Individuelle Hilfe für CED-Patienten
Spezialist für entzündliche Darmkrankheiten: Prof. Dr. med. Carsten Schmidt
Symbolbild: pixabay/ki-generiert
10.10.2024 / FULDA -
In Fulda fühlt sich Professor Dr. med. Carsten Schmidt mittlerweile heimisch. Seit sieben Jahren lebt Schmidt schon in der Domstadt. Der in Oberhausen geborene Arzt kam nach Stationen in Düsseldorf, Essen, dem Saarland und Jena aus beruflichen Gründen nach Osthessen. Carsten Schmidt ist Gastroenterologe und leitet am Klinikum Fulda die Medizinische Klinik II (Gastroenterologie, Hepatologie, Endokrinologie, Diabetologie und Infektiologie). An der Rhön schätzt der Mediziner die Natur, das gute Outdoor-Angebot und einen kleinen Schatz: das Fuldaer Schlosstheater. "Ich habe zudem in den letzten Jahren in Fulda viele Freunde gefunden und lebe und arbeite sehr gerne hier."
Unter dem Begriff chronisch entzündliche Darmerkrankungen versteht man Krankheiten des Verdauungstraktes, die dem Namen entsprechend Entzündungen hervorrufen, die chronisch verlaufen und somit nicht vollends heilbar sind. Die Symptome ähneln sich und umfassen in den meisten Fällen Schmerzen und Durchfälle. "In der Bevölkerung sind der Morbus Crohn und die Colitis ulcerosa die bekanntesten Vertreter der CED. Allerdings gehören auch die Zöliakie, das ist die Unverträglichkeit von Weizenprotein, sowie mikroskopische Kolitiden dazu. Der Morbus Crohn befällt die Schleimhaut des gesamten Magen-Darm-Traktes und kann durch Fisteln und Abszesse viele Komplikationen hervorrufen. Dagegen ist die Colitis ulcerosa auf den Dickdarm begrenzt."
Laut Schmidt gibt es wenige harte wissenschaftliche Fakten bezüglich der Lebensführung, aus denen man klare Empfehlungen für die Patienten ableiten kann. Generell, so der Mediziner, könne man einen gesunden und aktiven Lebensstil und eine gute und ausgewogene Ernährung empfehlen.
"Wichtig ist, dass das Rauchen für Menschen mit Morbus Crohn besonders schädlich ist. Beim Verzicht auf Fleisch ist die Datenlage unklar, daher kann man hier keine sichere Empfehlung geben."
Ein wichtiger Baustein bei chronischen Krankheiten ist der Umgang damit. Daher rät Prof. Schmidt zu Selbsthilfegruppen. Hier können sich betroffene Menschen austauschen und Themen wie die Krankheit, deren Einfluss auf das Privat- und Berufsleben sowie die Familienplanung besprechen und sich gegenseitig unterstützen. Ein besonderes Anliegen ist Schmidt die Deutsche Morbus Crohn/Colitis ulcerosa Vereinigung e. V. (DCCV), ein industrieunabhängiger Verein, bei dem er selbst im Beirat sitzt.
In Zukunft sieht Schmidt eine weitere Individualisierung der Therapie kommen. Allerdings wisse man noch nicht, welcher Patient sicher von welchem Medikament profitiert. "Bei chronisch entzündlichen Darmerkrankungen ist die Ausprägung und das Ansprechen auf die Behandlung sehr individuell. Kein Fall gleicht dem anderen." Daher ist dieses Phänomen Gegenstand aktueller Forschung. Allerdings mache der Fakt, dass aktuell trotz optimierter Therapie 60 Prozent der Patienten Rückfälle erleben, die Forschung noch spannender. "In Fulda sind die Patienten gut versorgt. Bei chronischen Erkrankungen ist eine allumfassende Diagnostik und Therapie von entscheidender Bedeutung. Das Team besteht aus Gastroenterologen des Klinikums und des MVZ Osthessen und einer guten Anbindung an alle notwendigen Fachbereiche, insbesondere die Chirurgie, Radiologie, Psychosomatik und die Ernährungsmedizin. Somit bekommen Patientinnen und Patienten in Fulda eine optimierte und reibungslose Behandlung." Somit bekommen die Patientinnen und Patienten in Fulda eine optimierte und reibungslose Behandlung." Startseite | DCCV e.V.: https://www.dccv.de/ (Adrian Böhm)+++