Kultur(K)Reise
Erstes Treffen von Kulturschaffenden im Kreis: "Hast du Worte?" als Thema
Fotos: Christopher Göbel
07.09.2024 / BAD HERSFELD -
Der Landkreis Hersfeld-Rotenburg hat sich für das bundesweite Programm "Allerland" beworben. Der Kreis ist eine von 97 geförderten Regionen in Deutschland, davon acht in Hessen, und hat sich zum Ziel gesetzt, die Kulturlandschaft der Region zu gestalten, Demokratie zu stärken und sich besser zu vernetzen. Ein erstes von zunächst drei Treffen fand am Donnerstagnachmittag im Bad Hersfelder Buchcafé statt.
Rund 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der ersten Runde, die unter dem Titel "Hast du Worte?" stand, waren ins Buchcafé gekommen. Nach der Kennenlern- und Aufwärmrunde mit Moderator Michael "Shaggy" Schwarz eröffnete Projektbetreuerin Birgit Redlich die Runde mit den Worten: "Wir möchten mit 'Allerland' Menschen und Ideen zusammenbringen und gemeinsam etwas entwickeln."
"Ich habe mehr Menschen erwartet"
Die Kreisbeigeordnete Barbara Eckhardt (SPD) lobte die Initiatorinnen Mercedes Thiel, Geschäftsführerin des Buchcafés, und Sigrid Wetterau vom Regionalforum Hersfeld-Rotenburg für die Idee, sich zu bewerben. "Kultur umfasst alles, was der Mensch geschaffen hat", so Eckhardt. Kulturelle Aktivitäten stärkten den Zusammenhalt. Bad Hersfelds Bürgermeisterin Anke Hofmann (parteilos) erwähnte die vielfältigen kulturellen Angebote der Stadt, von den Bad Hersfelder Festspielen über die vier Chöre bis zu Ausstellungen und Konzerten. "Ich habe eigentlich mehr Menschen heute hier erwartet", sagte die Bürgermeisterin. Dennoch seien "viele kreative Menschen mit guten Ideen gekommen".In zwei Arbeitsgruppen bearbeiteten die Teilnehmenden die Fragen "Wie werden wir und unsere Kunst- und Kulturarbeit besser gesehen?", "Wie wollen wir uns als Kunst- und Kulturschaffende besser vernetzen?" und "Welche gesellschaftspolitischen Themen sind relevant für die Region und könnten durch Kunst aufgegriffen werden?" In der folgenden Ideenwerkstatt kamen einige Probleme bereits zur Sprache.
"Kultur" als Begriff ein Hindernis für junge Menschen?
Junge Menschen und Kultur seien ein wichtiges Thema. "Viele junge Menschen scheuen davor zurück, sich für mehrere Jahre - beispielsweise in einem Vereinsvorstand - zu engagieren. Für einzelne Aktionen oder Projekte finden sich aber immer junge Menschen", sagte Hofmann. Helgo Hahn, Vorsitzender der Gesellschaft der Freunde der Stiftsruine, sagte: "Wir leiden an einer Über-Individualisierung in unserer Gesellschaft. Selbst über Social Media erreiche man viele junge Leute nicht mehr. "Kultur muss etwas Nachhaltiges sein", so Hahn. Weitere Treffen im Herbst
Die Ideensammlung des ersten Treffens wurde dann in großer Runde zusammengeführt und besprochen. Die nächsten beiden Termine des Programms sind am 25. September um 16.30 Uhr im Rhönhof "Lebensart" in Friedewald und am 8. Oktober um 16.30 Uhr im Mehrgenerationenaus in Alheim-Heinebach angesetzt. Ein digitaler Austausch mit einer Zusammenfassung der drei Treffen und einem Ausblick, wie die Kulturschaffenden das Programm "Allerland" umsetzen möchten, ist bei einem digitalen Treffen am 4. November geplant. (Christopher Göbel) +++