Zusage für Modellprojekt erhalten

688 Laternen sollen künftig Daten sammeln

688 Fuldaer Laternen sollen künftig Daten sammeln
Symbolfoto: pixabay

16.09.2024 / FULDA - Fulda will weiterhin Straßenleuchten umbauen: Insgesamt 688 Laternen im Stadtgebiet sollen mit modernster und intelligenter LED-Technologie und Sensorik ausgestattet werden: Damit können künftig Umweltdaten und Fahrzeuge erfasst werden.



Die Stadt Fulda hat als eine von zwei Städten in ganz Hessen die Zusage zur Teilnahme an dem hessischen Modellprojekt erhalten, das aus dem Landesprogramm zur Förderung der Energieeffizienz und Nutzung erneuerbarer Energien in den Kommunen gefördert wird. Das Vorhaben habe einen "Leuchtturmcharakter", findet die städtische Verwaltung.

Der Grund: Die smarten Laternen können mehrere Dinge gleichzeitig. LED-Leuchten kommen mit einem Bruchteil des Energiebedarfs herkömmlicher Straßenlaternen aus. Zudem lassen sie sich besser steuern und vernetzen. Mit entsprechenden Sensoren ausgestattet, können sie überdies Umgebungsdaten erfassen und etwa an Verkehrsrechner übermitteln, die dann den Verkehr möglichst sicher, flüssig und schadstoffarm regeln können. In Fulda könnten die Leuchten auch Umweltdaten erfassen, beispielsweise die Feuchte von Grünflächen für eine bedarfsgerechte Bewässerung, sowie die Parkraumsituation oder Müllfüllstände in Abfallsammelcontainern überwachen.

Kosten in Höhe von 3,3 Millionen Euro

Die Kombination der Maßnahmen, insbesondere die Maßnahmen zur Verkehrssteuerung, seien bundesweit neu. Fulda hatte sich bereits im Jahr 2020 für das Projekt beworben, vor zwei Jahren gab es eine Förderzusage samt Zuwendungsbescheid in Höhe von fast drei Millionen Euro. Die Gesamtkosten belaufen sich auf circa 3,3 Millionen Euro.

Ziel des Projekts ist es, den Stromverbrauch um circa 43 Prozent und die CO2-Emissionen um 139 Tonnen pro Jahr zu senken. Zusätzlich soll die Lichtintensität dem Verkehrsaufkommen angepasst werden können, was zu weiteren Einsparungen führen könnte. Die Sensoren zur Erfassung der Verkehrslage sollen auf den Hauptverkehrsadern und zum Teil auf deren Querverbindungsstrecken installiert werden. Diese sollen anonymisiert in Echtzeit an eine Datenplattform übermittelt werden, die daraus eine Schaltempfehlung je nach Straßenzug entweder an den Verkehrsrechner der Stadt Fulda – zur Steuerung von städtischen Ampelanlage – oder für den Landesverkehrsrechner von Hessen Mobil in Wiesbaden generiert.

Die Stadt wird jetzt zunächst die smarte Installation beschaffen, danach wird getestet. Nach Abschluss des Modellprojekts sollen die Ergebnisse in ganz Hessen vorgestellt werden, um ähnliche Projekte zu fördern. Fulda wird in der Region allerdings nicht die einzige Gemeinde mit intelligenter Straßenbeleuchtung sein: Die Smart City Eichenzell erprobt ein ähnliches System ebenfalls schon. (Sabrina Mehler) +++


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