Wissen, was zu tun ist

Initiative Waldbrand schult Feuerwehren: Taktik und Technik für den Einsatz

Zum Glück lediglich eine Übung: Flächenbrand am Samstag zwischen Kerspenhausen und Mengshausen
Fotos: Hans-Hubertus Braune

05.09.2024 / NIEDERAULA - Der Klimawandel hat unübersehbare Folgen für Mensch und Natur. Dabei nehmen vor allem die Extreme zu. Entweder ist es lange Zeit zu trocken oder aber Starkregen und Unwetter sorgen für Schäden.



Für die Feuerwehren bedeuten diese Folgen zusätzliche und oftmals zeit- und kraftraubende Einsätze.

Im Jahr 2023 vernichteten 1.059 Brände rund 1.240 Hektar Waldfläche (2022: 2.397 Brände auf 3.058 Hektar) – dies zeigt die Waldbrandstatistik des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL). Die verbrannte Fläche entspricht damit in etwa 1.771 Fußballfeldern. Die Anzahl der Waldbrände ist von Jahr zu Jahr unterschiedlich und doch wollen und müssen sich die Einsatzkräfte auf die möglichen Szenarien vorbereiten.

Prävention und Ausbildung aus Thüringen

Neben der Investition etwa in große wasserführende Fahrzeuge und Abrollbehälter sind es vor allem Themen wie Taktik und die gezielte Vorgehensweise mit den einzelnen Handwerkszeugen. Norman Weidner bietet mit seiner Initiative Waldbrand Prävention und Ausbildung für die Feuerwehren. Der 35-jährige Leitstellen-Disponent in Eisenach beschäftigt und interessiert sich für das Fachgebiet. Er hat bei seiner zwölfjährigen Bundeswehrzeit im militärischen Brandschutz eine Ausbildung zum Berufsfeuerwehrmann absolviert.

Am Samstag weilte er auf Einladung bei der Feuerwehr in Kerspenhausen (Niederaula, Landkreis Hersfeld-Rotenburg). Die insgesamt 28 Teilnehmer der Feuerwehr Niederaula (25), Kirchheim und Breitenbach am Herzberg-Machtlos absolvierten zunächst einen theoretischen Teil. "Da ging es vor allem um Sicherheitsgrundsätze, Gerätschaften und Einsatztaktik", sagt Weidner.

Nach der Mittagsrast beim Jubiläumsfest der Löscheulen in Niederaula ging es für die Einsatzkräfte dann auf ein Stoppelfeld an der Straße zwischen Mengshausen und Kerspenhausen. "Ziel war es, dass jeder Kamerad mit den Handwerkszeugen arbeiten kann", sagte Weidner im Gespräch mit OSTHESSEN|NEWS. Der Experte zündete dafür Teile des abgeernteten Feldes an. Zur Sicherheit waren natürlich Löschfahrzeuge vor Ort. Mit Waldbrandpatschen und einem Waldbrandrucksack ausgerüstet, löschten die Einsatzkräfte die Brände. Die taktische Vorgehensweise, die Kommunikation und der Einsatz der zur Verfügung stehenden Mittel standen dabei im Fokus.

Weidner war sichtlich zufrieden: "Es war eine super Veranstaltung. Die Kameraden waren motiviert und interessiert. So soll es sein." Mehr Informationen zur Initiative Waldbrand gibt es auf der Instagram-Seite "initiativewaldbrand" oder per E-Mail n.weidner.iwm@gmail.com. (Hans-Hubertus Braune) +++

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