Jugendgerichtstag
Zahlreiche Interessierte Jugendliche im Haus des Jugendrechts zu Gast
Fotos: Polizei Hanau
12.09.2024 / HANAU -
Welche Strategie verfolgen Rechtsextreme im Internet und den sozialen Medien? Wer gehört zur Zielgruppe? Was sind die Folgen für Betroffene und wie kann man dagegen vorgehen? Diese und weitere Fragen standen im Mittelpunkt des regionalen Jugendgerichtstages, der kürzlich erstmalig im Hanauer Haus des Jugendrechts stattfand.
Wie wichtig dieses Zusammenwirken ist, wurde in den Grußworten der Verantwortlichen deutlich. Bei der Begrüßung der Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Innenhof des "HdJR" zeigte sich Sandra Dittmann, ständige Vertreterin der Leitenden Oberstaatsanwältin der Staatsanwaltschaft Hanau, erfreut über die große Resonanz und hob die gute Zusammenarbeit aller beteiligter Stellen hervor, die mit der örtlichen und organisatorischen Zusammenlegung nochmals auf ein neues Level gehoben wurde.
Enge Vernetzung
Dass eine enge Vernetzung der Sicherheitsträger den Grundstein für eine wirksame Bekämpfung rechtsextremistischer Strukturen auch in der digitalen Welt bildet, davon zeigte sich auch Dr. Maximilian Bieri überzeugt. "Welche Auswirkungen der Rechtsextremismus haben kann, das haben wir beim Anschlag von Hanau auf ganz schreckliche Weise erleben müssen", so der Bürgermeister der Stadt Hanau, der den Beteiligten für ihr stetiges Engagement dankte.Ute Jacobs richtete den Blick auch auf die Gefahrenabwehr: "Neben der Repression ist auch die Prävention ein wichtiger Bestandteil der polizeilichen Aufgabe. Es soll ein verstärktes Augenmerk hinsichtlich der Früherkennung von
extremistischen Tendenzen im Rahmen der täterorientierten Jugendsachbearbeitung erfolgen. Ziel ist es, ein Teil der vorhandenen Netzwerke zu sein. Der Jugendgerichtstag mit dem Thema Rechtsextremismus im digitalen Zeitalter ist ein weiterer wichtiger Schritt in diese Richtung", erklärt die Leitende Kriminaldirektorin.
Zwei Impulsvorträge
In zwei Impulsvorträgen wurden den Teilnehmenden des Forums neueste Zahlen, Fakten und Entwicklungen sehr eindrücklich dargestellt. Eine Mitarbeiterin des Kompetenzzentrums Rechtsextremismus des Hessischen Landesamtes für Verfassungsschutz stellte dabei unter anderem den rechtsextremistischen Hintergrund der Neuen Rechten, sowie deren Strategien vor. Eine Mitarbeiterin der Organisation "HateAid", die sich seit 2018 gegen Gewalt im Netz und für digitale Meinungsfreiheit engagiert, referierte zudem zu den verschiedenen Formen digitaler Gewalt als Strategie von Rechtsextremisten, deren Auswirkungen für Betroffene und den Möglichkeiten der Sanktionierung.Foto: O|N - Archiv