fasanerie abgehalten, zu dem auch der Hessische Forstminister Ingmar Jung (CDU) sprach.
Jung würdigte die langjährige und erfolgreiche Arbeit des Deutschen Forstvereins und stellte heraus, dass der Forstverein und die Hessische Landesregierung viele Lösungsansätze teilen, um die aktuellen Herausforderungen der Forstwirtschaft zu bewältigen. "Für die gewaltige Aufgabe, die Wälder zu erhalten und sie klimaresilient zu gestalten, benötigen hessische Waldbesitzer waldbauliche Freiheiten und keine überzogenen Regularien. Beispielsweise werden wir die Palette der Baumartenwahl in der forstlichen Förderung wieder erweitern und somit die Entscheidungsfreiheit der Waldeigentümer, die forstliche Produktion und den Klimaschutz durch die Bindung von Kohlenstoff stärken", erklärte Ingmar Jung. Der Präsident des DFV, Professor Ulrich Schraml, bedankte sich beim Forstminister für die Gastfreundschaft und Unterstützung des Landes Hessen bei der Vorbereitung und Durchführung der Tagung.
Generationswechsel in Sicht
Felix Ludwig Hofmann vom Präsidium des Forstvereins hoffte auf eine "gute Vernetzung" der Gäste an diesem Abend in Schloss Fasanerie. "Ich sehe hier viele junge, tüchtige Försterinnen und Förster. Da können wir die Zukunft in gute Hände geben", sagte Georg Schirmbeck (CDU), Präsident des Deutschen Forstwirtschaftsrates. "Da, wo wir zusammenarbeiten und uns auf Lösungen konzentrieren, sind wir eine gute, starke Truppe", lobte Schirmbeck in seiner Ansprache.
"Wald im Wandel"
Die Forstleute und andere Waldfreunde stellen unter dem Motto "Wald im Wandel – 125 Jahre Engagement" vom 18. bis 22. September auf der 71. Tagung des Deutschen Forstvereins in Fulda die gemeinsame Sache in den Vordergrund. Wälder zu erhalten, sie aktiv an Veränderungen anzupassen und im Katastrophenfall wieder aufzubauen ist Grundlage für alle – auch divergierenden – Wünsche an den Wald und seine Eigentümer. Dafür müssen auch die politischen Voraussetzungen stimmen. Daher fordert der Forstverein stärkere Anstrengungen im Klimaschutz. "Wir müssen die Ursachen des Klimawandels bekämpfen", so Forstvereinspräsident Prof. Dr. Ulrich Schraml, "und die bereits spürbaren Auswirkungen auf den Wald erforschen und daraus wissenschaftlich fundierte Schlussfolgerungen für die weitere Entwicklung der Wälder ziehen." Erfahrungsaustausch und Diskussionen
Ein breites Angebot von 26 Seminaren mit über 80 Fachreferentinnen und -referenten sowie 50 Fachexkursionen unterstreicht die Bereitschaft der Tagungsgäste zur intensiven Auseinandersetzung mit den wichtigen Themen der Branche. Die Teilnahme von Delegationen anderer europäischer Forstvereine ebenso wie die starke Beteiligung junger Forstleute an der Vorbereitung und Durchführung der Tagung zeugen vom großen Bedarf an Erfahrungsaustausch und Diskussion. Am Freitagvormittag nahm Jung an der Jubiläums-Festveranstaltung des DFV im Hotel Maritim in Fulda teil. Der Tag startete zunächst mit einer Baumpflanzung im Hundeshagenpark. Gemeinsam mit Bundesminister Cem Özdemir wurde eine Mehlbeere – der Baum des Jahres 2024 – gepflanzt. Jung dankte den im DFV vertretenen Forstleuten und auch den Waldbesitzern ganz besonders. Beide würden unter widrigen Umständen gemeinsam große Anstrengungen unternehmen, um die vielen positiven Wirkungen des Waldes auch für zukünftige Generationen zu sichern. "Wir wollen alle Kraft darauf verwenden, dass der Wald auch in Zukunft nachhaltig bewirtschaftet werden kann", so der Forstminister. Er betonte, dass die Produktion und Nutzung von Holz hierzu nicht im Widerspruch stünden. Er warb dafür, den Waldbesitzern und Forstleuten auf Ebene des Bundes und der EU mehr Vertrauen zu schenken und deren Bemühungen im Hinblick auf einen zukunftsfähigen Waldumbau nicht durch eine Überreglementierung zu erschweren. Die insgesamt fünftägige Veranstaltung geht bis zum Sonntag in Fulda weiter. (cdg/pm) +++