Stillschweigen über die Kosten vereinbart

Schmuckstück der hessischen Polizei: Grundstein für neue Polizeistation gelegt

Sie wird top-modern, zertifiziert nachhaltig und bietet mehr als das doppelte der bisherigen Fläche: Am Donnerstag wurde der Grundstein für die neue Polizeistation in Alsfeld gelegt.
Fotos: Carina Jirsch

06.09.2024 / ALSFELD - Sie wird top-modern, zertifiziert nachhaltig und bietet mehr als das doppelte der bisherigen Fläche: Am Donnerstag wurde der Grundstein für die neue Polizeistation in Alsfeld gelegt. Diese soll bereits im Frühjahr 2026 bezugsfertig sein. Die Vision: Ein wahres Schmuckstück für die hessische Landespolizei, zum Stolz der Vogelsberger Bürger.



Die künftige Polizeistation soll eine Gesamtfläche von 5.500 Quadratmetern umfassen und Arbeitsplätze für über 100 Polizeibeamtinnen und Beamten bieten. Hier soll neben der Polizeistation Alsfeld auch die Regionale Kriminalinspektion Vogelsberg untergebracht werden. Bauherr und künftiger Besitzer ist "HBG Bauträger" - das Land mietet den Neubau für 25 Jahre. Über den Preisrahmen für den Bau und die künftige Miete haben der Bauherr und das Land Hessen Stillschweigen vereinbart.

Notausfahrt und Energie-Selbstversorgung

"Wir haben jetzt die Sohle gegossen, legen heute den Grundstein und werden dann circa in einem halben Jahr das Richtfest feiern und dann im Frühjahr das Haus fix und fertig an die Polizei übergeben", sagt Ralf van Döllen, Geschäftsführer von "HBG Bauträger" im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Was das Megaprojekt koste? Dazu schweigen alle Verantwortlichen. Nur so viel wird verraten: "Viel Geld", sagt der Geschäftsführer. Lieber spricht er über die praktischen Teile des Baus. "Ein Neubau für die Polizei ist natürlich immer etwas Besonderes wegen der hohen Sicherheitsanforderungen. Dafür gibt es eine Ausfahrt und eine Notausfahrt und das Gebäude kann sich für 72 Stunden selbst versorgen - etwa bei einem Totalausfall des Stromnetzes".

Fixpreis und Planbarkeit: "Verzögerungen gibt es bei uns nicht"

Warum sich das Land für diese Modalität entschieden hat? "Eine Abwägungsfrage", sagt Staatssekretär Martin Rößler. Mit der Vergabe an einen externen Bauträger habe man Festpreise und Planbarkeit. "Dass es zu Verzögerungen im Bau kommt, ist bei uns nicht üblich. Dass wir später erst fertig werden, wird nicht passieren", verspricht van Döllen. In 20 Monaten werde man den Schlüssel übergeben. Für seine Firma ist es das 50. Bauprojekt für die öffentliche Hand, das dritte in Hessen.

Auch der Mann, der das Bauprojekt 2019 auf den Weg brachte, war bei der Grundsteinlegung zugegen. Polizeipräsident a.D. Günther Voß erklärte im O|N-Gespräch: "Es war im Jahr 2019 bei einer Begehung der alten Station, da haben wir die Mängel und Platzprobleme begutachtet und es war nur ein Schluss möglich - ein Neubau muss her. Jetzt freut es mich unglaublich, zu sehen, dass der Grundstein gelegt ist. Das wird eine richtig gute Station". Ein großes Lob richtete er an Alsfelds Bürgermeister Stephan Paule. "Ohne sein großes Engagement wäre der Neubau so nicht möglich gewesen".

Bürgermeister Paule: Wollen ideale Voraussetzungen bieten

Der Angesprochene gibt sich bescheiden: "Als Bürgermeister unterstütze ich natürlich Projekte, sei das von der freien Wirtschaft, oder seien es Behörden, wenn sie sich in Alsfeld entwickeln wollen, hier etwas Neues bauen wollen, auch über die politischen Kontakte, die man hat", so Paule. Die Polizei sei für die Kommune ein enorm wichtiger Partner, "insofern ist es auch wichtig, dass die Polizei hier ideale Voraussetzungen hat und letztlich sind das ja auch Arbeitsplätze für unsere Kommune und die Region".

Auch für die Landesregierung war es ein wichtiger Tag, "weil die hessische Landesregierung für innere Sicherheit steht. Dafür braucht es gute Arbeitsplätze und moderne Ausstattung", sagt Rößler. "Hessen ist letztlich geprägt durch die Metropole Frankfurt, aber auch einen großen ländlichen Raum. Es ist ganz entscheidend, hier in diesem Kreis, dem Vogelsbergkreis mit 60.000 Einwohnern, der immerhin 20 Prozent der Fläche Hessens ausmacht, tatsächlich mit der Polizei vor Ort präsent zu sein", so der Staatssekretär.

Vor dem Baustart - Verantwortliche haben Planungsmarathon hinter sich

"Das wird sicherlich nach dem neusten Stand der Technik gebaut und somit das dann modernste Gebäude der hessischen Polizei sein. Ein sehr hochpreisiges Projekt. Auch in Lauterbach viel Geld in die Hand genommen für neues Gebäude", erklärte Michael Tegethoff, Polizeipräsident des Präsidiums Osthessen. Der Prozess bis zum Baustart sein ein wahrer "Planungsmarathon" gewesen.

Thomas Lachmann von der Polizeistation in Alsfeld erklärt für seine Kollegen: "Hier freuen sich natürlich alle, dass wir eine nigelnagelneue Station bekommen, die alte ist einfach nicht mehr groß genug für uns". Mit dem Neubau beginnt - wie der Bauherr erklärt - eine neue Ära für die Polizei in Alsfeld. (Moritz Bindewald) +++

X