Verletzung der Menschenwürde?
Comedy-Auftritt von Nizar abgesagt: künstlerische Freiheit wird überschritten
Fotos: Henrik Schmitt
11.09.2024 / FULDA -
Eigentlich sollte der Comedian Nizar Akremi für Lacher und gute Laune sorgen, doch stattdessen werden Kritik und Empörung laut. Eben noch war der umstrittene Comedian Luke Mockridge bei dem Podcaster zu Gast und nun gerät auch der Gastgeber Akremi selbst ins Visier. Der Stand-up-Comedian aus Bonn hat in seinem Podcast "Die Deutschen" nicht nur mit Mockridge über Behinderten-Witze gelacht, sondern soll sich jetzt auch selbst antisemitisch geäußert haben. Deswegen wurde inzwischen seine Show in Fulda abgesagt.
Am kommenden Freitag wäre es eigentlich so weit gewesen. Für 20 Uhr im Kulturzentrum Kreuz war der Comedian Nizar Akremi eingeladen. Jetzt ist alles abgesagt und die Tickets können zurückgegeben werden. Er habe sich antisemitisch geäußert und laut hessenschau habe der Veranstalter und Geschäftsführer Wolfgang Wortmann dem Hessischen Rundfunk gesagt: "Nizars Programm-Inhalte passten nicht zur Arbeit des soziokulturellen Zentrums Kreuz. Die Auftritte von Künstlerinnen und Künstlern dürften zwar zu Diskussion und Meinungsaustausch anregen, doch sie dürften sich zum Beispiel nicht um Antisemitismus, Rassismus und Frauenfeindlichkeit drehen."
Nizar ist stolz auf seine Taten
Die "Jüdische Allgemeine" berichtet: "Die Bezeichnung 'Antisemit' trägt Nizar Akremi offenbar mit Stolz. Für den Stand-up-Comedian aus Bonn ist der Vorwurf, Hass auf Juden zu verbreiten, eine Auszeichnung. "Egal ob Kaya Yanar, der Internationale Gerichtshof, Kanye West, Amnesty International, Südafrika und alle anderen die als Antisemiten diffamiert werden", schreibt Akremi im Januar auf X, "denkt immer daran - ICH WAR DER ERSTE. Verbeugt euch vor eurem Kaiser!" (Schreibfehler im Original)"
Menschenwürde hätte verletzt werden können