Nach Party im Studienzentrum
Verfahren eingestellt! Wohl keine rassistischen Gesänge zu Gigi D'Agostino
Archivfoto: ON
12.09.2024 / ROTENBURG/F. -
Auf einer Party im Studienzentrum für Finanzen und Justiz in Rotenburg soll es während einer internen Feierlichkeit zu ausländerfeindlichen Äußerungen gekommen sein. Die Staatsanwaltschaft ermittelte wegen des Verdachts der Volksverhetzung. Jetzt wird bekannt: Das Verfahren wurde eingestellt.
In der Nacht vom 23. auf den 24. Januar 2024 veranstalteten Studierende des Studienzentrums der Finanzverwaltung und Justiz in Rotenburg a.d. Fulda im dortigen "Beatkeller" eine Party, in deren Verlauf das Lied "L´amour toujours" von Gigi D´Agostino abgespielt wurde. Im Nachgang der Party war der Verdacht geäußert worden, dass anstelle des eigentlichen Refrains durch mehrere Anwesende die Parole "Deutschland den Deutschen, Ausländer raus" zu dem Lied skandiert worden sei.
Verdacht nicht bestätigt
In einer Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Fulda heißt es am Mittwoch: "Die umfangreich durchgeführten Ermittlungen, insbesondere die Vernehmung zahlreicher Zeugen und die Auswertung mehrere auf der Feier gefertigter Videos, konnten diesen Verdacht nicht bestätigen." Es sei kein Zeuge bekannt geworden, der durch eigene Wahrnehmung entsprechende Parolen gehört hätte. Zudem konnte man auf keinem der gesicherten vier Videos die Parole feststellen.Hessens Finanzminister meldet sich dazu
"Das Studienzentrum versteht sich als Bildungseinrichtung, in der Weltoffenheit gelebt wird und als einen Ort, an dem Menschen unabhängig von ihrer kulturellen und ethnischen Zugehörigkeit frei von Vorurteilen, Ausgrenzung und Diskriminierung studieren, lehren, arbeiten und auch ihre freie Zeit miteinander verbringen. Am Studienzentrum ist kein Platz für Menschen, die sich über andere stellen und in jedweder Weise andere ausgrenzen, diffamieren und herabwürdigen", sagte der Direktor des Studienzentrums, Karl Jennemann. "Viele junge Menschen beginnen jährlich ihr Studium oder ihre Ausbildung in Rotenburg, woraus eine große Verantwortung erwächst, die demokratiefeste Verwaltung immer wieder zukunftsfest zu verankern. Rassismus, Antisemitismus und jegliche Formen von Diskriminierung sind nicht Bestandteil eines wertschätzenden Lern- und Arbeitsumfeldes und haben keinen Platz im Studienzentrum." (nia) +++
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