"Unsere Pferde hätten das verhindert!"
Offiziell bestätigt: Zwei Schafe in Kämmerzell Ende Juli vom Wolf gerissen
Fotos: privat
31.08.2024 / FULDA -
Jetzt ist es offiziell bestätigt: Ein am Sonntag, dem 28. Juli in Kämmerzell tot aufgefundenes Schaf ist von einem Wolf gerissen worden. Ein weiteres Tier wurde bei dem Wolfsangriff schwer verletzt. Die Besitzerin der Herde hatte sofort ihre Tierärztin und das hessische Wolfszentrum darüber informiert. Von beiden Tieren wurden dann entsprechende Proben genommen und eingeschickt. Das Ergebnis liegt jetzt schriftlich vor und bestätigt den Verdacht der Schafhalterin: Es war tatsächlich ein Wolf.
Was sie besonders schmerzt: Der Wolf, der sich nicht von dem unter Strom stehenden Elektrozaun abschrecken ließ, wäre ihrer Herde aber mit Sicherheit ferngeblieben, wenn auch ihre Pferde auf der Koppel gestanden hätten. "Das war auch die ganze Zeit vorher der Fall. Aber die Stadt Fulda hat uns das untersagt, weil die Weide zum so genannten Stadtweidenprogramm gehört - und da sind nur Schafe erlaubt", klagt sie. "Gerade unser wilder Junghengst hätte jeden Wolf vertrieben, sind die Besitzer sich sicher."
Die Pressestelle der Stadt Fulda teilt auf unsere Nachfrage mit: "Es ist tatsächlich so, dass in den Bedingungen des Beweidungsvertrags geregelt ist, dass die Beweidung auf den städtischen Flächen des "Stadtweiden-Projekts" mit Schafen oder Ziegen erfolgen muss. Ziel der Förderung durch die Stadt ist eben eine Fläche, die naturnah und schonend von Schafen oder Ziegen beweidet wird, und nicht etwa als Pferdeweide dient. Insofern wurde die Schafhalterin tatsächlich angehalten, die Pferde von der Weide zu entfernen.
Dass kurz darauf tatsächlich ein Wolfsriss auf der betreffenden Weide in der Gemarkung Kämmerzell geschah, ist auch aus Sicht der Stadt überaus bedauerlich; allerdings gab es zuvor keine konkreten Hinweise, dass sich ein Wolf in dem Gebiet regelmäßig aufhält." (ci)+++