Fulda-Maberzell - Bad Königshofen 3:1

3. Spiel, 3. Sieg: Ovtcharov punktet doppelt im Schweiß der Träume

Geburtstagskind "Dima" Ovtcharov punktete doppelt, längst ist er in den Herzen der Fuldaer Fans angekommen.
Alle Fotos: Martin Engel

08.09.2024 / FULDA - Der Jubel ging durch die Decke der Hubtex Arena. Der TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell rang den TSV Bad Königshofen im Spitzenspiel der Tischtennis-Bundesliga mit 3:1 nieder. Geburtstagskind "Dima" Ovtcharov punktete doppelt, längst ist er in den Herzen der Fuldaer Fans angekommen. Den dritten Punkte steuerte Fanbo Meng bei, der Bastian Steger in fünf Sätzen besiegte. Ruwen Filus zog gegen den Japaner Ueda knapp, ebenfalls in Fünfen, den Kürzeren.


Der TTC RhönSprudel legte bisher zwei relativ glatte Siege hin: 3:1 in Ochsenhausen und 3:0 gegen den deutschen Abonnementsmeister Borussia Düsseldorf. Trainer Qing Yu Meng baut etwas um: "Dima" Ovtcharov spielt wie erwartet an Eins, an Zwei folgt Fanbo Meng - und an 3 Ruwen Filus. Chuang kommt an Position 4 zum Einsatz. Bad Königshohen hat - in dieser Reihenfolge - Bastian Steger, Filip Zeljko, Jin Ueda und Martin Allegro nominiert. Die Hubtex Arena ist bis auf den allerletzten Platz gefüllt und platzt aus allen Nähten.

Eröffnungseinzel: Dima Ovtcharov - Filip Zeljko.
Ovtcharov bekommt ein Geburtstags-Ständchen, da kann ja nichts mehr schiefgehen. Holt er auch den ersten Punkt? Bis auf Königshofens Fans würde wohl niemand widersprechen. Es kann losgehen. Die Zuschauer klatschen, als bräuchte Dima Rückendeckung. Zeljko macht die ersten drei Punkte. Noch ist nichts passiert. Und den vierten. Und den fünften. Glauben müssen wir das nicht. Jetzt kommt Dima. 2:5. 3:5. 4:5. Dima schenkt seinem Kontrahenten die Dominanz jetzt. Das ist nicht gut. Jetzt aber 6:6. Alles auf null.

Das Geburtstagskind geht erstmals in Führung. Läuft doch. 8:6. Ein Super-super-Ballwechsel mit dem besseren Ende für Dima. Als der hätte der überall in Fulda freien Eintritt. Zwei Pünktchen noch. Zeljko verkürzt. "Auf geht's, Filip. Auf geht's", skandieren auch die Gästefans. 8:9. 9:9. Spannung im Maberzeller Vorabendprogramm. Satzball Zeljko. Dima gleicht aus. 10:10. Jetzt führt Dima. 11:10. 12:10 gewinnt Dima den Ersten. Das Fundament hat einen ersten Abstrich erhalten.

Dima kontert zum 1:1 im Zweiten - ist es aber richtig, dass er so weit von der Platte drängen lässt. "Auf geht's, Dima. Auf geht's". Na ja, Kreativität klingt anders. Wieder 1:4 aus Dimas Sicht. Wollte der das so an seinem Geburtstag heute? 5:4 für Dima jetzt, der den Spielstand dreht. 6:4. 7:4. Wenn Fuldas Zuschauer ehrlich sind: Niemand hatte etwas anderes erwartet. 7:7 - spielt Dima etwa heut Tom und Jerry? 8:7 Dima. Dafür ist er doch geholt worden. 9:7. Wieder trennen Dima zwei Pünktchen. 10:8. Zwei Satzbälle für Dima. 10:9. Zeljko bleibt im Spiel. 10:10. Auszeit Königshofen.

Es geht in die Overtime. 11:10 für Zeljko. 11:11. Warum bangen die Zuschauer nur? 12:11 Zeljko. Aber alles gut. 12:12. Würde Dima glatt siegen, wäre das ja so, als ob er alle Kerzen auf einmal ausblasen würde. 13:12 für Zeljko. 14:12 für Zelko, Dima hat halt Geburtstag. 1:1 nach Sätzen. Na gut.

Jetzt kämpfen Fuldaer Fans gegen Königshofener Fans. Auch nicht schlecht. 6:2 für Dima. Jetzt spielt er den Satz runter. 7:2, so schnell schickt ein Jubilar seine Gäste nicht heim. Zeljko beeindruckt immer wieder mit seiner Rückhand. 10:4 Dima. Sechs Satzbälle. 11:4. 2:1 für Ovtcharov nach Sätzen.

Trommeln, Hupen um mich herum. Anfeuerungsrufe. Der Schweiß rinnt. Das ist Sport. Zeljko behauptet seine Position an der Platte konsequent. Dima lässt ihn gewähren. Manchmal. Nein, zu oft. 5:2 Zeljko im Vierten. Was ist denn das für ein Spiel hier? Wie heißt es? 6:4 jetzt. Was macht Dima jetzt? Er kontert. Explosiv ist die Vorhand. Manche hatten sich nicht angeschnallt. 7:7. Das Spannungsbarometer steigt. 8:7 für Dima. Drei Pünktchen noch, dann hat er es. 9:7. 10:7. Drei Matchbälle. 11:7. 3:1 für das Geburtstagskind Ovtcharov. 1:0 für den TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell.

2. Einzel: Jetzt möchte sich Fanbo Meng beweisen - gegen den "Altmeister" und Allrounder Bastian Steger. Doch der liegt im Ersten mit 9:3 vorn. Und hat beim 10:4 sechs Satzbälle. 11:4 für Steger.


2:0 im Zweiten. Fanbo findet Vertrauen. 3:3. "Super Bast, super Basti" - ist doch was. Durch eine toll platzierte Vorhand landet der Fuldaer zum 6:5 - und jetzt führt er 8:6. So sieht kämpfen aus. 9:6. 10:7 Fanbo. Drei Satzbälle. Steger wäre nicht Steger, wenn er nicht verkürzen würde. 9:10. Auszeit Fulda. 11:9 Fanbo. Der Fuldaer gleicht aus nach Sätzen.

Fanbo kontert. Fanbo kämpft. Fanbo ballt immer wieder die Faust. Fanbo pusht sich. Doch Steger führt. Aber Fanbo gleicht aus. 5:5. 7:5. Fanbo hat mit einem Kantenball Glück. Und die Fuldaer freuen sich, als hätten sie auf dem Weinfest ein zusätzliches Glas bekommen. 7:7 aber. Das Glas ist halbleer. Und füllt sich jetzt wieder. Fanbo führt. 9:7. 10:7. Drei Satzbälle. Die Fans neben mir stehen. 11:7. 2:1 für Fanbo Meng nach Sätzen.

Fanbo kontert mit einer glasharten Rückhand. Bist du von dieser Welt? 5:4 liegt er jetzt vorn. Der Fuldaer hat hier und da Probleme mit seinem ersten Rückschlag. 8:6 für Steger. Jetzt 9:6. 9:9. Fanbo ist zäh. Und wie. 9:10 aus Sicht des Fuldaers. Was macht der mit uns? 9:11. Es kommt zum Fünften.

3:2 Fanbo - nach 0:2. 4:2. Auffallend, dass der Fuldaer an seiner Körpersprache gearbeitet hat. Auszeit. 6:2. Fanbo freut sich. Psychisch gesehen, ist er nochmals gewachsen. Hätte ich das nur nicht geschrieben. 6.4. 7:4. Diskussionen bei einem Kantenball des Fuldaers: War der Ball noch dran? Der Punkt wird Fanbo zuerkannt. 8:4. 9:4. Steger scheint beeindruckt. 10:5 für Fanbo. Fünf Matchbälle. 11:5. Da ist der Siegpunkt. 2:0 für den TTSC RhönSprudel. 20:29 Uhr. Pause.

20.49 Uhr. Es geht weiter. Ob Ruwen Flius, der Bodenständige, der stets klar im Kopf und auf den immer Verlass ist, den dritten Punkt und damit den Siegpunkt holen kann im Einzel gegen den Japaner Ueda? Zu gönnen wäre es Filus.

Und der Fuldaer führt 9:4 im Ersten. Jetzt hat er gar sechs Satzbälle. 11:7 für Filus. Das ist ein reines Erlebnis-Kino hier, die Hubtex Arena. Mann, oh Mann. Filus hatte vom ersten Ballwechsel an das Geschehen und die Initiative an sich gerissen. Die Taktik begleitet in halt Zeit seines Lebens.

Ueda macht jetzt Dampf mit seinen starken Vorhänden. Abwehrkünstler Filus, der es versteht, aus der Defensive zu kontern, ist zu passiv jetzt. Mit Abwehr ist das nicht zu vergleichen. 3:7 im Zweiten. 4:7. Jetzt scheint er aufzuwachen. 4:9. Der Satz scheint futsch. Erst recht bei 4:10. 6:11 aus Filus' Sicht. 1:1 nach Sätzen.

Dritter Durchgang. Neues Spiel, neues Glück. Man darf alles machen - nur Ruwen Filus nie unterschätzen. Niemals. Filus zeigt seine Abwehrkunst. Doch er blickt auf den Boden. Wirklich zufrieden sieht das eher weniger aus. Und auch er kämpft. Von 1:3 auf 3:3. Nein, 6:3. Nennen Sie Ihren Sohn nicht Waldemar - sondern Ruwen. Er wechslet geschickt das Tempo gegen den Japaner. Und spielt auch mal einen weichen Ball. 7:5. Filus kontert trocken. Auch das kann er. Und führt 9:6. Ist es zu glauben? 10:4. Vier Satzbälle. 11:7. Was hast du nur vor, Ruwen Filus?

0:5 aus Filus' Sicht im Vierten. Da macht er seinen ersten Punkt. Aber: Wird das ein Abziehbild des Zweiten? 1:8. Typisch Filus jetzt. Was ihn so stark macht? Während des Ballwechsels, in dem er zunächst abwehren muss, kommt er. Und kontert. Jetzt aber 3:10. 11:3 für Ueda. Der Fünfte kommt wieder. 3:0 für Fulda - oder verkürzt Bad Königshofen?

Jetzt sind wir einfach bei Ruwen Filus - Bad Königshofener, verzeiht das. Den ersten Punkt macht Filus. Doch Ueda schlägt zurück. 3:1. Filus spielt unorthodox, Ueda hat damit Probleme. Doch Filus muss noch mehr das Tempo rausnehmen. 3:5 aus Sicht des Fuldaers. 4:5. Filus setzt eine Vorhand "die Linie entlang". Ueda kontert. Wollen Sie Spannung? Dann kommen Sie hierher. Jetzt. 5:7. Das ist der Wahnsinn. Filus verteidigt wie ein Zauberer. Die Unterstützung der Fans ist ihm gewiss. Jetzt aber 7:10. Drei Matchbälle für Ueda. Doch:8:10. Ruwen, komm. Die Fuldaer bezahlen dir heut alles. Doch 8:11. Bad Königshofen verkürzt auf 1:2.

Einzel Nummer vier - das gibt's doch noch. Dima Ovtcharov will Fulda zum Sieg führen - gegen den 43-jährigen Bastian Steger.
Gewinnt Dima, setzt ihm Stefan Frauenholz früher als gedacht ein Denkmal. Steger erwischt den besseren Start. 5:2. Doch Dima explodiert. Wer schwache Nerven hat, sollte zu Hause bleiben. 5:5 jetzt. 6:5 für Dima. Es läuft. 6:6. 8:6 für Dima. 9:6. 10:6. Vier Satzbälle. 11:6. den Ersten hat er sich gesichert.

Durchgang Nummer zwei. Beide verschlagen einfache Bälle. Doch Dima kommt wieder. Er gleicht zum 5:5 aus. Jetzt zeigt sich Ovtcharov, wie er leibt und lebt. Gute Reaktionen. Schnelle und trockene Vorhände. 7:7. 8:7 Dima. Wer Spannung will und die im Sport erleben will - hierher. Sofort. 10:7 für Dima. Drei Satzbälle. 11:7. Auch den Zweiten schnappt sich Fuldas Neuer. Ein Satz noch. Dann ist das Ding hier durch.

Dima lebt mehr und mehr auf. Längst ist er im Herzen von Fuldas Fans. Dima ist zunehmend bei sich. Seine Körpersprache verrät es. 5:2. Auszeit Bad Königshofen. Sechs Punkte noch, Dima. Wir zählen mit. Steger lässt nicht locker. 4:5. 6:4 Dima. Noch fünf. Dima, Leute haben sich schon gefunden. Du wirst auf Händen getragen. 7:5. Noch vier. 8:5. Noch drei. Viele haben das "Ja" schon auf den Lippen. 9:5. Noch zwei. 10:5. Fünf Matchbälle. 11:5. Und 3:1 für den TTC RhönSprudel Fulda-Maberzell. Es ist 21.49 Uhr. Standing Ovations. Und es scheint, als wollten sich die Leute gar nicht mehr setzen. (wk)



Die Spiele in der Übersicht

Dima Ovtcarov - Filip Zeljko 3:1 (12:10, 12:4, 11:7, 11:4)

Fanbo Meng - Bastian Steger 3:2 (4:11, 11:9, 11:7, 9:11, 11:5)

Ruwen Filus - Jin Ueda 2:3 (11:7, 6:11, 11:7, 3:11, 8:11)

DimaOvtcharov - Bastian Steger 3:0 (11:6, 11:7, 11:5) +++

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